Staraufgebot zur Premiere von Rheingold, der Biografie über Skandal-Rapper Xatar. Den Kölner Musiker und Star-Regisseur Fatih Akin verbindet inzwischen mehr als nur der Film, wie die beiden auf dem Roten Teppich verrieten.
Rheingold-PremiereRegisseur Fatih Akin verfilmt Leben von Gangster-Rapper – Xatar mit toller Geste
Vom Gefängnis im Irak zum Gangster in Rheinland. Dann gefeierter Rap-Star – und nun wurde Xatars (40) Leben von Star-Regisseur Fatih Akin (49) verfilmt – zur Premiere von „Rheingold“ im Kölner Cinedom im Rahmen des Film Festivals Cologne 2022 kamen Stars wie Farid Bang und Rapperin Schwesta Ewa und viele mehr. Der Streifen kommt am 27. Oktober 2022 in die Kinos.
„Ich wollte schon immer wieder einen Gangster-Film machen, wie mein Debüt ‚Kurz und schmerzlos‘“, sagt Akin, der mit seinem Drama „Gegen die Wand“ weltberühmt wurde. „Als ich dann die Biografie von Xatar in Händen hielt, wusste ich: Das ist es!“
Xatar nennt seinen Sohn nach Vater von Fatih Akin
In packenden Bildern erzählt der Regisseur das Leben des kurdischen Einwandererkindes Giware Hajabi, das sich auf der Straße den Namen Xatar, der Gefährliche, verdiente. Inzwischen ist das Verhältnis eng. „Während der Dreharbeiten starb mein Vater, eine Woche später wurde Xatars Sohn geboren, er trägt den gleichen Zweitnamen Enver. Das war eine tolle Geste“, erzählt Fatih Akin.
Die kriminelle Vergangenheit reizte Top-Filmemacher. „Kriminalität ist in der Pop-Kultur doch ein beliebtes Thema. Sein Leben hat mich fasziniert. Wenn er schreibt: ‚Das erste, an das ich mich erinnere, ist das Gefängnis im Irak‘ – das ist einfach spektakulär.“ Xatar betont: „Niemand ist kriminell, weil er es will. Sondern weil er es muss.“
Xatar wird gespielt von Emilio Sakraya (26). Akin: „Die Kamera liebt ihn, er sieht verdammt gut aus, aber er malocht auch richtig und macht seine Hausaufgaben. Er ist voll Robert de Niro-mäßig unterwegs, hat sich richtig Muskeln aufgebaut. Er ist das Beste, was mir passieren konnte.“
Gemeinsam schafften sie ein Filmspektakel mit Action, Witz und Hip-Hop von der Straße, das viel erzählt über die schiefe Bahn, auf die man als Migrant in Deutschland nur allzu leicht geraten kann.
„Ich bin emotional total überwältigt“, sagt der Skandal-Rapper über den Film. „Ich weiß, dass ich viel Unrecht getan habe, Menschen weh getan habe. Es gibt wohl einiges, das ich besser nicht getan hätte.“
Der komplette Cast und auch Xatars Vater im Rollstuhl waren bei der Premiere in Köln dabei. Schließlich spielt auch ein Großteil des Filmes dort. „Ich bin gerne hier, Köln ist allerdings keine einfache Stadt zum Drehen“, sagt Fatih Akin. „Aber er ist von hier, deshalb haben wir viel in Bonn und Köln gedreht.“
Für Xatar ein besonderer Abend: „Ich lebe hier in Köln, die ganze Familie ist hier.“ Und blickt auf das turbulente Leben eines Einwanderers, Kriminellen und umjubelten Rap-Stars zurück. Dem Premierenpublikum hat es jedenfalls gefallen.