Überraschung bei „Bares für Rares“Nach Mini-Expertise: Händler zahlt absurden Preis für Sonnenschirm

Die Geschwister Maria und Peter aus Münster und Drensteinfurt-Ameke hatten den Strandschirm bei einer Haushaltsauflösung vor dem Müll gerettet. (Bild: ZDF)

Die Geschwister Maria und Peter aus Münster und Drensteinfurt-Ameke hatten den Strandschirm bei einer Haushaltsauflösung vor dem Müll gerettet. (Bild: ZDF)

Ein Werbeartikel von der Fußball-WM 1982 sorgte für Streit im „Bares für Rares“-Händlerraum - sehr zur Freude der Verkäufer, die ihr Glück kaum fassen konnten ...

Die Geschwister Maria und Peter aus Münster und Drensteinfurt-Ameke hatten einen Strandschirm bei einer Haushaltsauflösung vor dem Müll gerettet. „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter schwelgte beim Anblick des Objekts sofort in Erinnerungen: „Das war zur WM 1982, Kinder durften sich ein Eis holen und Fußball schauen.“

Auch Detlev Kümmel konnte sich an die Fußball-WM erinnern. Denn immerhin war die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 1982 in Spanien Vizeweltmeister geworden – nach einem denkwürdigen Finale gegen Italien. „Wir haben also bis zum Schluss durchgehalten“, würdigte der Experte die Leistung.

„Bares für Rares“: Mexiko oder Spanien – Hauptsache WM

Das WM-Maskottchen in Form einer kleinen Orange („Naranjito“) sei „damals gar nicht so gut angekommen“, berichtete Kümmel. Die meisten Fans hätten sich wie üblich ein Tier-Maskottchen gewünscht. Und was wünschten sich nun die beiden Trödelshow-Kandidaten? Für den Werbeartikel der Firma Anjosa aus Spanien riefen die Geschwister 30 bis 80 Euro auf. Kümmel taxierte auf 50 bis 100 Euro.

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Im Händlerraum ließ der Strandschirm die Anwesenden gleich an Sommer, Sonne und Urlaub denken. „Ist das nicht Mexiko?“, fragte Christian Vechtel, erkannte dann aber recht schnell: „Nein, das ist Spanien 1982.“ Auch Walter Lehnertz hatte gleich ein Lächeln auf den Lippen und würdigte den Zustand angesichts des Alters: „Dafür macht er noch ganz schön was her.“

„War der in einer Folie aufbewahrt?“, erkundigte sich Thorsden Schlößner angesichts des tollen Zustands. Die Verkäuferin verneinte, der Schirm habe einfach auf dem Dachboden gelegen. Lehnertz unterbrach das Gespräch abrupt und signalisierte sein Kaufinteresse mit seinen obligatorischen 80 Euro.

Ds erste Gebot wurde schnell übertrumpft. Es lieferten sich Christian Vechtel, Walter Lehnertz und Thorsden Schlößner ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den verblüffend begehrten Sonnenschirm von 1982. Bei 200 Euro schluckte die Verkäuferin erstaunt, und ihr Bruder meinte gut gelaunt: „Immer weiter!“

„Es braucht nur einen Sonnenschirm und drei Verrückte“

Das nahmen sich die rivalisierenden Kollegen zu Herzen. Schnell stiegen die Gebote bis auf 280 Euro von Vechtel. Walter Lehnertz nannte sogleich eine runde Summe: „Wärt ihr mit 300 Euro einverstanden, wenn der da hinten den Bagger hält?“, wurde „Waldi“ nun rustikal.

Doch Thorsden Schlößner hielt nicht den „Bagger“, ganz im Gegenteil: Er bot 320 Euro. Lehnertz warf das Handtuch, aber Vechtel mischte noch bis 350 Euro mit. Danach überließ aber auch Vechtel seinem Kollegen Schlößner das Spielfeld. Doch plötzlich fand Lehnertz seine Kampfeslust wieder und trieb den Preis weiter in die Höhe ...

Erst bei 380 Euro erhielt Schlößner endlich freie Bahn und den Zuschlag für „das tolle Stück“. Aus Mangel an kleinen Scheinen zahlte er letztlich sogar 400 Euro. „Cool, es muss weh tun“, lachte Lehnertz und Vechtel fasste zusammen: „Es braucht nur einen Sonnenschirm und drei Verrückte“. Die Geschwister fanden es einfach nur „bombastisch“. (tsch)