Der Tod von Queen Elizabeth II. (†96) – er war angesichts des Alters der Monarchin und ihres angegriffenen Gesundheitszustandes abzusehen. Und doch kam die Nachricht für viele Menschen überraschend und sorgte bei der BBC für einen besonderen Gänsehautmoment.
Protokoll bei der BBCTod der Queen sorgt für Gänsehautmoment – viele ahnen nicht den Hintergrund
London, 18.30 Uhr Ortszeit. Seit Stunden blickt die Welt voller Sorge auf den Buckingham Palast. Dann kommt die Nachricht, die weltweit für Trauer sorgt. Die Flagge wird auf halbmast gesetzt und der Palast verkündet auf Twitter: „Die Queen ist heute Nachmittag friedlich in Balmoral gestorben.“
Nahezu zeitgleich wird das TV-Programm im Vereinigten Königreich unterbrochen und ein sichtlich ergriffener BBC- Moderator Huw Edwards erklärt:
„Die BBC unterbricht ihr normales Programm, um eine wichtige Ankündigung zu machen. Sie hören die BBC-Nachrichten aus London. Der Buckingham Palast hat den Tod von Queen Elizabeth II. bekannt gegeben. Die Königin sei friedlich in Balmoral gestorben.“
Was viele nicht wissen. Der BBC-Moderator folgt damit einem exakt vorgegebenen Protokoll. Das schreibt unter anderem vor, dass er diese Erklärung in einem schwarzen Anzug und mit schwarzer Krawatte vorlesen muss (siehe Video oben).
Gänsehautmoment: BBC unterbricht das laufende Programm und spielt die Nationalhymne
Auch die Radiosender von Großbritanniens öffentlich-rechtlichem TV-Sender BBC unterbrechen ihr laufendes Programm – mitten in einem Song (siehe Tweet unten). Der Erklärung folgt das Abspielen der britischen Hymne „God Save the Queen“.
Ein Gänsehautmoment, der Moderatoren, Moderatorinnen, Hörern und Hörerinnen gleichermaßen die Tränen in die Augen treibt. Die Hymne der Königin, sie wird ab sofort mit dem Satz „God Save the King“ für den neuen König Charles III gesungen.
Unmittelbar nach der Verlesung der Todesnachricht wechselt die BBC ihren gesamten Auftritt in die Trauerfarbe. Auch die Webseite wird im Gedenken an die Königin schwarz. Es folgen Filme und Dokumentationen über das Leben der Jahrhundert-Monarchin.
Queen Elizabeth II. ist tot – so geht es jetzt weiter
Nicht nur TV- und Radio-Sender waren auf den Tod der Königin vorbereitet. Seit Jahren gibt es einen genau geplanten Ablauf, wie nach dem Tod der Monarchin verfahren wird. Elizabeth II. selbst hat maßgeblich am Programm „London Brodge down“ daran mitgearbeitet.
So beginnt am heutige Freitag (9. September 2022) die zehntägige Trauerzeit. In London und weiteren Orten des Königreiches werden 96 Salutschüsse zu Ehren der Queen abgefeuert, an der St. Paul's-Kathedrale, der Westminster Abbey und Schloss Windsor werden die Glocken läuten.
Am Samstag (10. September) wird Charles dann vom Thronrat formell zum König ausgerufen. Der Leichnam der Queen wird laut „The Herald“ zunächst in Holyroodhouse aufgebahrt, danach wird ihr Sarg in die St. Giles-Kathedrale gebracht.
Queen Elizabeth II. (†96) wird in Westminster Hall aufgebahrt
Der Sarg mit dem Leichnam der Königin soll am kommenden Dienstag nach London übergeführt werden. Anschließend wird es in Westminster Hall aufgebahrt. Die Behörden erwarten, dass in den darauf folgenden Tagen mehr als eine Million Menschen am Sarg der verstorbenen Monarchin vorbei defilieren werden.
Das genaue Datum für die Bestattung ist noch nicht offiziell. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass diese am 19. September stattfindet.
Zu der staatlichen Trauerfeier in der Westminster Abbey werden Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern aus der ganzen Welt erwartet. Anschließend wird die Queen in der King George VI.-Kapelle auf Schloss Windsor beigesetzt, wo bereits ihr im vergangenen Jahr verstorbener Mann Prinz Philip bestattet ist.
Der Leichnam der Queen wird laut „The Herald“ zunächst in Holyroodhouse aufgebahrt, danach wird ihr Sarg in die St. Giles-Kathedrale gebracht. Schließlich wird er vom Bahnhof Waverley in Edinburgh mit dem Zug nach London gebracht.
Die zehntägige Trauerzeit, die offiziell erst am Freitag beginnt, findet in einer öffentlichen Trauerfeier in der Westminster Abbey in London ihren Höhepunkt. Das Datum von Charles' Krönung muss noch festgelegt werden. (susa/msw mit dpa)