Jeffrey Epstein (†)Star-Gerichtsmediziner sicher: Es war kein Selbstmord

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Jeffrey Epstein soll einen Sexhandelsring mit Minderjährigen Opfern geführt haben.

von Simon Küpper  (sku)

Los Angeles – „Es sieht eher nach Mord aus.“ Ein von der Familie von Jeffrey Epstein (†66) angeheuerter Star-Gerichtsmediziner glaubt nach der Herausgabe der Obduktionsfotos nicht an die offizielle Todesversion „Selbstmord durch Erhängen.“

Dem US-Sender „FoxNews“ erklärte Dr. Michael Baden, warum er zu dieser Schlussfolgerung gekommen ist: „Die Schlinge, die er aus seinen Bettlaken gefertigt haben soll, ist viel zu breit und zu glatt. Die Verletzungen durch eine Schlinge an Epsteins Hals sind sehr viel rauer und dünner.“

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Dr. Michael Baden, hier im Jahr 2014 bei einer Pressekonferenz zum Fall des erschossenen Teenagers Michael Brown, ist einer der bekanntesten Gerichtsmediziner der USA.

Jeffrey Epstein: Star-Gerichtsmediziner glaubt nicht an Selbstmord

Der wegen Kinderschänder-Vorwürfe in Untersuchungshaft sitzende Milliardär wurde am 10. August tot im Manhattan Metropolitan Correctional Center in seiner Zelle entdeckt. Die von „FoxNews“ herausgegebenen Leichenfotos zeigen einen tiefen, blutigen Abdruck auf Epsteins Hals.

In den Fall Epstein soll auch der britische Prinz Edward verwickelt sein. Gegen den Lieblingssohn der Queen werden heftige Vorwürfe erhoben (hier lesen Sie mehr).

Dr. Baden: „Danach hätte auch Blut an dem Bettlaken sein müssen. Daher war es von der Gerichtsmedizinerin viel zu verfrüht, offiziell auf Selbstmord zu entscheiden.“

Mitte August hatte die leitende New Yorker Gerichtsmedizinerin Barbara Sampson nach „sorgfältiger Überprüfung“ aller vorliegender Ermittlungsergebnisse „Selbstmord durch Erhängen“ als Todesursache mitgeteil (hier lesen Sie mehr). Schon damals hatten Epsteins Anwälte eine eigene „unabhängige und vollständige“ Untersuchung der Todesumstände angekündigt.

Dr. Michael Baden hat Zweifel am Selbstmord von Jeffrey Epstein

Der erfahrene Gerichtsmediziner glaubt auch, dass „forensische Beweise“ durch den Rettungsdienst zerstört wurden, weil dieser die Leiche gleich abtransportiert hatte: „Das ist unüblich, dass Rettungssanitäter eine Leiche aus einer Zelle entfernen, ehe die Forensiker alle möglichen Beweise gesichert haben.“

Dr. Baden hatte dazu im Interview mit dem Sender „CBS“ noch detaillierter erklärt, warum er einen Selbstmord für viel unwahrscheinlich hält: „Es gab Frakturen am Adamsapfel und dem Zungenbein. Das spricht mehr für erwürgen. Beim Selbstmord kommt es höchstens in zehn bis 15 Prozent der Fälle zu solchen Frakturen.“

Dr. Michael Baden: Renommierter Experte in den USA

Der Gerichtsmediziner ist einer der renommiertesten Experten des Landes. 2014 war er von der Familie des von Polizisten erschossenen afroamerikanischen Teenagers Michael Brown beauftragt worden, ein unabhängiges Gutachten zu erstellen. Der Fall aus der Stadt Ferguson hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. (ds, sku)