Das Filmfestival Cologne 2022 wird auf der Gala einen ganz besonderen Regisseur ehren: Michel Hazanavicius hat schon alle Preise gewonnen – inklusive des Ocars. Jetzt nimmt der Franzose sich des Zombie-Films an. Doch „Final Cut“ wartet mit ungeahnten Überraschungen auf.
„Geht um Zukunft der Menschheit“Oscar-Gewinner spielt jetzt mit dem Zombie-Kult
Mit der James-Bond-Parodie OSS117 („Der Spion, der sich liebte“) schuf sich Michel Hazanavicius (55) eine treue Fangemeinde, mit dem Film „The Artist“ räumte er 2011 dann groß ab: Es gab insgesamt fünf Oscars, darunter für den besten Film, die beste Regie und den besten Hauptdarsteller.
Nun ist der Franzose in Köln und nimmt am Donnerstag, 27. Oktober 2022 den Filmpreis des Filmfest Cologne 2022 entgegen.
Oscar-Gewinner zeigt Zombie-Komödie „Final Cut“
Im Gepäck hat Hazanavicius seinen neuesten Streifen „Final Cut“, ein Remake des japanischen Zombie-Films „One cut of the dead“. Die Low-Budget-Produktion war ein internationaler Hit, jetzt zeigt der Star-Regisseur seine eigenwillige Interpretation, die er auf dem Filmfestival in Cannes vorstellte und nach anfangs zurückhaltenden Reaktionen im Verlauf begeistert begleitete, und sprach mit Express.de über seinen Film, den Zombie-Boom im Filmbusiness und seine Zeit in Köln.
Mögen Sie überhaupt Horrorfilme?
Michel Hazanavicius: Nicht wirklich. Ich hab einfach zu viel Angst. Ich habe wohl zu viel Vorstellungskraft. Mein Bruder kann da viel mehr vertragen.
Was dürfen die Zuschauer und Zuschauerinnen bei Final Cut erwarten?
Michel Hazanavicius: Sie werden sich wirklich fürchten, das kann ich versprechen. Die Leute haben den Drang, in den ersten 30 Minuten das Kino zu verlassen. Aber ich kann nur sagen: Haltet durch. Der Film verwandelt sich gleich mehrfach. Es ist ein Film über einen Film über einen Film. Es ist eher eine Komödie als ein Zombiefilm. Es ist auch eine Art Familienfilm, denn meine Frau und meine Tochter spielen mit.
Warum sind Zombies immer noch so populär beim Publikum?
Michel Hazanavicius: Ich glaube, sie repräsentieren eine dunkle Zukunftsvision der Menschheit: Keine Individualität, keine Sprache mehr, keinen Willen. Die Menschlichkeit auf dem Spiel. Es gibt da durchaus einen Bezug zur Wirklichkeit. Am Anfang waren Zombies meist das Ergebnis von Voodoo-Experimenten oder Hexern. In den modernen Zombie-Filmen bekommen die Menschen eine Pandemie nicht mehr gestoppt und die Zivilisation bricht zusammen.
Sie haben schon Auszeichnungen auf vielen großen Events bekommen, nun gibt es den Preis des Filmfestivals Köln, was bedeutet für Sie so ein Preis?
Michel Hazanavicius: Es freut mich wirklich sehr. Diese Festivals sind wichtig, denn viele Filme haben Probleme und so können sie sich präsentieren.
Hatten Sie Gelegenheit, etwas von Köln zu sehen?
Michel Hazanavicius: Ich habe mich am ersten Tag einfach mal ein paar Stunden treiben lassen. Aber ich habe ja drei Tage Zeit und bin gespannt, was ich noch entdecken werde.