Vergewaltigung im PhantasialandFall führt in die Fetisch-Szene – Prozess endet mit Knast-Urteil

Zwei junge Männer tragen Hundemasken.

Der Angeklagte soll über eine Pupplay-Chatgruppe die anderen Männern kennengelernt haben. Das Symbolfoto zeigt zwei Anhänger des Festisch auf der ColognePride am 1. Juli 2022.

In einem Hotel des Phantasialands soll es zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Jetzt ist vor dem Kölner Landgericht das Urteil gegen einen 36-Jährigen gefallen.

Es sollte für vier Männer eine vergnügliche Silvesterfeier im beliebten Phantasialand werden – doch für einen von ihnen wurde der Jahreswechsel zum Albtraum. In einem Hotel des Brühler Freizeitparks soll er von einem Mitfeiernden (36) vergewaltigt worden sein.

Der Fall landete vor dem Kölner Landgericht. Dort wurde der 36-jährige Lagerlogistiker aus dem sächsischen Borna am Freitag (24. Januar 2025) schuldig gesprochen. Wegen Vergewaltigung und falscher Verdächtigung muss er für insgesamt sieben Jahre ins Gefängnis.

Vergewaltigung in Phantasialand-Hotel? Gruppe mit speziellem Fetisch

Bei dem Prozess, der am 15. Januar begonnen hatte, waren diverse Details öffentlich geworden. So war der Angeklagte über einen Chatroom homosexueller Männer, deren sexueller Fetisch Hundemasken („Pupplay“) sind, zu der Partygruppe gestoßen, berichtete die „Kölnische Rundschau“. Der 36-Jährige war demnach als Ersatzmann dabei, weil ein anderer aus der Vierergruppe abgesagt hatte.

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Silvester 2022/2023 begann im Phantasialand, wo die Gruppe ein Vierbettzimmer in einem der Erlebnishotels gebucht hatte, mit harmlosem Spaß in dem Themenpark, der spektakuläre Attraktionen und Shows bietet.

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Doch im Laufe des Abends soll der Angeklagte gegenüber dem späteren Opfer (heute 34) sexuelles Interesse bekundet haben. Das wurde aber nicht erwidert. „Auf keinen Fall wollte ich Sex mit dem Angeklagten“, sagte der Geschädigte im Prozess. Dies habe er auch klar gesagt.

Prozess in Köln: Angeklagter gab sich zunächst selbst als Opfer aus

Im Verlauf der Silvesternacht konsumierte das spätere Opfer jedoch so viel Alkohol, dass es schließlich am frühen Neujahrsmorgen bewusstlos von seinen Begleitern ins Bett gebracht wurde. Als die zwei anderen das Hotelzimmer verließen, soll der nüchtern gebliebene Angeklagte den Geschädigten entkleidet und vergewaltigt haben.

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Rund eine Stunde später kamen die beiden anderen Freunde zurück und sollen den Angeklagten mit dem Bewusstlosen in einer eindeutigen Situation vorgefunden haben. Das Bett: blutverschmiert. Sie riefen daraufhin sofort die Polizei.

Weil der Angeklagte zunächst behauptet hatte, dass er vergewaltigt worden sei, galt das eigentliche Opfer zunächst als tatverdächtig. Laut Anklage stellte sich erst nach Auswertung der Spurenlage heraus, dass der 34-Jährige der tatsächlich Geschädigte war. Dieser konnte sich aufgrund seiner Alkoholisierung aber an fast nichts erinnern. (iri)