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„Uns blutet das Herz“Festival abgesagt – Branche leidet unter geringem Ticketverkauf

Scooter geben ein Konzert.

H.P. Baxxter sollte mit seiner Band Scooter – wie hier am 3. Juli 2024 – als Top-Act beim „Loco Beach Festival“ am Nürburgring auftreten.

Am Nürburgring sollte in diesem Sommer erstmals das „Loco Beach Festival“ mit vielen bekannten Stars steigen. Doch die Veranstalter mussten nun schweren Herzens eine bittere Entscheidung treffen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Die Macher hatten „Deutschlands verrücktestes Partyfestival“ versprochen. Vom 22. bis 25. August 2024 sollte am Nürburgring die Premiere des „Loco Beach Festivals“ steigen.

Stars wie Scooter, Bausa, Mia Julia, Brennan Heart, Mickie Krause und Pietro Lombardi waren angekündigt. Das Besondere am Konzept: Nicht nur auf den Bühnen sollte ein buntes Programm präsentiert werden. Auch auf den Campingplätzen sollte die Party von früh bis spät steigen.

„Loco Beach Festival“: Scooter, Bausa, Mia Julia und Pietro Lombardi

Doch nun mussten die Veranstalter die Notbremse ziehen. Sechs Wochen vor dem Event wurde das „Loco Beach Festival“ abgesagt. „Uns allen blutet das Herz, dass wir von unserer ursprünglichen Planung abrücken müssen“, sagt Geschäftsführer Thorsten Rother.

Angemeldet war bei den Behörden ein Festival für 15.000 Menschen. Intern hatten die Macher auf 12.000 Feierwütige gehofft, aber auch von dieser Zahl ist man noch weit entfernt. „Wie andere Festival-Organisatoren müssen auch wir leider feststellen, dass im Jahr 2024 das Interesse der Zielgruppen deutlich geringer ist“, sagt der Event-Macher.

Rockfans sonnen sich am Nürburgring auf dem Campinggelände unterhalb der Nürburg.

Beim Loco Beach Festival sollte schon auf den Campingplätzen, wie hier am 6. Juni 2024, die Party steigen.

Im Gespräch mit EXPRESS.de verweist Rother auf verschiedene Faktoren, die die Durchführung des Wochenendes erschwert hätten. „Die Fußball-EM hat für ein nationales Gefühl gesorgt und das Thema Festival bei vielen aus dem Auge verdrängt. Hinzu kommt der bisher mäßige Sommer und eine allgemeine Kaufzurückhaltung. Festivals sind da eher ein Luxus-Gut“.

Nach der Corona-Pandemie hatten mehrere Künstler mit Schwierigkeiten beim Ticketverkauf zu kämpfen. Während der Großteil der Konzerte wieder gut besucht ist, krankt es bei der Festival-Branche weiterhin.

Das Stuttgarter Festival „HipHop Open“ wurde jüngst ebenfalls abgesagt. Das Melt-Festival auf dem Ferropolis-Gelände bei Gräfenhainichen steigt letztmals. Die BigCityBeats GmbH, die das Techno-Event „World Club Dome“ in Frankfurt ausrichtet, hat Insolvenz angemeldet. In den Niederlanden wurden 60 Festivals gestrichen. Für Dauerbrenner wie Parookaville oder Nature One sind weiterhin Tickets erhältlich.

Selbst das Festival „Rock am Ring“, das 2025 sein 40-Jähriges feiert, hat unter dem Kostendruck und der Kaufzurückhaltung zu leiden. „Viele entscheiden inzwischen kurzfristiger, ob sie eine Veranstaltung besuchen. Das ist für die Veranstalter dann wie ein Sprung vom Abgrund, wo man vorher nicht weiß, wie hart die Landung wird“, sagt Rother.

„Loco Beach Festival“: Wer Tickets behält, erhält Verzehrgutscheine

Hinzu kommt das Problem, dass absolute Top-Stars wie Taylor Swift, Coldplay oder AC/DC nicht bei Festivals auftreten. „Im Mainstream-Bereich sind Grenzen gesetzt und es gibt eine gewisse Wiederholungsrate“, sagt der „Loco Beach“-Organisator. Auch in der Eifel wären mit Die Atzen, Lorenz Büffel, Julian Sommer oder Alexander Marcus Acts am Start gewesen, die häufiger zu sehen sind.

Dennoch glauben die Festival-Macher an ihr Konzept. Im August 2025 soll nun die „bunte, laute und schrille“ erste Ausgabe steigen. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit. Wer die Karten nicht zurückgibt, erhält einen Treuebonus in Form von Token zwischen 25 und 75 Euro für Verzehr auf dem Gelände.