Emotionale Botschaft bei der ARDViel Lob für veränderten „Tagesschau“-Beginn

Die „Tagesschau“ startete am 27. Januar zunächst nicht mit Constantin Schreiber, sondern einer emotionalen Botschaft. (Bild: NDR / Thorsten Jander (M))

Die „Tagesschau“ startete am 27. Januar zunächst nicht mit Constantin Schreiber, sondern einer emotionalen Botschaft. (Bild: NDR / Thorsten Jander (M))

Die ARD hat anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz den Ablauf der „Tagesschau“ geändert. Für den emotionalen Start in die Nachrichtensendung gab es zahlreiche positive Rückmeldungen.

Der Ablauf der „Tagesschau“ im Ersten ist eigentlich immer gleich: Pünktlich um 20 Uhr ertönt der berühmte Gong, ehe eine weibliche Stimme aus dem Off ankündigt: „Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der 'Tagesschau'“.

Anschließend schwenkt die Kamera ins Studio und ein Nachrichtensprecher oder eine Nachrichtensprecherin der ARD begrüßt das TV-Publikum. Diesmal kam es allerdings zu einer Änderung des üblichen Beginns der Sendung.

„Gegen das Vergessen“: ARD zeigt Interview mit Holocaust-Überlebender

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 erschien nach dem Gong um 20 Uhr nicht etwa ein Nachrichtensprecher auf der Bildfläche, sondern die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer.

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„Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen. Die Demokratie und die Menschlichkeit. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut, es gibt nur menschliches Blut. Wir sind alle gleich. Wir kommen auf die gleiche Art und Weise zur Welt, also respektiere die Menschen“, widmete sie sich mit rührenden Worten an die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Erst nach der emotionalen Botschaft schwenkte die Kamera zu Nachrichtensprecher Constantin Schreiber, der noch einmal bekräftigte: „Sie ist 103 Jahre alt und eine der wenigen Holocaust-Überlebenden, die noch öffentlich über ihr Schicksal erzählen können gegen das Vergessen.“

Hier den Post der Tagesschau auf X ansehen:

Neben einem anschließenden Interview mit Margot Friedländer zeigte die ARD noch Aufnahmen der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zum 80. Jahrestag. Gegen 20.08 Uhr ging es schließlich mit dem normalen Ablauf der Sendung weiter.

Den Zuschauerinnen und Zuschauern ging der geänderte „Tagesschau“-Start offensichtlich ans Herz: „Eine beeindruckende Frau. Ein sehr bewegender Beginn der heutigen Tagesschau. Danke“ und „Ein ungewöhnlicher, mutiger und würdiger erster Bericht der Tagesschau an diesem Tag“ lauten einige der lobenden Reaktionen auf X.