Vor 25 Jahren wurde Jürgen Milski dank seiner „Big Brother“-Teilnahme schlagartig deutschlandweit bekannt. In einem Interview erklärte er nun, weshalb ihn der plötzliche Ruhm überforderte. Außerdem nutzte er die Gelegenheit, um mit aktuellen Reality-TV-Stars abzurechnen.
„Hat mir Angst gemacht“Jürgen Milski: Heftiges Erlebnis mit Tochter im Freibad wird er nie vergessen
Von „Der Bachelor“ über „Make Love, Fake Love“ bis „Forsthaus Rampensau“: Im deutschen Fernsehen wimmelt es nur so von Reality-Formaten. Der Grundstein für dieses bis heute erfolgreiche Genre legte vor 25 Jahren die erste Staffel von „Big Brother“.
Ein Star der ersten Stunde steht auch heute noch im Rampenlicht: Jürgen Milski. Dabei wollte er eigentlich nie berühmt sein, wie er im Interview mit „yeswe.koeln“ erklärte. Doch der enorme Erfolg der TV-Sendung machte ihn schlagartig zum Star.
„Das hat mir alles Angst gemacht“
„Das hat mir alles Angst gemacht“, räumte der 61-Jährige in der Rückschau ein. Kurz nach dem Ende der Show habe er zu Hause beim Bäcker Frühstück holen wollen. „Ich bin nur bis zur Bushaltestelle gekommen und wurde dann umkreist“, erinnerte er sich.
Diese Einschnitte in sein Privatleben hätten zur „schlimmsten Zeit meines Lebens“ geführt: „Ich konnte nicht mehr normal einkaufen gehen, nicht mehr mit meiner Tochter auf den Spielplatz.“ Sein „kleines, zufriedenes Leben“ sei nach der Teilnahme an „Big Brother“ passé gewesen: „Das habe ich komplett zerstört.“
Jürgen Milski: Erlebnis mit Tochter im Freibad hat sich bei ihm eingebrannt
Besonders krass habe sich ein Erlebnis in einem Freibad eingebrannt, wie Jürgen Milski schilderte. Mit seiner Tochter habe er einen schönen Sommertag genießen wollen. Doch kurz nachdem die beiden auf der Picknickdecke Platz genommen hatten, seien sie von einer Menschentraube umringt gewesen. „Dann ist der Bademeister gekommen mit vier Stangen und Flatterband und hat unsere Picknickdecke abgesperrt“, so Milski. „Wir sind dann kurz ins Wasser, gefolgt von einer Polonaise von Menschen und dann wieder nach Hause.“ An diesem „Menschenzoo“ fand der Familienvater nichts Positives.
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Überhaupt wurde Jürgen Milski immer wieder mit den Schattenseiten des Showbusiness konfrontiert. Von seinem Wegbegleiter Zlatko habe er sich abgewandt (“Er wurde herablassend zu den Menschen“), ein raffgieriger Manager versuchte ihn mit gefälschten Unterschriften hinters Licht zu führen. Trotzdem blieb er der Unterhaltungsindustrie bis heute treu. Nur einen Traum wolle sich Milski noch erfüllen, verriet er im Interview: einmal auf Günther Jauchs Ratestuhl bei „Wer wird Millionär?“ Platz nehmen.
Derweil ließ der Reality-Pionier an den Protagonisten heutiger Formate kein gutes Haar: „80 Prozent gehören nicht vor die Kamera, sondern zum Psychologen auf die Couch.“ Genügend der vermeintlichen Stars seien „total kaputt“. Nach seiner Beobachtung würden Caster von Reality-Formaten nur noch auf drei Kriterien achten: „1. einen IQ von 20 haben, 2. stock-asozial sein“ - und drittens: sich gerne beim Geschlechtsverkehr filmen lassen. (tsch)