Die Fortsetzung der Ruhrpott-Klamotte „Manta, Manta“ mit Til Schweiger gerät zu einem albernen Abklatsch mit Flachwitzen und Fäkal-Peinlichkeiten. Ein Kommentar.
„Manta, Manta – Zwoter Teil“Zahlreiche Fehlzündungen – Schweiger fährt Kult vor die Wand
„Der Film, auf den die Nation über 30 Jahre gewartet hat.“ Til Schweiger (59) stapelt nicht tief, wenn es um seinen neuen Streifen geht. In einer Zeit, in der alle über Elektromobilität diskutieren, lässt er den Kult um den prolligen Opel Manta wiederauferstehen.
Die Neuauflage des Ruhrpott-Comedystreifens wirkt nicht nur durch die verwendeten Autos vollkommen aus der Zeit gefallen. Es wird geprügelt, gerast, gecrasht – und vor allem gekalauert. „Mücke schleppt einen Klappstuhl nach dem anderen nach Hause. Ich kann die schon stapeln“, klagt Papa Til über seine Tochter, die auch im Film von Luna gespielt wird.
„Manta, Manta – Zwoter Teil“: Fortsetzung zündet nicht richtig
1991 entwickelte sich der Kult um Fuchsschwanz, Cowboystiefel sowie Bertie, Uschi und Klausi. 1,2 Millionen Menschen wurden damals ins Kino gelockt. Doch wenn Michael Kessler als Klausi im Jahr 2023 immer noch in einen Schuh pinkelt, wirkt das nur noch verzweifelt. Auch die Pennäler-Witze um Eissorten wie „Flutschfinger“, „Bum Bum“ oder „Brauner Bär“ sind selbst durch die Retrobrille betrachtet nur hilflos.
Schweiger inszeniert sich mit Zahnstocher im Mund, ohne Shirt unter dem Overall und mit Goldkettchen am Hals als guter Vater, der auch Kinder ohne Geld auf seiner Kartbahn fahren lässt. Zwischendurch erzählt Nebendarsteller „Tyrese“ von seinen Blähungen, „Salem“ geht ins Nagelstudio, Klausi hat Probleme beim Küssen wegen seiner großen Nase.
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Fast so inflationär wie die Schleichwerbung (Dönerkette, Fitnessstudio, Biersorte) arten auch die zahlreichen Gastauftritte aus. Dass Stars wie Moritz Bleibtreu, Wotan Wilke Möhring, Axel Stein oder Lukas Podolski mitmischen, gibt „Manta, Manta – Zwoter Teil“ endgültig das Niveau einer unlustigen Vorabendserie. Andere Cameo-Auftritte von Gästen wie Zachy Noy, Evelyn Burdecki und Kalle Schwensen haben es sogar nur in den Abspann geschafft.
Die Autos kommen erst in der Schlussphase des Films richtig zur Geltung. Vorher steht vor allem Schweiger im Mittelpunkt, wie er sich durch die Gegend nuschelt, prügelt, knutscht. Alles wirkt eher wie eine weitere Fortsetzung von „Kokowääh“, der Ruhrpott-Charme entfaltet sich nie.
„Sie bringe ich auch noch zum Lachen, Herr Arschlan“, sagt Klausi zu Herrn Aslan, dem Vater seiner Angebeteten Siri. Eine verzweifelte Drohung angesichts dieser 125 Kino-Minuten voller Fehlzündungen statt PS-Power.