Limburg an der Lahn – Ikke Hüftgold ist seit Jahren Dauergast am Ballermann, seine Hits grölen Partygänger mit Leidenschaft mit. Doch wie hat es Matthias Distel, der sich hinter der Kunstfigur verbirgt, so weit geschafft? Das verriet der 44-Jährige nun im „OMR Podcast“.
Eigentlich wollte Matthias Distel (44) alias Ikke Hüftgold gar nicht an den Ballermann, wohl aber auf die Bühne – allerdings als Rockmusiker. Das verriet der 44-Jährige in der jüngsten Ausgabe des „OMR Podcast“, die seit dem vergangenen Mittwoch unter anderem bei den Streamingdiensten Spotify und Deezer zu hören ist.
Ikke Hüftgold: „Am Anfang habe ich mich geschämt“
„Mein Weg war immer darauf gepolt, auf die Bühne zu kommen“, erklärte Distel gegenüber dem Moderator Philipp Westermeyer. „Ich habe mich dafür am Anfang komplett geschämt, dann aber reingegroovt und relativ schnell gemerkt, dass da Potenzial drinsteckt.“
Als es mit seiner angestrebten Rock-Karriere nicht klappte, habe ein Freund ihn auf die Idee von Ikke Hüftgold gebracht: „Der hat zu mir gesagt, dass ich doch mal was Asoziales, also Ballermann-Musik, machen soll“. Nachdem der Freund zwei Kisten Bier an der Tankstelle geholt hatte, habe Distel noch am selben Abend den ersten Ikke-Hüftgold-Song geschrieben. Ein Jahr später, 2009, sei er dann mit schlechter Perücke und Trainingsanzug erstmals als Ikke Hüftgold auf der Bühne im Bierkönig auf Mallorca gestanden.
Ikke Hüftgold verrät, was er pro Auftritt kassiert
Zuvor habe er mehrere Tage lang Promo vor Ort gemacht: „Wir haben das mit Autogramm-Karten ganz groß aufgezogen. Dabei hatte ich da noch gar keinen Auftritt“. Er habe Tausende Autogramme mit einem angetackerten Präservativ verteilt. „Ich bin dann im Bierkönig auf die Bühne und wurde komplett zerfeiert von Leuten, die das nie gehört hatten.“
Ein Jahr später habe er seinen ersten Jahresvertrag für 1.000 Euro pro Auftritt unterschrieben. In seinen besten Jahren, 2015 und 2016, seien es sogar 3.000 Euro pro Auftritt auf Mallorca und 7.000 bis 8.000 Euro pro Auftritt auf Partys in Deutschland gewesen.
Ikke Hüftgold über seine Gage: „Du wirst zwangsläufig Millionär“
„Du wirst zwangsläufig Millionär. Das war so nie geplant, aber da sagst du auch nicht nein“, erklärte Distel. Allerdings habe der Erfolg auch seine Schattenseiten: „Du verheizt dich aber auch. Ich war immer der gesellige Typ und habe nach den Auftritten noch stundenlang mit den Leuten Bier getrunken.“ Irgendwann habe der Druck zu gesundheitlichen Problemen geführt.
Heute steht hinter allen Aktivitäten von Ikke Hüftgold die Summerfield Group. Diese umfasst unter anderem ein eigenes Label, eine Booking-Agentur und Filmproduktion. „Wir haben uns unsere eigene Plattform geschaffen“, erklärt Distel. Im vergangenen Jahr 2019 habe das Unternehmen über zehn Millionen Euro Umsatz gemacht und beschäftige 50 Mitarbeiter. Durch seine Aktivitäten fernab der Bühne könne er nun auch die Corona-Krise ganz gut überstehen: Auf Instagram etwa arbeite er inzwischen als Influencer für verschiedene Firmen. (tsch)