Bei „Das perfekte Dinner“ müssen die Teilnehmenden mit einer Menge Stress zurechtkommen. Kandidatin Denise hat da ihr ganz eigenes Gegenmittel.
„Das perfekte Dinner“Als es richtig losgeht, knallt es plötzlich laut – „War 'ne Erfahrung“
„Unsere Ruhrpott-Göre“: Schnell hat Christian (53) eine liebevolle Schublade für die Auftakt-Gastgeberin der „Das perfekte Dinner“-Runde im Ruhrgebiet gefunden. In der Tat nimmt man der 30-jährigen Frohnatur Denise aus Mülheim an der Ruhr vieles ab – nur nicht ihren Job als Gerichtsvollzieherin.
Zu freundlich ihr Gesamtwesen, zu großzügig ihr Umgang mit dem, was Freude macht.
„Das perfekte Dinner“: Denis macht sich erstmal ein Bier auf
„Bevor ich hier irgendwas anfange, mache ich mir erstmal ein Bier auf“, verkündet sie strahlend um kurz vor 10 Uhr. Klack, einmal kurz gezischt, und schon klebt an Denises Menü kein Kuckuck, sondern eine panasiatische Note mit sehr westdeutschem Einschlag.
- Vorspeise: Kohlröllekes und gefüllte Teigtäschken mit brauner Soße
- Hauptspeise: Buttriger Gockel an weißem Korn, indischer Knifte und Gurken-Minz-Raita
- Nachspeise: Kokos-Schoko-Maki mit 'nem Fitzelken Obst und gequetschter Mango
„Das perfekte Dinner“: „Fernpöttliche Köstlichkeiten“
Seit einer Thailand-Reise vor fünf Jahren liebt Denise raffiniert Würziges. Und so verwandelt sich ihr Herd unter dem Motto „Fernpöttliche Köstlichkeiten“ im Handumdrehen in eine Garküche.
Vegetarische Krautwickel und Gyozas mit Soja-Miso-Dip, ein indisch inspiriertes Butter Chicken mit Naan-Brot und Gurken-Minz-Joghurt erfreuen sowohl den IT-Personaler Christian, Finanzbeamtin Antje (54), OP-Krankenschwester Alexandra (37) als auch Grafikdesignerin und Pescetarierin Agnes (41).
Als sich herausstellt, dass Christian längere Zeit in Bangkok gelebt hat („Ich bin ein echtes Diplomatenkind“), erhöht sich der Druck schlagartig. Tatsächlich fällt ihm die Vorspeise zu mild aus („Da fehlen mir mehr Gewürze“), aber auch sein Urteil: „Insgesamt sehr ansprechend.“
„Das perfekte Dinner“: Plötzlich geht das Licht aus – „Das soll so!“
Weniger gut als der Thailand-Experte meint es mit Denise allerdings die Technik: Das Dinner hat bereits Fahrt aufgenommen, da macht es auf einmal „Peng“, und das Licht geht aus. Stromausfall! „Das soll so“, versucht es Denise vor den Gästen mit Galgenhumor, zündet weitere Deko-Kerzen an und reicht mehr Wein.
Zurück in der Küche wird es jedoch hektisch: Dort gibt es bereits wieder Licht, aber der Ofen beschränkt sich auf ratloses Piepen. Die Gäste prosten und trinken, Denise hantiert, und bald ist wieder alles gut.
„Das perfekte Dinner“: Kandidat zieht Fazit – „War 'ne Erfahrung“
Besonders die Nachspeise. In einer spektakulären Neuinterpretation von Maki-Röllchen serviert Denise süßes Sushi aus Milchreis, Schokopfannkuchen, Kokosraspel und Obstfüllung. Allerdings gut nach 23 Uhr: „Das Zeitmanagement ist in Teilen verbesserungswürdig“, seziert der distinguierte, zur Strenge neigende Christian.
Doch zwei Dinge hat die herzliche und am Schluss sichtlich erleichterte Denise geschafft: Solide 32 Punkte, und die Ruhrpott-Runde hat sich warmgespeist - mit Luft nach oben. „War 'ne Erfahrung“, so Christians Fazit, „aber das i-Tüpfelchen hat gefehlt“. (tsch)