Um für ihren Auftritt bei „Bares für Rares“ gewappnet zu sein, lassen Schmuckverkäufer ihre Schätze vorab oft von einem Juwelier schätzen. Doch auch das schützt nicht vor bitteren Enttäuschungen - wie ein Paar in der Dienstagsausgabe feststellen musste.
„Bares für Rares“Expertin macht Verkäufer-Paar Ansage: „Wirklich unrealistisch“

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Ein funkelndes Schmuckstück sollte nach Wunsch des Verkäuferpaares für einen fast fünfstelligen Preis veräußert werden. Doch es hatte bei „Bares für Rares“-Gastgeber Horst Lichter (Zweiter von rechts) die Rechnung ohne die Expertin Heide Rezepa-Zabel (rechts) gemacht.
Ein funkelndes Schmuckstück sollte nach Wunsch des Verkäuferpaares für einen fast fünfstelligen Preis veräußert werden. Doch es hatte die Rechnung ohne die „Bares für Rares“-Expertin Heide Rezepa-Zabel gemacht.
Der Start verlief noch vielversprechend. „Das sieht sehr schön aus“, staunte Gastgeber Horst Lichter. Nicht nur das: Heide Rezepa-Zabel erinnerte es an ganz besondere Motive. Blickte die Spitze der Spangenbrosche nach oben, konnte man das New Yorker Empire State Building vermuten. Zeige sie nach unten, erkannte die Expertin das Chrysler Building. Ein Schmuckstück auf jeden Fall, das alle Facetten des Art déco der 20er- und 30er-Jahre aufwies. Und doch stimmte etwas nicht.
Horst Lichter tröstet: „Es geht nichts über einen gesunden Realismus“
„Es fehlt der kühle, etwas satinierte graue Glanz des Platin. Das lässt mich an dieser Stelle etwas skeptisch werden“, gab Rezepa-Zabel zu und entdeckte auf der Rückseite zudem Lötungen. Sie glaubte, dass die Spange aus 585er-Weißgold mit 1,8 Karat Diamanten und Barockperle eher aus den 60ern stammte.
Zum Wunschpreis gefragt, verriet Veräuferin Birgit, dass ein Juwelier mit Gutachten den Wert des Schmucks auf 9.000 Euro taxiert hatte. Man sah sofort, dass Heide Rezepa-Zabel dem nicht zustimmen konnte. „Ich kann mir nur vorstellen, dass es sich hier um einen Versicherungswert handelt“, mutmaßte sie. „Das ist wirklich unrealistisch, zumal das Schmuckstück selbst auch nur elf Gramm auf die Waage bringt.“ Mehr als 1.800 bis 2.000 Euro konnte sie nicht nennen.

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Blickte die Spitze der Spangenbrosche nach oben, konnte man das New Yorker Empire State Building vermuten.
Zwar enttäuscht war Birgit dennoch bereit, die Brosche zu weiterzugeben. „Was soll ich sagen? Es geht nichts über einen gesunden Realismus“, pflichtete Horst Lichter bei und betonte: „Bis zum Schluss könnt ihr sagen: ja oder nee.“
„Wir hatten eine andere Vorstellung, aber mit der professionellen Expertise kann ich sehr gut leben“, zeigte sich Birgit im Interview gefasst über die Expertise, die 7.000 Euro unter ihren Vorstellungen blieb. Schon oft konnte man miterleben, dass die Händler wieder ganz andere Interessen hatten.
Die ersten Reaktionen ließen darauf hoffen: „Donnerwetter!“ hörte man. Aber auch „Boah!“ und „Uiuiuiui!“. „Das ist ein Clip! Das finde ich natürlich besonders schön“, frohlockte Lisa Nüdling ganz besonders fasziniert. Und wer sagte es: Alle boten mit! Als Lisa Nüdling 2.000 Euro nannte, antwortete Birgit gelassen: „Ich warte noch ein bisschen ab.“ Es lohnte sich.
Denn immerhin konnte ihr Schmuck am Ende 2.600 erreichen. Lisa Nüdling blieb als Höchstbietende übrig. Immerhin 600 Euro über dem für die Expertin so enttäuschenden Expertenpreis. (tsch)