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Bilder des Grauens aus der UkraineBaerbock sieht Grenze überschritten und fordert neuen Weg

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Massaker in der Ukraine härter Sanktionen angekündigt. Das Foto entstand am 24. März 2022 auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach dem Massaker in der Ukraine härter Sanktionen angekündigt. Das Foto entstand am 24. März 2022 auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat auf die Bilder des Grauens nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw reagiert. Sie kündigte härtere Sanktionen gegen Moskau an.

Die Bundesregierung will nicht tatenlos zusehen. Die Bilder der „hemmungslosen Gewalt“ aus dem Ort Butscha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw nach dem Rückzug der russischen Truppen seien „unerträglich“, schrieb Annalena Baerbock am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

„Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Außerdem kündigte Annalena Baerbock weitere Hilfen für das ukrainische Militär an.

In der wochenlang heftig umkämpften Vorstadt im Nordwesten Kyjiws wurden zahlreiche Leichen entdeckt. Nach ukrainischen Angaben lagen Dutzende Tote auf den Straßen. In einem Massengrab wurden etwa 280 Todesopfer bestattet, die während der Angriffe nicht beigesetzt werden konnten. Die Entdeckungen lösten international Entsetzen aus. Aus Russland gab es zunächst keine Stellungnahme.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach am Sonntag, 3. April 2022, von Horrorszenen nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Umgebung von Kyjiw. Auf Twitter verlangte sie eine unabhängige Untersuchung. Zugleich versicherte sie: „Kriegsverbrecher werden zur Verantwortung gezogen.“ Auf einem Foto, das der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter teilte, waren erschossene Männer zu sehen, mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Die Echtheit konnte nicht unabhängig geprüft werden.

BBC-Bericht: Bewohner von jungen russischen Wehrpflichtigen auf der Flucht um Hilfe angefleht

Der britische Sender BBC berichtete in einem Film aus Butscha, dass Bewohner von jungen russischen Wehrpflichtigen auf der Flucht um Hilfe angefleht worden seien. „Dies ist ein Friedhof der russischen Hoffnungen, Kyjiw einzunehmen“, sagte ein BBC-Reporter zu Aufnahmen verkohlter Panzer und anderer Militärfahrzeuge. Er ließ eine Bewohnerin namens Maria zu Wort kommen: „Zum ersten Mal seit 38 Tagen haben wir wieder Brot.“

Ukraine-Massaker: Bundespräsident zutiefst erschüttert

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warf Russland schwere Kriegsverbrechen in der Ukraine vor. „Die von Russland verübten Kriegsverbrechen sind vor den Augen der Welt sichtbar“, erklärte Steinmeier am Sonntag in Berlin. „Die Bilder aus Butscha erschüttern mich, sie erschüttern uns zutiefst.“

Steinmeier betonte: „Die Repräsentanten der Ukraine haben jedes erdenkliche Recht, Russland anzuklagen und Solidarität und Unterstützung ihrer Freunde und Partner einzufordern.“ Zugleich versicherte der frühere SPD-Außenminister, die Solidarität und Unterstützung aus Deutschland müsse und werde weitergehen. (afp/dpa)