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König Charles III.Prügel, Gin und Spinnen-Memos: 11 irre Fakten über den britischen Monarchen

König Charles III. – wie tickt der Monarch eigentlich? Wir haben 11 spannende Fakten gesammelt. Und seinen Lieblingswitz erzählen wir auch!

von Stefanie Monien  (smo)

Am 6. Mai 2023 wurde Charles Philip Arthur George offiziell zu König Charles III. gekrönt. Aber wie tickt der Mann unter der massiv goldenen, mehr als zwei Kilo schweren, mit Amethysten, Rubinen und Saphiren besetzten Edwardskrone aus dem Jahr 1661?

Ein Visionär, sagen die einen. Skurril sei er, behaupten andere. Und weil die Wahrheit wie fast immer so ziemlich in der Mitte liegen dürfte, gibt es hier ein paar Dinge aus dem Leben desjenigen Königs, der fast sein ganzes Leben Thronfolger in Lauerstellung war und am 14. November 2023 seinen 75. Geburtstag feiert.

König Charles III.: Mobbingopfer und Prügelknabe

Ein umfassendes Porträt zeichnet die britische Journalistin Catherine Mayer in ihrem eigens für die Krönung frisch aktualisierten Buch „Charles – mit dem Herzen eines Königs“ (Heyne, 16 Euro) – und fördert dabei manch' Überraschendes über den König zutage. Hier kommen 11 Fakten über den britischen König, von denen Sie so vielleicht noch nie gehört haben.

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  1. König Charles III. besuchte von 1954 bis 1967 renommierte Schulen in Großbritannien. Er ging unter anderem auf die Cheam School und ab 1962 auf das schottische Internet Gordonstoun.
  2. Ein ganzes Schuljahr durfte er 1966 in Australien in Timbertop verbringen, einer Schule mitten im Busch. Hier entwickelte Charles ein enormes Selbstbewusstsein – eine halbe Globusweite von den gestrengen Eltern entfernt.
  3. 1967 studierte er Archäologie und Anthropologie am Trinity College der University of Cambridge, sattelte dann auf Geschichte um. Er machte 1970 den Bachelor, 1975 dann den Master of Arts in Cambridge. 

Fakt 1: König Charles III. litt Höllenqualen im Internat

Die Schulzeit von König Charles III. war alles andere als angenehm. Im Internat Gordonstoun in Schottland, das schon sein Vater Prinz Philip (†99) besucht hatte, wurde er gemobbt und schikaniert. „Es war Ehrensache, mit dem Prince of Wales Körperkontakt herzustellen“, berichtet ein ehemaliger Mitschüler in Catherine Mayers Biografie über den Sportunterricht: „Je brutaler, desto besser.“

Charles selber schrieb in einem privaten Brief: „Es ist eine solche Hölle hier, besonders nachts. Ich kriege so gut wie keinen Schlaf ab (…). Die Leute in meinem Schlafsaal sind so gemein. Meine Güte, sie sind schrecklich. Ich weiß nicht, wie man so fies sein kann. Sie bewerfen mich die ganze Nacht mit Hausschuhen oder prügeln mich mit einem Kissen oder laufen im Raum herum und schlagen mich, so fest sie können, dabei wecken sie noch andere im Schlafsaal auf.“

Fakt 2: König Charles III. „ist ein wirklich prima Kerl“

Trotzdem, Charles ist der erste Thronerbe, der die Hochschulreife erwarb. Sein damaliger Kommilitone Richard Chartres sagt über den heutigen König: „Er ist außerordentlich intelligent, was die Menschen oft nicht anerkennen. Mich beeindrucken Eigenschaften an ihn, die ihn immer noch prägen: Ausgesuchte Höflichkeit, der aufrichtige Wunsch, dass Menschen sich wohlfühlen, ein Sinn für Humor und ein gutes Gedächtnis dafür, was man gesagt hat. Ich erinnere mich an großartige Gespräche über Zauberei. Ein sehr angenehmer, höflicher Mensch, der sich nie wichtigmachte oder Freiheiten herausnahm. Er war wirklich ein prima Kerl!“

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Fakt 3: König Charles III. ist ein hervorragender Gastgeber

König Charles III. besitzt neben einem grundfreundlichen Wesen viel Empathie. Als sein Schwager Mark Shand 2014 starb, kochte Charles Tee für die Trauergäste, kümmerte sich voller Anteilnahme um sie, schildern Weggefährten. Er liebt es auch, Menschen, die ihm nahestehen oder die er bewundert, zu überraschen. Wie Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Maggie Smith (*1934; „Harry Potter“), für die er anlässlich ihres 80. Geburtstags eine Party in seinem Wohnsitz Clarence House ausrichtete.

Hier lesen: Bastard, Blutrausch, Bigamie – die illustre Ahnengalerie von König Charles III.

Und der Monarch ist ein perfekter Gastgeber. Er speichert, so beschreibt es Catherine Mayer, kleine Brocken an Informationen für den späteren Gebrauch. Ein aufmerksamer Zuhörer ist er, der gern kleine Anekdoten aus seinem Privatleben erzählt. Nichts Intimes, eher Heiteres über die Enkelchen. Oder über Schafe.

Fakt 4: König Charles III. liebt Schafe und Eichhörnchen

Sein Faible für Schafe, die er mehr liebt als Pferde (seine Polokarriere gab er drei Tage nach seinem 57. Geburtstag auf - „in Würde, aber mit Bedauern“) ist legendär. An fast all seinen Wohnsitzen hält er Schafe, kann stundenlang über die verschiedenen Rassen und die Zubereitung von Lamm- und Hammelfleisch referieren.

Am 7. März 2005 schert der damalige Prinz Charles (heute König Charles III.) ein Schaf in Neuseeland.

König Charles III. griff 2005 in Neuseeland selber zur Schere und schor ein Merino-Schaf.

Auch Eichhörnchen mag der König, wie sein Sohn William jüngst im Magazin „Country Life“ erklärte: „Er ist völlig verzaubert von den roten Eichhörnchen, die rund um Birkhall in Schottland leben – er gibt ihnen Namen und lässt sie ins Haus.“

Charles selber hatte einst verraten: „Die Eichhörnchen kommen in unser Haus in Birkhall. Wir bringen sie dazu, dass sie sich gegenseitig verfolgen. Wenn ich ganz still dasitze, tun sie das um mich herum.“ Und manchmal, wenn er eine Jacke mit Nüssen in den Taschen über eine Stuhllehen gehängt habe, „sehe ich sie mit hochgestellten Schwänzen, während sie sich die Nüsse holen – sie sind unglaublich besondere Kreaturen!“

Fakt 5: König Charles III. erzählt seit Jahrzehnten denselben Witz

Der Lieblingswitz von König Charles III., den er seit Jahrzehnten immer und immer wieder erzählt – und trotzdem weiterhin Lacher erntet, geht so:

„Wenn Sie befürchten, auf einer einsamen Insel zu stranden – vielleicht fliegen Sie gerade mit einem Leichtflugzeug über die Südsee – sollten Sie dafür sorgen, dass Sie einen Cocktailshaker im Gepäck haben und einen zusammenfaltbaren Becher wie bei der Armee, ein kleines Glas Oliven, ein paar Cocktailspieße, einen kleine Flasche Wermut und einen Flachmann mit Gin oder Wodka. Wenn es das Unglück will, dass Sie wie Robinson Crusoe ganz allein auf einer verlassenen Insel stranden, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sie packen einfach Ihre Zutaten für den Martini aus und mixen sich einen Drink. Und ich garantiere Ihnen, in der nächsten Minute springt jemand aus dem Gebüsch und ruft: ‚Nein! Ein echter Martini wird anders gemixt!‘“

König Charles III. trinkt 2018 in Schottland Martini mit Gin.

Prinz Charles gönnt sich 2018 einen Martini. Gin lieben die Royals seit Generationen – Charles' Oma, Queen Mum, kippte regelmäßig Gin Dubonnet (Aperitif, ähnlich wie Wermut).

Selbst trinkt Charles gern einen Martini vor dem Abendessen. Schlicht, ergreifend, britisch. Nicht so ausgefallen wie sein 2021 verstorbener Vater Prinz Philip (†99) - der legendäre Duke of Edinburgh nahm den Drink mit viel Zitrone, wenig Wermut, dreistöckig Gin und Eis – vor dem Genuss ließ Philip den Martini noch zehn Minuten stehen.

Fakt 6: König Charles III. hat eine eigene Limonade

Wenn’s mal was Antialkoholisches sein darf, dann bitte einen „Lemon Refresher“. Das Getränk lernte Charles als Kind kennen – bei seinem Lieblings-Großonkel Lord Louis Mountbatten, dem letzten Vizekönig von Indien (wurde mit 79 Jahren von der IRA ermordet).

Der ließ die erfrischende Zitronenlimo seinen Erntehelfern auf dem Anwesen in Kent servieren. Als Charles 1990 das Bio-Label „Duchy Originals“ gründete, eine Marke für Produkte aus ökologischer Landwirtschaft, wurde der Refresher sofort ins Programm aufgenommen.

Morgens nimmt König Charles III. ein bescheidenes Frühstück, zum Beispiel Porridge, zu sich. Er speist, so schreibt es Catherine Mayer, „nie zu Mittag, wenn es sich vermeiden lässt.“ Stattdessen ist verschiedenen Quellen zufolge um Punkt 16 Uhr Teatime. Mit einer Tasse Darjeeling First Flush samt Honig und Milch, dazu ein Ei und Muffins.

Fakt 7: König Charles III. spricht mit Verstorbenen

Der König liebte ein Familienmitglied ganz besonders: Die 2002 im biblischen Alter von 101 Jahren verstorbene Elizabeth Angela Marguerite Bowes-Lyon, besser bekannt als Queen Mum. Ihr verdankt Charles nach eigenem Bekunden seine Liebe zu musischen Dingen. Und überhaupt war die „stählerne Teerose“ genannte Queen Mum ein Unikum. Catherine Mayer beschreibt, wie sie zwei Bedienstete, die vor ihrer Tür standen und miteinander sprachen, rügte: „Wenn ihr beiden Queens (Slang für Tunten) mit dem Quasseln fertig seid: Hier ist eine alte Queen, die nach einem Gin lechzt!“

Queen Mum und König Charles III. am 4. August 2000 in London.

Ein Herz und eine Seele: Queen Mum führt an ihrem 100. Geburtstag am 4. August 2000 mit Enkel Charles in einer Kutsche.

Solche Klopper hat ihr Enkel, König Charles III., nicht von ihr übernommen. Trotzdem liebte er die alte Dame, hat an seinen Wohnsitzen zur Erinnerung an Queen Mum kleine Schreine aufgestellt. Und wenn er, so Catherine Mayer, in den Garten geht, dann redet er nicht mit den Pflanzen, sondern mit den Verstorbenen, die in seinem Leben eine große Rolle spielen.

Fakt 8: König Charles III. macht Pilotentraining und spielt Trompete

Musisch begabt ist König Charles III., er sang im Schulchor und beherrscht von Kindesbeinen an mehrere Instrumente:

  1. Klavier
  2. Trompete
  3. Cello (spielte in Cambridge gar im Uni-Orchester)

Im Jahr 2000 stellte er überdies die erste Hof-Harfenistin ein. Außerdem ist der König ein respektabler und leidenschaftlicher Hobbymaler (Aquarell), er fährt Ski und tanzt gern.

König Charles 2018 beim Malen in Brisbane (Australien)

Letzter Schliff: Bei einem Besuch in Australien 2018 „vollendet“ König Charles III. das zuvor von einem Kind gemalte Bild. Privat greift der König lieber zu Aquarellfarben.

Überdies absolviert König Charles III. regelmäßig morgens eine Serie von Gymnastikübungen, die eigentlich als Training für die Piloten der Royal Canadian Airforce entwickelt worden waren. Bei Charles sollen sie gegen quälende Rückenschmerzen helfen.

Fakt 9: König Charles schreibt unleserliche „Spinnen-Briefe“

Wer schreibt, der bleibt – sagt der Volksmund. Das gilt auch für König Charles III.: Seine privaten Aufzeichnungen heißen „Black Spider Memos“ (Schwarze-Spinnen-Briefe). Bis zu zehn solcher Memos verfasst er pro Tag. Seine langjährige Mitarbeiterin Julia Cleverdon prägte den „Spinnen-Namen“, weil die Notizen mit Ausrufezeichen und Ergänzungen in schwarzer Tinte gespickt sind.

Fakt 10: König Charles III. ist ein Nachhaltigkeits-Visionär

Was wurde er belächelt, damals, in den 80ern. Der spinnerte Öko-Prinz, der mit Pflanzen redet (das hatte Charles in einem Interview mal im Scherz fallen lassen, seitdem klebt das Klischee an ihm wie Kiefernharz). Doch Charles ließ sich in seiner Liebe zur Natur nicht beirren, machte die „Duchy Home Farm“ zum Vorzeigebetrieb in Sachen organischer Landwirtschaft. 1990 war er erneut Vorreiter, als er mit „Duchy Originals“ eine der ersten Biomarken des Königreichs gründet – erstes Produkt: Haferkekse.

Hier lesen: Tarnnamen & Tampons: Die skurrile Liebesgeschichte von König Charles III. und Camilla

Außerdem hat er in mehreren Wohnsitzen Klospülungen mit Regenwasser einbauen lassen, einige seiner Vehikel fahren mit altem Frittenfett, sein alter Aston Martin tankt unter anderem aus Wein gewonnenes Bioethanol.

Fakt 11: König Charles III. hat schräge Erinnerung an die Krönung seiner Mutter

Königin Elizabeth II. von Großbritannien steht nach ihrer Krönung in Westminster Abbey am 2. Juni 1953 mit Sohn Charles auf dem Balkon des Buckingham Palace.

Der kleine Charles steht am 2. Juni 1953 neben seiner frisch gekrönten Mama Elizabeth II. auf dem Balkon von Buckingham Palace.

An die Krönung seiner Mutter Elizabeth II. 1953 hat Charles eine besondere Erinnerung. Denn die junge Monarchin hatte zuvor stundenlang mit zusammengehefteten Bettlaken geübt, schließlich galt es, die schwere Krönungsrobe mit hoheitlich aufrechtem Gang durch Westminster Abbey zu schleppen.

Außerdem trug sie die 1006 Gramm schwere Imperial State Crown im Palast, um sich an das Gewicht zu gewöhnen. In einer BBC-Doku sagte Charles später: „Ich erinnere mich, wie meine Mutter mit der Krone auf dem Kopf die Treppe hochkam, als wir Kinder gerade gebadet wurden. Das war lustig, ich sehe es noch ganz deutlich vor mir“. Charles war damals vier, seine Schwester Anne zweieinhalb Jahre alt.