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Grünen-Fraktionschefin sorgt bei Lanz mit Asylpolitik-Plan für Gelächter„Regieren bekommt Ihnen nicht gut“

Grünen-Politikerin Katharina Dröge bezeichnete Merz' Asyl-Forderungen als den „Anfang vom Ende Europas“. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Grünen-Politikerin Katharina Dröge bezeichnete Merz' Asyl-Forderungen als den „Anfang vom Ende Europas“. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl ist eine schwarz-grüne Koalition durchaus denkbar. Bei „Markus Lanz“ (ZDF) flogen jedoch die Fetzen, als Grünen-Politikerin Katharina Dröge und CDU-Politiker Philipp Amthor über eine mögliche Zusammenarbeit debattierten.

Nach den herben Wahlniederlagen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zog die grüne Parteispitze ihre Konsequenzen. Der Rücktritt von Ricarda Lang und Omid Nouripour hat nun zur Folge, dass sich die Grünen neu orientieren und neu aufstellen müssen. Bei „Markus Lanz“ versuchte Grünen-Politikerin Katharina Dröge daher, den neuen Kurs ihrer Partei vorzustellen.

Bei „Markus Lanz“ lieferten sich Philipp Amthor und Katharina Dröge ein hitziges Wortgefecht, als es um eine mögliche schwarz-grüne Koalition ging. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Bei „Markus Lanz“ lieferten sich Philipp Amthor und Katharina Dröge ein hitziges Wortgefecht, als es um eine mögliche schwarz-grüne Koalition ging. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Im Gespräch mit dem ZDF-Moderator kündigte sie beispielsweise überraschend an, dass die Grünen „in schwierigen Fragen“ wie beispielsweise der inneren Sicherheit „mehr Klarheit“ schaffen müssten. „Wir haben als Grüne dieses Thema nicht offensiv gespielt. Das war immer ein reaktives Thema“, so die Fraktionsvorsitzende ehrlich. Um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, „müssen wir diejenigen sein, die die anderen treiben mit unseren Vorschlägen. Deswegen reden wir über Polizei. Deswegen reden wir über Sicherheitsbehörden.“

Markus Lanz reagierte irritiert: „Sind Sie jetzt eine 'Law and Order'-Partei?“ Als Dröge antwortete, dass die Grünen „eine Partei des Rechtsstaats“ seien, schüttelte CDU-Politiker Philipp Amthor nur ungläubig mit dem Kopf. Dröge ließ sich davon jedoch nicht beirren und sagte weiter: „Auch in der Asylpolitik brauchen wir mehr Klarheit.“ Eine Aussage, auf die Philipp Amthor lachend konterte: „Ich höre gerne zu, ist ja interessant.“ Katharina Dröge stichelte prompt zurück: „Männer, die zuhören können. Großartig!“

Gar so harmonisch ging es nicht weiter: Journalist Michael Bröcker sagte, dass ihm „der Glaube“ fehle, dass die Grünen wirklich ihren Kurs wechseln können. „Der Rückhalt für die deutsche Polizei, den gab es von vielen politischen Parteien - von den Grünen habe ich den sehr selten wahrgenommen in den letzten Jahren“, so Bröcker streng.

Katharina Dröge über Asyl-Forderungen: „Im Kern ist das der Anfang vom Ende Europas“

CDU-Politiker Philipp Amthor warb bei „Markus Lanz“ für Unions-Chef Friedrich Merz und sagte: „Wer einen Politikwechsel in Deutschland will, der soll nicht die AfD und die Populisten wählen.“ (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

CDU-Politiker Philipp Amthor warb bei „Markus Lanz“ für Unions-Chef Friedrich Merz und sagte: „Wer einen Politikwechsel in Deutschland will, der soll nicht die AfD und die Populisten wählen.“ (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Dem konnte Philipp Amthor nur zustimmen. Er fügte hinzu, dass die Grünen auch in der Migrationspolitik maßgeblich dafür verantwortlich seien, dass das angekündigte Sicherheitspaket „Woche um Woche vertagt“ werde. „Wenn wir als Union es nicht jede Woche zum Thema machen würden, würden wir darüber gar nicht diskutieren“, behauptete Amthor. Er wetterte weiter: „Sie versuchen jetzt irgendwie, sich die Lage schönzureden, aber die Wahrheit ist: Bei den Grünen ist natürlich jetzt mächtig viel durcheinander. Sie haben die letzten Wahlen alle krachend verloren. Ihre Parteivorsitzenden sind zurückgetreten.“

In Richtung Katharina Dröge sagte der CDU-Mann daraufhin: „Regieren bekommt Ihnen nicht gut. Erholen in der Opposition wäre vielleicht eine ordentliche Maßnahme!“ Gleichzeitig warb Philipp Amthor für Friedrich Merz als Unions-Kanzlerkandidatin und kündigte an, dass die CDU den Anspruch habe, „dieses Land wieder auf einen ordentlichen Kurs zu bringen“.

Am Donnerstag zu Gast bei Markus Lanz waren (von links): Katharina Dröge, Philipp Amthor, Schülerin Maja Zaubitzer und Journalist Michael Bröcker. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Am Donnerstag zu Gast bei Markus Lanz waren (von links): Katharina Dröge, Philipp Amthor, Schülerin Maja Zaubitzer und Journalist Michael Bröcker. (Bild: ZDF / Markus Hertrich)

Dies wollte Katharina Dröge nicht unkommentiert lassen. Sie kritisierte Merz' Vorschlag, alle Asylbewerber pauschal an den deutschen Grenzen abzuweisen. Der Vorschlag sei einer, „der das europäische Asylsystem zerstört“. Dröge fügte wütend hinzu: „Er interessiert sich im Kern gerade überhaupt nicht dafür, funktionierende Vorschläge zu bringen.“ Eine Aussage, auf die Amthor konterte: „Alles unsachlich!“ Dröge zog jedoch weiter vom Leder: „Im Kern ist das der Anfang vom Ende Europas - und ich dachte, die CDU wäre eine pro-europäische Partei gewesen.“

Katharina Dröge: „Koalitionen bedeuten immer Kompromisse“

Katharina Dröge erklärte weiter, dass auch jährliche Kontingente für Flüchtlinge nicht die Lösung seien. Darauf konterte Philipp Amthor: „Sie müssen nicht alle zu uns kommen. Das kann man regeln. Das ist Kapitulation der Politik, wenn Sie sagen, das ist ein Schicksal, das über uns kommt!“ Stattdessen plädierte der CDU-Mann dafür, die Fluchtrouten zu stoppen, damit die Menschen „sich auf diesen Weg gar nicht begeben. Dafür müssen wir aber vor Ort die Asylprobleme der Welt lösen“.

Mit Blick auf die Uneinigkeit zum Thema Migration wollte Markus Lanz wissen, ob eine Koalition zwischen den Grünen und der CDU überhaupt denkbar sei. Philipp Amthor reagierte verhalten: „Schwarz-Grün, Schwarz-Rot - beide Optionen lösen wenig Freude aus.“ Für Amthor gehe es jedoch am Ende „nicht nach Parteinamen“, sondern „nach Inhalten“. Der CDU-Politiker erklärte dazu: „Wir werden es nicht zulassen, dass dieser Eindruck sich verfestigt: Man wählt die CDU und bekommt dann grüne Inhalte. Das wird mit uns nicht passieren! Wir werben dafür, dass es in diesem Land einen Politikwechsel geben muss.“

Amthor weiter: „Wer einen Politikwechsel in Deutschland will, der soll nicht die AfD und die Populisten wählen, damit wir am Ende irgendwelche Koalitionen mit den Ampelparteien eingehen müssen, sondern der soll die CDU wählen!“ Ein Argument, das Katharina Dröge wütend machte. Sie stellte klar: „Das ist doch kompletter Unfug.“ Die Grünen-Politikerin ergänzte streng: „Herr Amthor, das ist wirklich unvernünftig, was Sie gerade sagen! Sie tun jetzt so, als würde eine CDU nach der Wahl keine Kompromisse mit Koalitionspartnern machen.“ Klar sei jedoch: „Koalitionen bedeuten immer Kompromisse.“ (tsch)