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„Alarm für Cobra 11“-Star Erdoğan Atalay„Man sollte sein Leben nicht verwalten, sondern leben!“

Cooler Typ mit Attitüde: „Familie ist Glück“, sagt Schauspieler Erdoğan Atalay. „Freunde kommen und gehen. Die Familie bleibt. Es ist ein großes Glück, ein harmonisches Zuhause zu haben.“ (Bild: 2016 Getty Images/Florian Ebener)

Cooler Typ mit Attitüde: „Familie ist Glück“, sagt Schauspieler Erdoğan Atalay. „Freunde kommen und gehen. Die Familie bleibt. Es ist ein großes Glück, ein harmonisches Zuhause zu haben.“ (Bild: 2016 Getty Images/Florian Ebener)

Erdoğan Atalay findet, „man sollte sein Leben nicht verwalten, sondern leben“ - das perfekte Credo zum Jahresstart: Der Schauspieler ermittelt als Kommissar Semir Gerkhan in zwei neuen Folgen in Spielfilmlänge in „Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei“. Los geht's am Dienstag, 14. Januar.

Er hat all seine Serienpartner überlebt und ist untrennbar verbunden mit dem RTL-Actiondauerbrenner „Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei“: Erdoğan Atalay spielt den unkaputtbaren, unkonventionellen Kommissar Semir Gerkhan bereits seit 1996 und reiht sich damit ein in die Riege der TV-Langzeitermittler wie Fritz Wepper, der 29 Jahre lang „Derrick“ zur Seite stand, oder Klaus J. Behrend und Dietmar Bär, die seit 1997 als die „Tatort“-Kommissare Kriminalfälle in Köln lösen. In der Domstadt hat sich der gebürtige Hannoveraner Atalay nun auch erneut mit seiner Frau Katja Ohneck und den beiden gemeinsamen Kindern niedergelassen. Im Gespräch mit dem Schauspieler wird schnell deutlich: Der 58-Jährige ist angekommen bei sich. Das bedeutet allerdings nicht, dass er nicht weiterhin Vollgas gibt. Trotz einer schweren Schulterverletzung, die er sich beim Dreh von „Cobra 11“ vor einigen Monaten zuzog, liebt der Schauspieler den Reiz der rasanten Arbeit. Im Interview verrät er, was ihn neben Autos und Adrenalin wirklich glücklich macht. Am Dienstag, 14., und am Dienstag, 21. Januar, sind bei RTL zwei neue Spielfilm-lange Episoden der Actionserie zu sehen.

teleschau: In einer der beiden neuen Folgen von „Cobra 11“ kommt die Frage auf: „Glück, was heißt das schon?“ Also: Was bedeutet Glück für Sie?

Trotz einer schweren Schulterverletzung, die er sich beim Dreh von „Cobra 11“ vor einigen Monaten zuzog, liebt der Schauspielerin Erdoğan Atalay den Reiz der rasanten Arbeit. Im Interview verrät er, was ihn neben Autos und Adrenalin wirklich glücklich macht.  (Bild: RTL / Guido Engels )

Trotz einer schweren Schulterverletzung, die er sich beim Dreh von „Cobra 11“ vor einigen Monaten zuzog, liebt der Schauspielerin Erdoğan Atalay den Reiz der rasanten Arbeit. Im Interview verrät er, was ihn neben Autos und Adrenalin wirklich glücklich macht. (Bild: RTL / Guido Engels )

Erdoğan Atalay: Familie ist Glück. Freunde kommen und gehen. Die Familie bleibt. Es ist ein großes Glück, ein harmonisches Zuhause zu haben. Ich wünsche mir auch, dass meine Kinder uns später gerne besuchen und nicht denken: „Ohje, jetzt muss ich schon wieder zu Papa fahren!“ (lacht) Die Gefühlsebene, die man untereinander hat, und dass man sich einfach freut, wenn man sich sieht: Das ist Glück. Da können materielle Sachen nicht mithalten. Ich kenne viele Menschen mit großen materiellen Besitztümern wie Yachten und habe nicht das Gefühl, dass sie dadurch glücklicher sind. Je mehr sie haben, desto mehr meckern sie oft: „Oh, jetzt ist die Yacht kaputt!“ (lacht) Man sollte sein Leben nicht verwalten, sondern leben.

teleschau: Sie sind also glücklich?

Atalay: Ja, wenn mich nicht gerade der alltägliche Blödsinn - wie momentan eine Zahnentzündung mit dicker Backe - davon abhält, glückselig herumzulaufen. (lacht) Ich versuche, im Moment zu sein. Man weiß nie, ob man bald tot umfällt. Ich möchte weniger getrieben und mehr im Jetzt sein: einfach dasitzen, meine Kinder betrachten und eine innere Dankbarkeit - wem auch immer gegenüber - empfinden, für das, was schön ist oder war.

„Ich war ein Düsenjägerpapa“

Das Team von der Autobahnpolizei: Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) und Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay). (Bild: RTL / Guido Engels )

Das Team von der Autobahnpolizei: Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) und Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay). (Bild: RTL / Guido Engels )

teleschau: Sie sprechen Ihre Kinder an. Die große Tochter ist schon aus dem Haus, die beiden Kleinen, die Sie mit Ihrer Frau Katja Ohneck haben, sind sechs und zwölf. Sie sind jetzt 58 Jahre alt. Wie hat sich Ihr Leben verändert, als Sie relativ spät noch mal Vater wurden?

Atalay: Als ich Katja 2011 kennenlernte, war klar, dass wir Kinder bekommen werden. Ich habe das sofort gespürt. Als Vater habe ich mich seit dem ersten Mal mit meiner großen Tochter Amira insofern verändert, als ich gelernt habe, dass ich nicht nonstop der Aufpasser sein kann. Damals wäre der Begriff „Helikoptervater“ eine starke Untertreibung gewesen. Ich war ein Düsenjägerpapa. (lacht) Eine Glucke. Zum Glück hat sich Amira trotzdem zu einem freien Menschen entwickelt. Heute bin ich immer noch sehr aufmerksam, habe aber gelernt, die Zügel etwas lockerer zu lassen. Ich kann meine kleine Tochter mit Freunden spielen lassen, ohne dass ich dabei patrouillieren muss, weil ein entflohener Tiger aus dem Gebüsch springen könnte (lacht).

teleschau: In Ihrem Job als „Polizist“ bei „Cobra 11“ dürfte das Verletzungsrisiko deutlich höher liegen, oder?

„Alarm für Cobra 11“-Star Erdoğan Atalay findet: „Man sollte sein Leben nicht verwalten, sondern leben! (Bild: 2024 Getty Images/Andreas Rentz)

„Alarm für Cobra 11“-Star Erdoğan Atalay findet: „Man sollte sein Leben nicht verwalten, sondern leben! (Bild: 2024 Getty Images/Andreas Rentz)

Atalay: In der Regel gibt es beim Dreh ein sehr gut kalkulierbares Risiko - mal abgesehen davon, dass vor ein paar Monaten meine Schulter komplett frittiert wurde (lacht). Kinder wägen ja vorher nicht ab, ob sie auf dem wackligen Stuhl stehen können. Bei „Cobra“ trägt man ein gewisses Restrisiko. Aber das macht man für einen Sprung aus einem Helikopter zum Beispiel auch gerne. Denn dann ist man einfach nur im Moment. Es zählt nur das Jetzt, keine Vergangenheit, keine Zukunft. Ein großartiges Gefühl. - Entschuldigung, bei mir klingelt gerade jemand an der Tür.

„Der Wodka liegt erst mal auf Eis“

teleschau: Wer war es?

Atalay: Der Postbote mit einem Paket von meiner Mutter.

Erdoğan Atalay verletzte sich zuletzt bei den „Alarm für Cobra 11“-Dreharbeiten heftig. (Bild: RTL/Guido Engels)

Erdoğan Atalay verletzte sich zuletzt bei den „Alarm für Cobra 11“-Dreharbeiten heftig. (Bild: RTL/Guido Engels)

teleschau: Verraten Sie, was drin ist?

Atalay: Etwas ganz Besonderes: der beste Nusskuchen im ganzen Universum.

teleschau: Wie schön, dass wir dabei sein können, in diesem Moment.

Atalay: Ein einzigartiger Moment. Davon gebe' ich aber nichts ab. (lacht) Nur meine Frau und meine Kinder bekommen ein Stück. Den esse ich schon seit meiner Kindheit. Meine Mutter macht den immer zu Weihnachten, was ich sehr süß finde. Jedes Mal freue ich mich sehr darüber.

Wie könnte es bei „Alarm für Cobra 11“ auch anders sein: Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) gerät erneut in Gefahr. (Bild: RTL/Guido Engels)

Wie könnte es bei „Alarm für Cobra 11“ auch anders sein: Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) gerät erneut in Gefahr. (Bild: RTL/Guido Engels)

teleschau: Sie sind offenbar ein genussvoller, lebensfroher Mensch sind, der auch spirituell ist, oder? Spüren Sie eine Verbundenheit zu etwas fernab der Erde?

Atalay: Ich bin jetzt nicht der Typ, der bei Vollmond eine Eiche umarmt, aber ich glaube, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als die Schulweisheit uns glauben lassen will. Das Universum ist ja kein Gefäß, in das etwas gefüllt werden oder aus dem etwas weggenommen werden kann. Alles war schon immer da und wird es immer sein in unterschiedlichen Energieformen, die sich immer wieder neu zusammensetzen. Ich finde das sehr spannend. Manche Menschen haben ja Angst davor.

teleschau: Wovor?

Katja Ohneck und Erdoğan Atalay sind offenbar ein Herz und eine Seele: „Als ich Katja 2011 kennenlernte, war klar, dass wir Kinder bekommen werden“, bekennt der Star im Interview. „Ich habe das sofort gespürt.“ (Bild: 2018 Getty Images/Florian Ebener)

Katja Ohneck und Erdoğan Atalay sind offenbar ein Herz und eine Seele: „Als ich Katja 2011 kennenlernte, war klar, dass wir Kinder bekommen werden“, bekennt der Star im Interview. „Ich habe das sofort gespürt.“ (Bild: 2018 Getty Images/Florian Ebener)

Atalay: Nicht zu wissen, wohin die Reise geht. Oder sie empfinden das Weltall als bedrückend. Ich überhaupt nicht. Ich liebe die Sterne. Sie sind unsere Vergangenheit, aus der wir stammen. Eventuell ist das, was wir hier erleben, auch alles. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir in einer anderen Einheit in irgendeiner Weise weiter existieren nach dem irdischen Tod. Descartes hat das glaube ich sinngemäß so gesagt: Wir werden es wissen, wenn es so ist. Und wenn es nicht so ist, werden wir es nicht wissen. Ich meditiere auch manchmal. Das müsste ich viel mehr machen. Die Phase, in der man sich mit etwas Höheren verbindet, wünschte ich mir öfter. Aber meistens schlafe ich vorher dabei ein. (lacht)

teleschau: So kommen Sie also zur Ruhe?

Atalay: Ja, manchmal klappt es. Manchmal habe ich aber auch eine kurze Zündschnur, zum Beispiel, wenn mich jemand blöd von der Seite anmacht. Dann muss ich mich zwingen, ruhig zu bleiben.

teleschau: Was nervt Sie noch?

Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) und Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) wollen einer jungen Mutter helfen. (Bild: RTL/Guido Engels)

Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) und Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) wollen einer jungen Mutter helfen. (Bild: RTL/Guido Engels)

Atalay: Wenn Leute sich im Vorfeld verrückt machen über etwas, das Sie eh nicht ändern können. Es bringt mir nichts, schon drei Tage vor dem Zahnarzttermin Angst zu haben. Genauso nervt es mich, wenn Freude gedeckelt wird, à la: „Warte doch erst mal ab. Das ist noch nicht spruchreif. Rede lieber nicht darüber!“ Ich möchte aber darüber reden, wenn ich eine tolle Idee oder Angebote habe, und ich freue mich über jede Kleinigkeit. „Freu' dich nicht zu früh!“ ist doch Blödsinn. Das hindert am Glücklichsein.

teleschau: Dann erzählen Sie mal von Ihren neuen Ideen und Projekten. Man hört, Sie wollen Wodka vertreiben?

Atalay: Das war eine wundervolle Idee. Aber der Wodka liegt erst mal auf Eis, da ich keine Lizenz als Spirituosenhändler habe. Da war ich mal wieder sehr enthusiastisch (lacht). Aber vielleicht finde ich noch einen Weg. Momentan schreibe ich an meiner Biografe, in der ich nicht nur meinen persönlichen Weg und Werdegang als Schauspieler beleuchte, sondern auch von meiner Familie und den Reisen meiner Vorfahren durch die Geschichte erzähle. Außerdem male ich sehr gerne und habe soeben einen Kinofilm in Prag abgedreht, der im Februar Premiere feiert.

Raucherkalle (Ralf Richter, rechts, mit Erdoğan Atalay) mischt bei den Ermittlungen mit. (Bild: RTL/Guido Engels)

Raucherkalle (Ralf Richter, rechts, mit Erdoğan Atalay) mischt bei den Ermittlungen mit. (Bild: RTL/Guido Engels)

teleschau: Wie war der Dreh?

Atalay: Es war das erste Mal, dass ich auf Englisch gedreht habe. Mein Englisch ist eher mäßig, aber es hat funktioniert. Zu Prag habe ich eine liebevolle Bindung. Tolle Stadt, nette Menschen und weniger Regeln beim Drehen. Dort muss man nicht erst fünf Anträge stellen, um eine Straße zu sperren. In Tschechien läuft „Cobra 11“ schon seit über 20 Jahren, und die Leute auf der Straße erkennen mich dort wie einen Popstar. Man hat mir sogar den Preis für mein Lebenswerk verliehen in Pilsen vor tausenden von Menschen. Da war ich total baff und zu Tränen gerührt. In anderen Ländern feiern uns die Fans manchmal noch mehr als hier in Deutschland.

teleschau: „Cobra 11“ läuft in über 100 Ländern und bei RTL seit fast 30 Jahren. Nun kommen zwei neue Folgen in Spielfilmlänge. Haben Sie nie ans Aufhören gedacht?

Atalay: Ich mag das Format einfach und fühle mich damit verbunden. Ich bin mit „Cobra 11“ aufgewachsen und liebe die Arbeit mit der Produktionsfirma. Wir arbeiten alle eng zusammen und wollen weiterhin das Beste herausholen aus der Serie. Auch nach all den Jahren sind die Beteiligten am Set enthusiastisch und haben Lust auf den Dreh. Die Serie verändert sich auch ständig. Das wissen aber nur diejenigen, die regelmäßig einschalten.

Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) und Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) inspizieren den Ort, wo ein Mann vom Balkon gestürzt war. (Bild: RTL/Guido Engels)

Semir Gerkhan (Erdoğan Atalay) und Vicky Reisinger (Pia Stutzenstein) inspizieren den Ort, wo ein Mann vom Balkon gestürzt war. (Bild: RTL/Guido Engels)

teleschau: Was hat sich beispielsweise verändert?

Atalay: Ich kenne keine Serie auf der Welt, die so unterschiedliche Folgen gemacht hat. Es gibt lustige Teile, die schon fast einer Komödie gleichen. Und dann gab es ernsthafte Episoden, die bei ARTE hätten laufen können. Unser Spektrum ist riesig. So etwas habe ich bei anderen Formaten wie „CSI“ oder „S.W.A.T.“ noch nicht gesehen. Die sind zwar gut gemacht, aber laufen immer sehr ähnlich ab.

„Wir sind alle älter geworden, manche Träume sind zerplatzt“

teleschau: Wie geht es weiter?

Atalay: Die Entscheidung liegt beim Sender RTL. Die beiden neuen Folgen unterhalten auf jeden Fall. Ich liebe es, wenn es ein bisschen drüber ist und ab und zu eine Bombe explodiert und es richtig knallt.

teleschau: Es ist schön zu sehen, wie sehr Sie weiterhin für diese Serie brennen.

Atalay: Enthusiasmus wünsche ich mir im Allgemeinen wieder in dieser Filmwelt. Ja, wir sind alle älter geworden, manche Träume sind zerplatzt. Aber letzten Endes geht es darum, tolles Entertainment zu machen. Und bei „Cobra 11“ gibt es diese Freude an der Arbeit noch. Deswegen lassen wir es weiterhin krachen. (lacht) (tsch)