Ukraine-KriegSanktionen zeigen Wirkung: Russischer Rubel stürzt auf Rekordtief

Ein Mann zählt russische Rubel-Geldscheine, aufgenommen am 10.06.2009 in Moskau.

Der russische Rubel stürzte am 28. Februar 2022 auf ein Rekordtief. Die Europäische Union hat in der Nacht zum Montag ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt.

Die Sanktionen der westlichen Staaten treffen die russische Wirtschaft direkt ins Mark. Der Rubel stürzte in der Folge auf ein Rekordtief. Mit harten Reaktionen versucht Moskaus Zentralbank, die Währung zu stützen.

Wird der Ukraine-Feldzug für Russland zum wirtschaftlichen Desaster? Am Montag (28. Februar) begann jedenfalls der freie Fall des Rubels, die russische Zentralbank versuchte mit harten Maßnahmen, den Kollaps der Wirtschaft zu verhindern.

Der Leitzins wurde von der Bank in Moskau von 9 Prozent auf 20 Prozent mehr als verdoppelt! Damit wolle sie „finanzielle Stabilität und Preisstabilität gewährleisten und die Ersparnisse der Bürger vor Wertminderung schützen“, erklärte die Notenbank. Weitere Anpassungen schloss sie nicht aus.

Ukraine-Krieg: Russland versucht, die Wirtschaft zu stabilisieren

Steigt der Zins, werden Kredite teurer, dadurch wird die Geldmenge reduziert und der Wert der Währung gestützt. Russische Firmen, die Einkommen aus Exporten erzielen, müssen außerdem 80 Prozent ihrer ausländischen Devisen verkaufen.

Russlands Präsident Wladimir Putin wollte noch am Montag mit seinen Ministern über die Folgen der Strafmaßnahmen für die Wirtschaft seines Landes beraten. „Die Sanktionen sind hart, sie bereiten Probleme“, räumte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ein. „Aber Russland hat das nötige Potenzial, um den Schaden auszugleichen.“ Putin werde sich mit „Wirtschaftsfragen“ befassen und wichtige Minister treffen.

Russland: Rubel stürzt auf Rekordtief ab

Die Not ist groß, denn der Rubel stürzte über Nacht um 42 Prozent auf ein Rekordtief ab, 114 Rubel bekam man am Montag für einen Dollar. Das war die unmittelbare Folge der Entscheidung der Europäischen Union in Brüssel, einige russische Banken vom internationalen Zahlungssystem SWIFT abzukoppeln und die russische Zentralbank zu sanktionieren.

Damit kann sie die eigene Währung an den internationalen Finanzmärkten nicht mehr schützen. Im Land soll es einen Ansturm auf die Geldautomaten gehen. Der Handel an der Moskauer Börse wurde gestoppt, soll nach den starken Verlusten der letzten Woche frühestens am 1. März 2022 wieder öffnen.

Klar scheint aber: Die russische Wirtschaft wird unter diesen Bedingungen nicht lange durchhalten können. Die Sanktionen des Westens zeigen die gewünschte Wirkung. (ach)