Fehldiagnose bei Heinz HoenigEhefrau berichtet von Demenz-Drama – „wäre mir ja als erstes aufgefallen“

Heinz Hönig, Schauspieler, und seine Frau Annika kommen zur Verleihung „Goldene Bild der Frau“ der Funke Mediengruppe.

Schauspieler Heinz Hoenig und seine Frau Annika, hier im Oktober 2019, haben ein schweres Jahr hinter sich.

Hinter Schauspieler Heinz Hoenig und seiner Ehefrau Annika liegen schwere Monate. In ihrem Podcast sprach die 39-Jährige nun über die Zeit – und eine fatale Fehldiagnose.

Annika Kärsten-Hoenig (39) hat einen schweren Sommer hinter sich. Monatelang lag ihr Ehemann Heinz Hoenig (73) im Krankenhaus, kämpfte um sein Leben. Seit wenigen Wochen ist der Schauspieler zu Hause. Gepflegt wird er dort von seiner mehr als 30 Jahre jüngeren Ehefrau, mit der er zwei gemeinsame Söhne hat.

In ihrem Podcast „24 – (K)ein Sommer in Berlin“ ergriff Annika Kärsten-Hoenig nun das Wort und erzählte ihre Sicht auf die Ereignisse. In der ersten Folge, die am Donnerstag (24. Oktober) erschien, berichtete sie von den ersten Krankenhausaufenthalten ihres Mannes im Frühjahr.

Annika Kärsten-Hoenig: „war mir völlig klar, warum im Oberstübchen meines Mannes kaum noch Licht brannte“

Alles begann Ende März. Am Ostersonntag (31. März) habe sie ihren Mann in die Klinik gefahren, denn er habe „wirres Zeug erzählt“ und sei „zeitlich und örtlich völlig desorientiert“ gewesen. „Er war kaum mehr belastbar, dauermüde und körperlich total erschöpft“, so die 39-Jährige.

Die Ärzte diagnostizierten eine Demenz. Eine Diagnose, die seine Ehefrau so nicht hinnehmen wollte. „Wie bitte? Demenz? [...] Ich meine, ich habe viele Jahre auf einer Gerontopsychiatrie mit schwer demenzkranken Menschen gearbeitet. Und wenn mein Mann in irgendeiner Form demenzielle Anzeichen gehabt hätte, [...] dann wäre mir das ja wohl als erstes aufgefallen“, stellte Annika Kärsten Hoenig klar. Für solch eine Diagnose bedürfe es mehr als „fünf Minuten Krankenbeobachtung am Tag.“

Sie ließ sich kurzerhand die Krankenakte geben und studierte die Werte selbst, berichtete die Frau des Schauspielers. Sie habe erkannt, dass ihr Mann einen niedrigen HB-Wert hatte, was auf eine Blutarmut hinweisen könne, und dazu noch eine Sauerstoffsättigung im Blut von gerade einmal 76 Prozent. „Da war mir völlig klar, warum im Oberstübchen meines Mannes kaum noch Licht brannte. Ja, ich meine, jeder von uns mit so einem Wert hätte absoluten Realitätsverlust“, so die gelernte Krankenschwester.

Sie forderte eine Magenspiegelung, bei der schließlich eine Entzündung der Speiseröhre diagnostiziert wurde. Doch kurz darauf sei er bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Das war allerdings nicht das Ende der Tortur: Ende April ging es dem 73-Jährigen erneut schlechter. Der Grund: Ein Magen-Darm-Infekt, den sein Sohn aus der Kita mitbrachte.

Annika Kärsten-Hoenig: „Da hatte ich richtig Panik“

Heinz Hoenigs Zustand verschlechterte sich zusehends – so sehr, dass er nicht mehr aufstehen und kaum mehr sprechen konnte, erzählte Annika weiter. „Da hatte ich richtig Panik. Also ich habe im ersten Moment gedacht: ‚Oh mein Gott, hat der jetzt einen Schlaganfall?‘“

Der Schauspieler sei „richtig apathisch“ gewesen, woraufhin Annika Kärsten-Hoenig schließlich den Rettungsdienst rief. Dieser wollte ihren Ehemann aber zunächst nicht mitnehmen. Erst nachdem die 39-Jährige darauf bestand, wurde er schließlich ins Krankenhaus gebracht.

Sein Zustand habe sich dort schnell verbessert und Annika Kärsten-Hoenig sei am Abend mit einem „guten Gefühl“ nach Hause gefahren. Als sie am nächsten Tag im Krankenhaus ankam, sah dies allerdings ganz anders aus. Heinz Hoenig habe sich an den Brustkorb gefasst und über Schmerzen geklagt.

Eine Untersuchung brachte schließlich eine erschütternde Diagnose: ein entzündeter Stent, der dem Schauspieler bereits vor Jahren in die Aorta eingesetzt wurde. Dieser konnte allerdings nicht einfach ersetzt werden. Stattdessen brauchte Heinz Hoenig eine neue Aorta – ein Schock für seine Ehefrau. „Ich dachte: ‚Das kann doch wohl jetzt nicht wahr sein! Das gibt es doch gar nicht‘“, so Annika Kärsten-Hoenig im Podcast. Heinz Hoenig habe die Diagnose dagegen relativ gelassen aufgenommen – nicht ahnend, was in den nächsten Monaten noch auf ihn zukommen sollte. (ls)