Hamburg – Es sind harte Szenen für jeden Tierliebhaber, der am Donnerstag (3. September 2020 um 20.15 Uhr) „Hartes Deutschland” gesehen hat.

Diesmal begleitete das TV-Team von RTLZWEI die Drogenabhängigen in Hamburg und besuchte die verschiedensten Drogen-Hotspots der Stadt. Auch Oli (34) aus Hamburg war zu sehen. Der Punk lebt schon seit vielen Jahren auf der Straße und ist schwer alkoholabhängig.

Seit seiner Jugend war er immer wieder obachlos, erklärte er. „Seitdem ich Teenager bin, habe ich keine feste Bleibe.” Mal schlief er im Park, mal unter einer Brücke. Das sollte sich ändern: mit Olis neuer Begleitung Loki.

Loki war eine schwarze Welpendame und sollte endlich Struktur in Olis Leben bringen. Er hatte sich vorgenommen, ihr zuliebe mehr Verantwortung zu übernehmen und weniger Alkohol zu konsumieren. Zuletzt trank er fünf Flaschen Korn am Tag, erklärte Oli. Mit Loki hatte sich der Konsum auf eine Flasche reduziert. „Ich bin zu jung zum Sterben”, erklärte Oli. Und gibt im selben Atemzug zu: „Aber es geht nicht ohne Alkohol.”

Loki sollte endlich dabei helfen, aus dem Sucht-Alltag herauszukommen. Doch leider fiel sie selbst der Alkoholsucht zum Opfer.

Wochen später traf das TV-Team Oli wieder. Er wirkte stark gedrückt, hatte seine Haare abrasiert – und konsumierte wieder die für ihn „normale” riesige Menge Alkohol. Auf die Frage, was denn nur passiert sei, entgegnete Oli traurig: „Scheiße ist passiert”.

Hartes Deutschland: Loki stirbt, weil Oli wieder besoffen ist

Denn jemand Wichtiges fehlte an seiner Seite: Loki war fort. Die Welpendame ist tot. Wie konnte das passieren?

Loki sei in einem Raum der Wohnung an der Leine gewesen, eine Hundefutterdose stand in einem anderen Raum, erklärte Oli. Loki aber konnte sich frei an der Leine bewegen, damit sie etwa ihr Geschäft verrichten konnte. Und so geschah es, dass Loki in den Raum mit der Dose ging, ihren kleinen Kopf hineinsteckte und sich nicht mehr befreien konnte. Die Hündin erstickte.

Hartes Deutschland: Oli macht sich Vorwürfe wegen Lokis Tod

Währenddessen genoss Oli nur wenige Meter weiter einen geselligen Abend, trank wieder viel Alkohol. Und bekam von dem Unglück nichts mit. „Jetzt mache ich mir Vorwürfe”, erklärte er. „Und versuche, das irgendwie zu verarbeiten.”

Lokis Halsband trug er als Erinnerung noch immer bei sich. „Ich muss jetzt erstmal im Schanzenpark einen trinken gehen.” Vorher ging er noch zu Rewe, um billigen Korn zu kaufen. Die Absicht, weniger zu trinken, der Sucht zu entkommen, war offenbar mit Loki zusammen gestorben.

Später sah Oli noch einen Fußgänger mit einem Hund auf der Straße, fragte ihn, ob er das Tier streicheln darf. „Das tut richtig weh”, erklärte Oli in die Kamera. Der Verlust von Loki scheint zu schmerzen. „Ich hab ihr sogar eine scheiß Grabkette geholt“, erzählte er. „Das werde ich jede Woche machen und die Kette dann da hin legen, wo es passiert ist.“ (mg)