+++ EILMELDUNG +++ „Diese Nachricht ist ein Schock“ Kölns Karnevals-Szene trauert um Jürgen Hoppe (†65)

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„Diese Nachricht ist ein Schock“Kölns Karnevals-Szene trauert um Jürgen Hoppe (†65)

Jürgen Hoppe mit Manuel Sauer.

Label-Chef Jürgen Hoppe (l.) Ende Oktober mit seinem neuen Mit-Geschäftsführer Manuel Sauer. Am Mittwoch (11. Dezember 2024) ist der Spektacolonia-Boss überraschend verstorben.

Plötzlich und völlig unerwartet ist Plattenboss und Ex-Höhner-Manager Jürgen Hoppe verstorben. Sein Label „Spektacolonia“ hatte er just neu aufgestellt. Zudem plante er schon die neue Session im Detail.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Was für eine Schock-Nachricht für die Kölner Karnevals-Szene. Plattenchef Jürgen Hoppe ist am Mittwoch (11. Dezember 2024) im Alter von 65 Jahren völlig überraschend verstorben.

Noch vor wenigen Wochen hatte der Chef des Plattenlabels Spektacolonia die siebte Ausgabe des Karnevalssamplers „Kölsch & Jot – Top Jeck“ vorgestellt und den Start in die neue Session gefeiert.

Jürgen Hoppe hatte Manuel Sauer ins Label Spektacolonia geholt

Im gleichen Atemzug hatte „Herr Hoppe“, wie er in der jecken Szene genannt wurde, angekündigt, dass Eldorado-Frontmann Manuel Sauer (33) nun neuer Mit-Geschäftsführer der Firma sei.

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Hoppes Ehefrau Rosi verkündete die schlimme Nachricht. „Heute musste ich plötzlich und unerwartet Abschied von meinem geliebten Ehemann ‚Herr Hoppe‘ nehmen. Für uns alle ist diese Nachricht ein Schock“, schrieb sie in den sozialen Medien.

Auch Manuel Sauer meldete sich zu Wort. „Ich bin geschockt, tieftraurig und mit den Gedanken bei seiner Familie“, schrieb der Sänger. „Maach et joot, leeven ‚Plaateboss‘, Kollege, Gönner, Wegebner, Wegbegleiter, Mentor und vor allem Freund. Danke für alles! Ich weeden dich schwer vermesse“.

Hoppe war ein prägendes Gesicht der Kölner Karnevals-Szene. Nach dem BWL-Studium an der FH Köln gründete er 1986 die Firma Splendido Promotion & Werbeagentur. Die wurde schnell zu einer der führenden Promotion-Agenturen im Musikbusiness.

Präsentation des zweiten Samplers „Kölsch & Jot TOP Jeck 2020“ mit Hans Süper (l.) und Jürgen Hoppe.

2019 war bei der Präsentation der zweiten Ausgabe des Samplers „Kölsch & Jot – Top Jeck“ noch Hans Süper (l.) mit dabei. Er verstand sich auch blendend mit Spektacolonia-Chef Jürgen Hoppe.

Vor allem mit der Kult-Band Höhner war der Marketing-Experte eng verbunden. „Mehr als 30 Jahrzehnte war er unser Freund, Berater, Netzwerker und noch vieles mehr“, sagte Ex-Frontmann Henning Krautmacher geschockt zu EXPRESS.de. „Mit Leib und Seele hat er die Band mitgeformt. Jürgen war einfach der gute Geist der Höhner und ein absoluter Freund für mich.“

„Aber nicht nur für die Höhner war er da, sondern auch für die jungen und noch nicht so bekannten Künstler hat er sich eingesetzt. Nicht mit großen Worten, sondern mit Taten und der Idee zum Sampler ‚Kölsch & Jot‘“, sagte der Sänger.

Henning Krautmacher: „Jürgen war der gute Geist der Höhner“

Vor sechs Jahren gründete Hoppe seine eigene Plattenfirma, die sich vor allem darum kümmerte, Kölner Nachwuchs-Bands zu fördern. Der sei ihm sehr wichtig, denn: „Ich möchte nicht, dass meine Sprache ausstirbt.“ Noch am Montag telefonierte EXPRESS.de mit dem Macher. Der hatte schon wieder zahlreiche Ideen für die Session, plante unter anderem die erneute Präsentation der S-Bahn im Karnevals-Look.

Da die Zukunft der Kölner Schull- un Veedelszöch gefährdet ist, hatte er sich noch vor wenigen Tagen dazu entschlossen, elf Prozent der Erlöse seines Karnevals-Samplers dem Verein Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums zur Verfügung zu stellen. „Manche Sachen gehen nur gemeinsam“, sagte er zu der spontanen Aktion.

Jürgen Hoppe bei der EXPRESS-Feier.

Auch bei der 60-Jahr-Feier von EXPRESS war Jürgen Hoppe im September noch mit von der Partie.

Am Mittwochabend meldeten sich zahlreiche Weggefährten bei EXPRESS.de, um ihre Trauer auszudrücken. Alle zeigten sich vom plötzlichen Tod schockiert und rangen nach Worten.

„Letzte Woche noch zusammengesessen und die Session geplant, vorgestern noch geschrieben und heute bist du einfach nicht mehr da. Es gibt Dinge, die kann und will man nicht begreifen“, sagte beispielsweise Moderator Lukas Wachten. „Du bleibst unvergessen und wirst unfassbar fehlen.“