Der niedersächsische Kondomhersteller CPR muss die Reißleine ziehen und meldet Insolvenz an.
Wegen Russland-SanktionenKondome „made in Germany“: Größter Hersteller Europas meldet Insolvenz an
Vor knapp zwei Jahren musste CPR GmbH bereits zum ersten Mal Insolvenz anmelden, nun muss das Unternehmen mit Sitz in Sarstedt (Niedersachsen) erneut die Reißleine ziehen.
Der Grund sind scheinbar die Sanktionen gegen Russland.
Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, sei eine Rechtsanwältin zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt worden. Das gehe aus Veröffentlichungen des Amtsgerichts Hildesheim hervor, berichtet die Zeitung.
CPR produziert nach eigenen Angaben über 200 Millionen Kondome in jedem Jahr, exportiert sich in mehrere Länder, auch nach Russland. Ein Viertel seines Umsatzes soll das deutsche Unternehmen hier zuletzt erzielt haben, heißt es im Medienbericht.
Ukraine-Krieg: CPR-Insolvenz einer der ersten wegen Russland-Sanktion
Nun aber zwingen die Sanktionen gegen Russland die CPR GmbH dazu, die Reißleine zu ziehen. Durch diese konnten Lieferungen nicht länger in Euro abgerechnet werden. Jetzt ist die Insolvenz von CPR eine der ersten in Deutschland, die unmittelbar mit den Sanktionen in Verbindung stehen.
Der Kondomhersteller hat jedoch schon länger mit Problemen zu kämpfen, im Mai 2020 wurde eine frühere Insolvenz aufgehoben.
Kondome: Geschäft war in den letzten Jahren schwierig
CPR war lange als Hersteller für Handelsmarken aktiv, etwa für Drogerie- und Supermarktketten wie Rossmann und Rewe. Um auf dem Markt bestehen zu können, habe CPR damit begonnen, eigene Marken wie Siko oder Mein Kondom aufzubauen, gründete die Online-Plattform Mein Kondom.
Das Kondomgeschäft war es zuletzt durchaus schwierig, wie der CPR-Chef der „Wiwo“ erklärte. Kondome seien insgesamt weniger verkauft worden, auch weil weniger Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren in Drogerien einkauften. (mg)