„No-Name oder Marke?“Star-Koch macht den Pizza-Test und wird vom Ergebnis überrascht
Köln – Schmecken Marken-Lebensmittel wirklich immer besser? Oder sind No-Name-Produkte genauso gut?
Diesen Fragen geht Star-Koch Nelson Müller für eine ZDF-Dokureihe nach.
Im ersten Teil von „No-Name oder Marke?“ machte der 39-Jährige am Dienstagabend unter anderem den großen Pizza-Test.
Tiefkühlpizza geht immer! Vor allem in Singlehaushalten ist sie der Renner: Rund 700 Millionen TK-Pizzen essen wir Deutschen jedes Jahr. „Das stressfreieste Essen“, bewertet Moderator und Müllers Test-Esser Mola Adebisi das beliebte Gericht.
Ob Lidl, Aldi oder Netto, jeder Discounter bietet mittlerweile seine Hausmarken-TK-Pizza an, aber auch gängige Marken wie Dr. Oetker oder Wagner füllen die Gefrierschränke in den Supermärkten.
Nelson Müller zeigt, ob es beim Griff in die Supermarkt-Tiefkühltruhe immer das teurere Produkt sein muss.
Nelson Müller testet Steinofen-Pizza von Wagner
Besonders beliebt ist die Steinofen-Pizza von Wagner. Aber die günstigen Pizzen machen der Marke Konkurrenz.
Zum Vergleich: Die getestete Steinofen Pizza Speciale von Wagner kostet 2,69 Euro, die Billig-Varianten dagegen 1,30 Euro. Ein Preisunterschied von 107 Prozent!
Ist das gerechtfertigt? Sternekoch Müller ist skeptisch, denn teuer sind die Zutaten für die Wagner-Pizza alle nicht, wie er beim Besuch der Produktionsstätte feststellt.
Beim Teig kann die teure Wagner-Pizza also nicht mit besonderen Rohstoffen punkten.
Wie sieht es beim Belag aus? Zartschmelzenden Mozzarella sucht man hier vergeblich. Es wird Edamer verwendet. „Der Deutsche mag es eher ein bisschen kräftiger“, erklärt Chef-Produktentwickler Klaus Riebe.
Laut Recherche des ZDF ist Edamer im Großhandel um 30 Prozent günstiger als Mozzarella.
Genauso günstig wie Edamer ist Gouda − und der liegt auf den Pizzen bei Aldi, Lidl und Penny. Auf der günstigen No-Name Steinofen-Pizza von Edeka („Gut & Günstig) wird hingegen teurer Mozzarella verwendet.
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Ein Punkt geht im Test ganz klar an die Marken-Pizza
Nelson Müller möchte es genau wissen: Wo liegt sonst noch der Unterschied zwischen Marken-Pizza und günstiger Konkurrenz?
„Man muss gucken, was ist wirklich drauf. Auch auf die Menge der Zutaten“, sagt Riebe. Die Wagner-Pizzen sind mit durchschnittlich zwölf Gramm Wurst und Schinken und 16 Gramm Käse aber auch dünner belegt als die No-Name-Konkurrenz, die im Schnitt auf 31 Gramm Belag kommt.
Trotzdem setzt sich die teure Pizza bei einem Test ganz klar durch: und zwar beim Geschmack!
100 Personen nehmen an der Blindverkostung teil. Das Ergebnis: 70 Prozent finden, dass Wagner vor der ebenfalls getesteten Edeka-Eigenmarke liegt. Der beste Wert im ganzen Test.
Fazit: Die Wagner-Pizza ist zwar dünner belegt, geht aber als Sieger hervor. Die Tester fanden die Marken-Pizza „würzig“, "aromatisch“ und ihnen schmeckte vor allem die „fruchtige Sauce“.
Die Unterschiede liegen laut ZDF in der Rezeptur und im Backverfahren beim Hersteller. So konnte die Wagner-Pizza trotz weniger Belag und günstigerem Käse den großen Geschmackstest für sich entscheiden. Der Punkt geht also an die Marke...
(sp)