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Krankenhaus nach KarnevalOP bei Höhner-Musiker – „Die schönste Stroß'“ läuft er nun mit Krücken

Micki Schläger liegt im Krankenhaus-Bett.

Höhner-Musiker Micki Schläger liegt im Krankenhaus. In dem Zimmer erholte sich 2008 schon Ex-Handball-Bundestrainer Heiner Brand nach dessen Hüft-OP.

Während seine Höhner-Kollegen gerade ihren Urlaub nach der Session genießen, liegt Musiker Micki Schläger im Krankenhaus.  

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Hinter Micki Schläger (56), dem Keyboarder und Sänger der Höhner, liegt eine erfolgreiche Karnevalssession. Eigentlich würde er sich derzeit, wie seine Kollegen, gerne im Urlaub erholen. Stattdessen liegt er in der Atos-Klinik im Mediapark.

Eine längst überfällige Operation bremst das zweitdienstälteste Mitglied der Kölner Kultband aus. EXPRESS.de besuchte den Musiker, der unter anderem „Die schönste Stroß'“ singt, im Krankenhaus.

Micki Schläger: In seinem Zimmer lag bereits ein Ex-Bundestrainer

Die vergangene Session war Micki Schlägers zehnte und anstatt sie in vollen Zügen genießen zu können, quälte er sich von Auftritt zu Auftritt. „Ich habe die Zeit nur mit Schmerzmitteln durchstehen können“, erzählt der Künstler, der sich wochenlang nichts anmerken ließ.

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„Nicht nur wegen der Schmerzmittel habe ich es geschafft, sondern vor allem wegen der tausenden von friedlich feiernden Jecken in den Sälen. Durch die tolle Stimmung und die Freude der Leute habe ich meine Schmerzen vergessen und fühlte mich getragen.“

Nur wenn wieder einmal ein Auftritt im Gürzenich anstand, verging ihm die Freude. „Es gibt wohl kaum einen, der nicht leise stöhnt, wenn er die Gürzenich-Treppe hochgeht. Da ich mir keine Blöße geben wollte und auch unsere Crew nicht behindern wollte, habe ich jedes Mal auf den Aufzug verzichtet und die Treppe als meinen Endgegner bezwungen“, sagt Micki lachend.

Grund für die immer schlimmer werdenden Schmerzen war die Abnutzung des linken Kniegelenkes. Micki: „Ich hatte schon seit meiner aktiven Zeit als Fußballer beim BC 09 Oberbruch mit Knie- und Meniskusverletzungen zu kämpfen.“ Der Musiker spielte sogar sehr ambitioniert in der Verbandsliga. „Ich habe in der vierten Liga gespielt und jeden Tag trainiert. Da mein Talent aber für mehr nicht gereicht hätte, kippten meine sportlichen Ambitionen dann zugunsten der Musik.“

Micki Schläger steht mit Krücken auf dem Gang.

Beim regelmäßigen Gang mit Krücken motivierte sich Micki Schläger immer damit, am Fenster die Domspitzen sehen zu können.

Vor wenigen Tagen war es dann so weit, Schläger wurde ein künstliches Kniegelenk eingesetzt. „Bevor es losging, verriet mir mein Arzt, dass ich im gleichen Bett beziehungsweise Zimmer wie vor Jahren der ehemalige Handball-Bundestrainer Heiner Brand liegen würde. Na, wenn das kein Glücksbringer ist.“

Bereits kurz nach der Operation standen die ersten Physio- und Mobilisierungsversuche auf dem Plan. „Ausruhen ist nicht“, lacht Micki und zeigt auf seine Krücken. „Ich hatte bei meinen ersten Gehversuchen den Dom als Motivation, denn der Gang vor meinem Zimmer endet an einem Fenster, wo man die Domspitzen sehen kann. Bei jedem Schritt hatte ich sie fest im Blick und war stolz, als ich es endlich bis zum Fenster geschafft hatte.“

Micki Schläger am Keyboard bei den Höhnern.

Micki Schläger (r.) voll in seinem Element als Keyboarder der Höhner. Nach der Reha will der Musiker wieder auf die Bühne zurückkehren.

Nach der voraussichtlichen Entlassung am kommenden Freitag (28. März 2025) geht es für Micki Schläger direkt in die Reha. „Es ist alles komplett durchgeplant, schließlich stehen nach Ostern unsere Höhner Rock and Roll Circus-Gastspiele in Düsseldorf und Oberhausen an.“

Einen Tag bevor die Proben beginnen, beendet Micki die Reha und kehrt zu seinem Keyboard und Akkordeon zurück. „Mal sehen, ob es dann schon wieder für einen Spagat auf dem Hochseil reicht“, sagt er lachend, schnappt sich seine Krücken und dreht seine nächste Runde auf dem Flur.