Los Angeles – Dieser Artikel wurde zuletzt am 12. September um 15.41 Uhr aktualisiert. Nach einem Bootsausflug auf einem See galt sie zunächst als vermisst: Jetzt ist die aus der Musical-Fernsehserie „Glee“ bekannte US-Schauspielerin Naya Rivera (33) tot. Ihr Leichnam wurde im Juli 2020 nach sechstägiger Suche in einem See in Kalifornien gefunden.

Der „Glee“-Star sei ertrunken, man gehe von einem Unfall aus, hieß es in einem Tweet des zuständigen Sheriffs in der Nacht zu Mittwoch (15. Juli 2020). Der Körper sei geröntgt, eine Autopsie durchgeführt worden. Es gebe keine Hinweise auf Drogen- oder Alkoholeinfluss.

Die Identität Riveras sei durch eine Untersuchung der Zähne bestätigt worden, hieß es weiter.

„Glee”-Schauspielerin Naya Rivera tot

Auch die erste Untersuchung des Leichnams hatte keine Hinweise auf Gewaltanwendung durch einen anderen Menschen oder Suizid ergeben, teilte der zuständige Polizeichef Ayub mit.

Die Schauspielerin wurde seit einem Bootsausflug mit ihrem vierjährigen Sohn vermisst. Rivera hatte das Boot am Piru-See nahe der US-Westküstenmetropole Los Angeles gemietet.

Der Junge wurde allein, aber unversehrt in dem Boot gefunden. Der Vierjährige berichtete nach Angaben Ayubs den Ermittlern, dass er und seine Mutter im See geschwommen hätten.

Naya Rivera rettete Sohn, bevor sie ertrank

Seine Mutter habe ihm zurück ins Boot geholfen. Als er dann zurückgeschaut habe, habe er sie „unter der Wasseroberfläche verschwinden sehen“. Der Polizeichef nannte die starken Strömungen in dem See als mögliche Ursache von Riveras Tod.

Das nicht verankerte Boot sei möglicherweise abgetrieben, während sie mit ihrem Sohn im Wasser gewesen sei. Sie habe danach wohl noch die Kraft aufgebracht, ihren Sohn zurück zu dem Boot zu bringen und dort hochzustemmen – aber nicht genug Kraft, „um sich selber zu retten“.

Naya Rivera: Autopsie-Bericht enthüllt neue Details zum Tod des „Glee“-Stars

Im September 2020 ist nun der Autopsie-Bericht veröffentlicht worden. Demnach habe Naya Rivera vor ihrem Tod den Arm gehoben und um Hilfe geschrien, nachdem sie ihrem Sohn zurück ins Boot geholfen hatte.

Das berichtet unter anderem „The Hollywood Reporter“ und bezieht sich dabei auf den Bericht des Gerichtsmediziners. Darin stehe etwa, „dass die Verstorbene ihren Arm in die Luft hob und 'Hilfe' schrie“. Danach sei sie im Wasser verschwunden.

Die 33-jährige Schauspielerin sei eine gute Schwimmerin gewesen und habe deshalb auf eine Schwimmweste verzichtet. Das habe der Mann erklärt, der ihr am 8. Juli das Boot vermietet hatte. Naya Rivera soll laut Bericht vor ihrem Tod Probleme mit Schwindel und eine Nasennebenhöhlenentzündung gehabt haben.

Patrouillenboote, Hubschrauber und Taucher suchten nach Naya Rivera

Nach Rivera war mit mit einem Großaufgebot von rund hundert Mitarbeitern der Sicherheits- und Rettungsdienste gesucht worden. Patrouillenboote, Hubschrauber und Taucher waren im Einsatz.

Auch Schallmessgerät sei eingesetzt worden, sagte Ayub. Die Suche sei durch die geringe Sichtbarkeit von nur 30 Zentimetern unter Wasser erschwert worden.

Familie äußert sich zum Tod von Naya Rivera

In einer Erklärung, die unter anderem dem US-Portal „Deadline” vorliegt, schreiben die Angehörigen der verstorbenen 33-Jährigen: „Während wir um den Verlust unserer wunderschönen Legende trauern, sind wir dankbar, ihr Vermächtnis und ihren außergewöhnlichen Geist in Ehre zu halten.”

Weiter finden sie diese liebevollen Worte: „Naya war ein erstaunliches Talent, aber sie war eine noch tollere Person, Mutter, Tochter und Schwester.”

Der Schmerz sitzt tief, das wird mit jeder Zeile deutlich. „Der Himmel hat unseren frechen Engel bekommen. Wir bitten darum, dass unsere Privatsphäre in dieser sehr schweren Zeit respektiert wird”, heißt es in dem Statement weiter.

Außerdem bedankte sich die Familie bei allen Helfern der aufwendigen Suchaktion in den letzten Tagen, vor allem eine Person hob sie hervor. „Wir sprechen der Heldin, die sie gefunden hat, unendliche Dankbarkeit und Applaus aus.”

Auch bei Riveras Kollegen, Freunden und Fans bedankte sich die Familie für die Unterstützung.

Rolle als High-School-Cheerleader machte Naya Rivera bekannt

Rivera ist vor allem durch ihre Rolle als High-School-Cheerleader Santana Lopez bekannt, die sie in allen sechs Staffeln der Erfolgsserie „Glee“ spielte.

Von dem Vater ihres Kindes, dem Schauspieler Ryan Dorsey, war sie seit 2018 geschieden. Die beiden teilten sich nach Informationen der auf Promi-News spezialisierten Website „TMZ“ das Sorgerecht.

In der ehemaligen Crew der 2015 ausgelaufenen Serie „Glee“ gab es bereits andere Todesfälle. Der Schauspieler Mark Salling beging 2018 Suizid – einige Wochen vor der erwarteten Verkündung seines Strafmaßes wegen Kinderpornografie.

Der Darsteller Cory Monteith starb 2013 mit nur 31 Jahren an einer Überdosis von Drogen und Alkohol. Er war tot in einem Hotel im kanadischen Vancouver gefunden worden.

Naya Rivera: Ihr Sohn (4) wurde lebend gefunden

Naya Riveras Verschwinden wurde bekannt, nachdem Insassen eines anderen Bootes ihren vierjährigen Sohn alleine schlafend an Bord gefunden hatten.

Der Junge habe eine Schwimmweste getragen und sei wohlauf, teilte ein Sprecher des Sheriff-Büros im Bezirk Ventura mit. Er habe erzählt, dass er mit seiner Mutter schwimmen gewesen sei, diese aber nicht ins Boot zurückgekommen sei.

An Bord sei auch eine Erwachsenen-Schwimmweste gefunden worden, sagte der Sprecher weiter.

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Die Brieftasche und der Ausweis der 33-Jährigen seien ebenfalls im Boot gewesen, berichtete die „Los Angeles Times“.

Naya Rivera: Polizei veröffentlichte dramatischen Notruf

Am Freitag (10. Juli, Ortszeit) veröffentlichte die Polizei von Ventury County dann Aufnahmen des dramatischen Notrufs, der am Mittwoch bei ihnen eingegangen war.

„Es ist ein Notfall. Wir haben ein kleines Mädchen alleine in einem Boot gefunden und seine Mutter ist nirgendwo zu sehen“, erklärt die Anruferin der Polizei geschockt. Die Schilderungen der Frau passen genau zu den bisher bekannte Fakten.

Sie schien den Sohn der Schauspielerin aufgrund seiner langen Haare zunächst für ein Mädchen zu halten.

Naya Rivera postete vor Verschwinden noch Foto auf Instagram

Kurz vor ihrem Verschwinden hatte die Schauspielerin noch einen letzten Instagram-Post abgesetzt. Ein Foto, das sie mit ihrem Sohn zeigt. Es könnte während des Ausflugs auf dem Boot aufgenommen worden sein. Dazu schrieb sie: „Nur wir beide.“

Die rührenden Worte sind das bislang letzte Lebenszeichen von Rivera.

In der populären Musical-Serie „Glee“ (2009-2015) spielte die in Kalifornien geborene Rivera die Cheerleaderin Santana Lopez. (dpa/jba/so)