„Bares für Rares“Händler flirtet Kollegin an – die lässt ihn öffentlich abblitzen

Verkäufer Roy (rechts) präsentierte Colmar Schulte-Goltz ein Silber-Konvolut. (Bild: ZDF)

Verkäufer Roy (rechts) präsentierte Colmar Schulte-Goltz ein Silber-Konvolut. (Bild: ZDF)

Mehrere polierte Prunkstücke sorgten bei „Bares für Rares“ diesmal für Staunen und brachten einen Händler - zwischenmenschlich gesehen - ganz besonders in Wallung.

Wenn er etwas so Feines präsentiert bekam, fasste der Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz es nur mit Samthandschuhen an. Das Silber-Konvolut stammte schließlich aus adeligem Hause - und animierte einen Händler zu einem Flirt.

Nicht nur der Experte war beeindruckt: „Oh mein lieber Herr Gesangsverein“, staunte Horst Lichter beim Anblick des Silbers und ahnte, dass da etwas Wertvolles stand.

Urgroßvater mütterlicherseits war Graf Zeppelin

„Du wirkst hochherrschaftlich“, mutmaßte er auch folgerichtig, als er sich an Roy wandte: „Hochherrschaftlich nicht, aber ich stamme aus adeligem Hause“, erläutert Roy. „Wir sind Freiherren.“ Sein Urgroßvater mütterlicherseits war Graf Zeppelin. Horst Lichter staunte nicht schlecht. „Aber dafür kann ich ja nichts“, relativierte Roy sofort. „Das ist ja nicht mein Verdienst.“

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Doch es kam für Horst Lichter noch besser: Als der Gast erzählte, dass er Oldtimer-Händler war, war er hin und weg. „Wenn du möchtest, kannst du jetzt gehen“, frotzelte Lichter in Richtung des Experten Schultze-Goltz, um ganz alleine mit Roy im Studio zurückzubleiben und über alte Autos zu fachsimpeln.

Der Experte widmete sich dem nahezu unbenutzten Silber-Konvolut. (Bild: ZDF)

Der Experte widmete sich dem nahezu unbenutzten Silber-Konvolut. (Bild: ZDF)

Der Experte blieb und widmete sich dem nahezu unbenutzten Silber-Konvolut. Dieses war ein Erbstück des Ur-Ur-Großvaters väterlicherseits: Otto von Seydewitz. Zur Hochzeit seiner Tochter hatte er das Set anfertigen lassen.

Jan Cizek kassiert einen Korb: „Alles klar, Frau Prinzessin“

„Es handelt sich um sehr repräsentatives Silber von 1894“ resümierte Colmar Schulte-Goltz. Das Adelswappen war ein eindeutiger Beweis, dass es sich bei der Platte und der Terrine um Adelsbestand handelte. Eine zusätzliche Kelle - auch aus Silber - war einst vermutlich ein Hochzeitsgeschenk. Der Wunschpreis lag bei 3.800 Euro bis 4.000 Euro. Einen Wert von sogar 5.000 Euro schätzte Schulte-Goltz. Das sollte reichen, um die Oldtimer wieder vollzutanken.

Wozu das feine 800er-Silber der Manufaktur Wilkens & Söhne außerdem imstande war, zeigte sich im Händlerraum. Jan Cizek machte seiner Kollegin Susanne Steiger deutliche Avancen: „Vielleicht sollten wir beide mal zusammen kochen? Ich bringe ein bisschen Wein vorbei?“ Diese wiederum reagierte schlagfertig und unmissverständlich: „Ich lasse immer kochen.“ Jan Cizek nahm's gelassen. „Alles klar, Frau Prinzessin.“

Fast fünfeinhalb Kilogramm Silber standen nach der missglückten Einladung zum Verkauf. Auch hier hagelte es fast eine Abfuhr. Es gäbe so gut wie keinen Markt dafür. Susanne Steiger legte aber immerhin 3.500 Euro auf den Tisch. (tsch)