Wie bitte?Unfassbare Frage von Reporter schockt Spitzenpolitikerinnen – beide reagieren perfekt

Die finnische Ministerpräsidentin Senna Marin (hier am 22. November in einem Beitrag auf Instagram) zeigte sich geschockt von einer Journalisten-Frage.

Die finnische Ministerpräsidentin Senna Marin (hier am 22. November in einem Beitrag auf Instagram) zeigte sich geschockt von einer Journalisten-Frage.

Die finnische Ministerpräsidentin Senna Marin war zu Besuch in Neuseeland und begrüßte ihre Kollegin Jacinda Ardern. Ein Journalist stellte dabei eine sexistische Frage, die das Alter und Geschlecht der beiden Politikerinnen betrifft. Beide konterten perfekt.

von Martin Gätke  (mg)

Diese merkwürdige Frage schockte Senna Marin und Jacinda Ardern: Zum ersten Mal kommen die finnische Ministerpräsidentin und ihre Amtskollegin in Neuseeland zusammen. Doch bei der Pressekonferenz in Auckland kommen plötzlich Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieses Treffens auf.

Beide Frauen kontern schlagfertig und weisen den Journalisten mit ihrer Antwort sofort in seine Schranken.

Marin und Ardern geschockt von Frage eines Reporters

Treffen sich Senna Marin (37) und Jacinda Ardern (42) etwa nur, weil sie beide junge Frauen sind? Der Reporter unterstellte bei der Pressekonferenz am Mittwochmorgen, ob es nicht andere Gründe gebe als nur politische: „Viele Leute werden sich fragen, ob ihr euch nur trefft, weil ihr gleich alt seid?“, fragte der Reporter von „Newstalk ZB“, während Ardern sichtlich verärgert zuhörte.

Wie bitte? Die neuseeländische Premierministerin konterte sofort gekonnt: „Meine erste Frage ist, ob jemals jemand Barack Obama oder John Key gefragt hat, ob sie sich getroffen haben, weil sie in einem ähnlichen Alter sind?“ John Key ist ein ehemaliger neuseeländischer Premierminister – ein Mann.

Senna Marin und Jacinda Ardern: Politikerinnen reagieren schlagfertig

Ardern fügte hinzu: „Wir haben natürlich einen hohen Männeranteil in der Politik, das ist Realität, und nur weil sich zwei Frauen begegnen, ist es keine Frage des Geschlechts.“ Dann ging sie gekonnt wieder zum Politischen über, zählte eine Liste von Exportgütern auf, die zwischen beiden Ländern gehandelt werden. Ardern betonte, ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland könne wirklich dazu beitragen, neue Märkte zu erschließen.

Ein Ausschnitt der Pressekonferenz, der auf Twitter von einem australischen Nachrichtendienst gepostet wurde, zeigt die Szene:

Die Frage nach dem Alter der beiden Premierministerinnen folgte anderen Fragen neuseeländischer Journalisten, die sich darauf bezogen, ob die beiden Frauen sich regelmäßig gegenseitig über ihre Erfahrungen austauschen würden, oder ob junge Politikerinnen härter arbeiten müssten, um Kritik an ihrem Privatleben zu vermeiden.

Auch Finnlands Premier Marin reagierte und nahm Stellung zu der Frage des Reporters. „Wir treffen uns, weil wir Ministerpräsidentinnen sind“, antwortete sie schlagfertig. Wie das Menschen in diesem Amt nun mal tun würden – egal welchen Geschlechts und Alters.

Marin erklärt weiter, sie und Ardern hätten über die Notwendigkeit gesprochen, die Rechte der Frauen weltweit zu stärken, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Situation im Iran. Es gebe viele Bereiche, in denen die beiden Länder ihre Zusammenarbeit verbessern könnten.

Marin als Partylöwe? Finnische Premier kontert auch hier

„Und was ist mit dem Ruf, ein Partylöwe zu sein?“, wollte ein anderer Journalist wissen. „Ich konzentriere mich nicht darauf“, so Marin. „Während unserer Regierungszeit gab es die globale Pandemie, jetzt herrscht Krieg in Europa, wir haben eine Energiekrise und vielleicht eine Wirtschaftskrise vor uns, es gibt also viele Dinge, die ich zu tun habe“, antwortete sie und fügte hinzu, dass es den Medien freistehe, über alles zu schreiben, was sie wollten.

Auch der neuseeländische Botschafter in Finnland, Andrew Jenks, sagte „Euronews“, er sei „überrascht“ darüber gewesen, dass Journalisten diese Art von Fragen stellten.

„Aber nein, die beiden Premierministerinnen haben sich nicht getroffen, weil sie gleich alt sind – das sind sie nicht – oder beide Frauen oder beide brünett“. Der Besuch sei vielmehr ein Signal für die starke Beziehung zwischen den zwei Ländern.