Als Rache für die ukrainische Gegenoffensive attackiert Russland kritische Infrastruktur und schaltet in der Region Kharkiv Licht und Wasser ab. Doch Präsident Volodymyr Selenskyj hat eine klare Botschaft an die Aggressoren.
„Nichts tödlicher als eure Freundschaft“Selenskyjs Gänsehaut-Botschaft nach russischem Terror
Der Blackout in Kharkiv, Angriffe auf kritische zivile Infrastruktur: Während die russischen Stellungen an der Front kollabieren, rächen sich die Invasoren in der Ukraine mit Angriffen auf zivile Einrichtungen. So ist eins der größten Wärmekraftwerke der Region beschossen worden, die die Heizungen der Menschen versorgt.
Doch das alles scheint den Widerstandswillen der Ukrainer nur zu stärken. Und mit einer emotionalen Ansprache bietet Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) Putins Schergen die Stirn.
Selenskyj: „Habt ihr es immer noch nicht begriffen?“
„Glaubt ihr immer noch wir sind ein Volk? Glaubt ihr, ihr könnt uns schrecken, brechen, uns zu Zugeständnissen zwingen? Habt ihr es immer noch nicht begriffen? Wofür wir stehen? Was wir sind?“, fragt Selenskyj in Richtung Moskau.
Die Worte dürften dort ihre Wirkung nicht verfehlen. Schon jetzt ist angesichts der dramatischen Gebietsverluste der russischen Armee etwas ins Rutschen gekommen. Im Staats-TV sind erstmals mehr als kritische Worte zu hören, die die gesamte Invasion als schweren Fehler ansehen und Putin auffordern, die Verantwortlichen für diesen Krieg zu benennen und schnellstmöglich Verhandlungen aufzunehmen.
Zwar reden Duma-Abgeordnete in der Diskussion dagegen an und warnen vor „gefährlichen Äußerungen“, doch das schreckt offenbar die Polit-Experten nicht mehr. Bis vor kurzem wären solche Worte im Fernsehen undenkbar gewesen.
Doch Selenskyj macht er eine klare Ansage, die jegliche Hoffnungen Russlands auf Verhandlungen im Keim ersticken lassen dürfte: „Lest es von meinen Lippen: Ohne Gas oder ohne Euch? Ohne Euch. Ohne Licht oder ohne Euch? Ohne Euch. Ohne Wasser oder ohne Euch? Ohne Euch. Ohne Essen oder ohne Euch? Ohne Euch!“
Auch die Tatsache, dass im Schwarzen Meer insgesamt 14 Kriegsschiffe Russlands aufgetaucht sein sollen, darunter vier große Landungsschiffe, beeindruckt die Ukraine offenbar nicht mehr. Das Selbstbewusstsein wächst mit jedem militärischem Erfolg.
Baerbock sichert Selenskyj deutsche Unterstützung zu
Zudem ist die Unterstützung aus dem Westen ungebrochen. Zuletzt reiste die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (41) nach Kyjiw, um der Ukraine die Solidarität der Bundesrepublik zu versichern.
Der Präsident der Ukraine bricht auf ewig die einstigen engen Bande zwischen Russland und der Ukraine. „Kälte, Hunger und Dunkelheit können nicht fürchterlicher und tödlicher sein als es eure Freundschaft und Brüderlichkeit ist. Aber die Geschichte wird alle zu Recht rücken. Wir werden Gas, Licht und Essen haben – aber ohne Euch!“