Stefan Raab ist aus dem Häuschen: Das „irrste Tor seit Entstehung des Balles“ habe Jamal Musiala im Nations-League-Viertelfinale gegen Italien am Sonntag geschossen. Doch Raab wäre nicht Raab, wenn er nicht auch ein paar verbale Ohrfeigen verteilen würde - aller Euphorie zum Trotz.
In seiner RTL-ShowAls Stefan Raab über Kimmichs Impfstatus spricht, geht ein Raunen durchs Publikum

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Der Impfstatus von Joshua Kimmich (links)? Auch nach Jahren noch ein Thema für Stefan Raab.
Auch Tage später sorgt Deutschlands Treffer zum 2:0 im Nations-League-Viertelfinale gegen Italien für Aufsehen. Unter anderem bei Stefan Raab, der das Publikum der aktuellen Folge seiner RTL-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ mit einer völlig euphorischen Frage begrüßte: „Sind Sie auch noch so aufgewühlt von Sonntagabend?“
Raab schien baff zu sein: „War das ein Spiel! Und nicht nur ein wirklich geiles Spiel, sondern auch das irrste Tor seit Entstehung des Balles.“ Für die Italiener sei der Treffer, den Jamal Musiala bei der Partie in Dortmund nach einer schnell ausgeführten Ecke gelandet hatte, „die größte Schande seit der Erfindung der Pizza Hawaii“, stichelte Raab, der noch eine Spitze gegen einen ZDF-Kollgen folgen ließ: „seit der Erfindung von Giovanni Zarrella!“
Raab: „Noch unwahrscheinlicher ist nur, dass Joshua Kimmich sich impfen lässt“
Bei dem 2:0 habe es sich um „ein statistisch unmögliches Tor“ gehandelt, mutmaßte der Entertainer und erlaubte sich einen Seitenhieb gegen den Nationalspieler, der das Tor am Sonntag mit der Unterstützung eines geistesgegenwärtigen Balljungens überhaupt erst möglich gemacht hatte: „Dass der Ball reingeht, dass so was passiert – also noch unwahrscheinlicher ist nur, dass Joshua Kimmich sich impfen lässt.“
Auch fünf Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie schien die öffentliche Debatte um den seinerzeit impfkritischen Fußballprofi einen Nerv zu treffen: Als Raab Kimmichs Impfstatus ansprach, ging ein Raunen durch das TV-Studio.
Dass Joshua Kimmich in der Sache viel Spaß versteht, scheint alles andere als gewiss. Als sich der Bayern-Profi Ende 2021 bekannte, wegen fehlender „Langzeitstudien“ auf die Corona-Schutzimpfung verzichten zu wollen, war das über Wochen ein Thema vom Rang einer „Tagesschau“-Meldung. „Es hat ihn fertiggemacht“, sagte Ehefrau Lina in einer vergangenes Jahr erschienenen ZDF-Doku über die belastende Zeit. In einem Videocall, der mit dem Filmemacher zur damaligen Zeit geführt wurde, bricht Kimmich sogar in Tränen aus: „Ein Kumpel sagte mir, dass weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen. Das ist brutal. Wenn du da keine Familie hast, dann kann's zerbrechlich werden.“
Für Raab war die Episode aus der Pandemie-Zeit dennoch einen Gag wert. Dann kam er zum Sportlichen zurück. Aufnahmen des spektakulären Tores dürfe nicht zeigen, sagte der RTL-Star, „weil die UEFA zu viel Kohle will für die Bilder“. Aber: „Kein Problem, stellen wir das 2:0 halt nach.“ Sprach’s und ließ ein Tor aufbauen, an dem einige Zuschauerinnen und Zuschauer in den entsprechenden Trikots die Szene nachspielen sollten.
„Sie kommen doch direkt mal mit, Sie sind Joshua Kimmich“, forderte der Entertainer dann auch prompt einen weiblichen Gast auf, den 30-jährigen FC-Bayern-Star zu imitieren. Die sichtlich überrumpelte Zuschauerin äußerte jedoch laut Bedenken: „Ich bin aber geimpft!“ Impfstatus hin oder her – ihrer Rolle gerecht wurde die Dame dann doch noch. Auch „Jamala“, wie Raab Jamal Musiala nannte, „die Italiener“ und den Balljungen besetzte der RTL-Moderator. Mit dem Ergebnis schien Raab mehr als zufrieden zu sein: „Genau so war's.“ (tsch)