„Du gewinnst hier nicht die Million“Raab ist genervt – und demütigt Promi-Gegnerin mit ätzendem Spruch

Stefan Raab hatte im Promi-Special von „Du gewinnst hier nicht die Million“ gut Lachen. Er gewann ein Duell nach dem anderen. Ganz geheuer war ihm das selbst nicht. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)

Stefan Raab hatte im Promi-Special von „Du gewinnst hier nicht die Million“ gut Lachen. Er gewann ein Duell nach dem anderen. Ganz geheuer war ihm das selbst nicht.

Im ersten Promi-Special von „Du gewinnst hier nicht die Million?“ gewinnt Stefan Raab so viele Duelle am Stück, dass es ihn selbst schon nervt. Immerhin bleibt Zeit zum Eigenlob. Und für überraschend bierernsten Tadel der scheiternden Herausforderer. Hat die Show so eine Zukunft?

Ausnahmen gibt es. Aber oft ist es kein ganz so gutes Zeichen, wenn eine Show-Reihe ihr „Promi-Special“ bekommt. Man riecht dann schon fast die Verzweiflung: Die regulären Ausgaben waren fürs Publikum nicht mehr aufregend genug.

Stefan Raab debütierte vergangenen Herbst nach seinem Bildschirm-Comeback im Boxring mit der Von-allem-etwas-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“. Für viele überraschend geschah das exklusiv bei RTL+. Beim Streaming-Portal war die Neugier des Publikums anfangs groß, dann naturgemäß nicht mehr ganz so groß. Zuletzt tauchte die Sendung nicht einmal in den Top 20 des Privatsender-VoD-Rankings auf.

Stefan Raab ist ratlos: „Was ist denn heute los?“

Das wäre verzeihlich, wäre DGHNDMBSR im linearen RTL-Programm ein Quotenbringer. Das aber lässt sich nicht behaupten. Seit dem TV-Start im Februar sank die Reichweite kontinuierlich. In den vergangenen Wochen waren mal etwas mehr, mal etwas weniger als eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer dabei - bei Marktanteilen zwischen 3 und 5 Prozent. Das ist, gemessen am Heilsbringer-Image des Sender-Superstars, erschreckend bieder.

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Nun also das - Achtung, Bandwurmtitel - „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab - Promi Special“. Im Angebot: Quizfragen und Geschicklichkeitsspiele auf (werbebereinigte) 90 Minuten gestreckt, ohne auflockernde Interviews und ohne den an „TV total“ angelehnten Stand-up-Teil der Normalo-Ausgaben. Aber immerhin mit einem guten Gag, gleich zu Beginn: „Heute ist Promi-Special. Der Promi bin übrigens ich.“

Fünf Promi-Herausforderer, größtenteils chancenlos am RTL-Spieleabend, von links: Paul Janke, Larissa Marolt, Joey Kelly, Mimi Kraus und Luca Hänni. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)

Fünf Promi-Herausforderer, größtenteils chancenlos am RTL-Spieleabend, von links: Paul Janke, Larissa Marolt, Joey Kelly, Mimi Kraus und Luca Hänni.

Das werden Ex-DSDS-Gewinner Luca Hänni, Ex-Handballer Michael „Mimi“ Kraus, Ex-Dschungelcamperin Larissa Marolt, Ex-“Bachelor“ Paul Janke und Raab-Dauerrivale Joey Kelly gern gehört haben. Für sie alle kam's aber noch schlimmer.

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Egal, ob Eisstöcke geschossen, Bälle über ein Gitternetz gefummelt oder in Flaschenhälsen versenkt werden sollten: Raab gewann ein Duell nach dem anderen schier anstrengungslos. „Es tut mir leid, aber ich kann ja nicht ... Dann ist's kein Game mehr“, entschuldigte sich der an vielen „Schlag den Raab“-Abenden gestählte Ehrgeizling beim immer unruhiger wirkenden Studio-Publikum. Als wieder ein Promi geschlagen Richtung Sitzplatz schlich, hob der RTL-Star ratlos die Schultern: „Was ist denn heute los?“

Raab lobt sich selbst für „abhandengekommene Fähigkeit in Deutschland“

Eine mögliche Erklärung hatte Raab schon mitten im Flaschenhals-Duell mit Luca Hänni genannt: „Ich sag mal so, ist gut, wenn man vielseitig ist“, hob der Show-Gastgeber an zu einer langen Selbstlobudelei. Was er, Raab, draufhabe, sei, das sagte er wörtlich, „eine abhandengekommene Fähigkeit in Deutschland“. Es gebe „immer mehr Leute, die eine spezielle Sache besonders gut können - und dafür auch erstaunlich hoch belobigt werden manchmal -, aber dafür nichts anderes.“

Da fuhr der in einer Castingshow berühmt gewordene Schweizer Hänni kurz hoch: „Ist das eine Anspielung oder was?“ Raab wiegelte ab. „Aber mir fällt das auf. Ist gar nicht böse gemeint. Ich finde: Viele Sachen mittelmäßig können ist besser als nur eine Sache gut und den Rest schlecht.“

Larissa Marolt hatte bei einer Aufgabe mit Tischtennisbellen keine Chance. Und musste sich dann noch belehren lassen. (Bild: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)

Larissa Marolt hatte bei einer Aufgabe mit Tischtennisbellen keine Chance. Und musste sich dann noch belehren lassen.

Model Larissa Marolt, das wurde alsbald klar, ist nicht sehr gut darin, Tischtennisbälle über eine lange Tischplatte in ein Wasserbassin springen zu lassen.

Raab war bei der geringen Gegenwehr über epische zehn (!) Spielrunden wohl selbst langweilig geworden, anders lässt sich die erstaunlich bierernste Maßregelung der Herausforderin nicht erklären. „Larissa, kleiner Tipp: Wenn einer was besser macht als der andere, versuch mal zu analysieren, warum das so ist!“ So sympathisch!

„Ur-Bachelor“ Paul Janke lupft sich eine Runde weiter

Immerhin gewann spät in der Sendung der frühere Oberliga-Nord-Fußballer Paul Janke beim Fußball-über-die-Latte-Lupfen und wurde mit einem Sitzplatz an Raabs Schreibtisch belohnt. „Paul Janke, hättest du das gedacht, dass du hier mal auf dem Stuhl sitzt?“, fragte ihn der Maestro. Darauf hatte der „Ur-Bachelor“ ebenso wenig eine gute Antwort wie auf die Quizfrage nach jener Serie, mit der Meghan Markle berühmt wurde. „Falsch, es wäre 'Suits' gewesen“, beschied ihm Raab. „Aber tausend Euro! Glückwunsch!“

Nächste Woche gibt's noch ein Promi-Special, unter anderem mit Tom Beck, René Casselly und Mimi Kraus, der nach seinem Sieg beim Grundschulwissens-Test wiederkommen darf. Raab wirkte im letzten Duell des Abends unkonzentriert, ihm war etwas ins Auge geflogen. Da gab Raab unfreiwillig ein treffendes Sinnbild ab: Bei „Du gewinnst hier nicht die Million“ reibt man sich auch als Beobachter zunehmend verzweifelt die Augen. „Du gewinnst hier nicht die Million“ läuft mittwochs, 20.15 Uhr, bei RTL und vorab bei RTL+. (tsch)