Mitleid für Thomas GottschalkSatiriker Oliver Kalkofe über „Empörungs-Euphorie“ und „Wokeness“

Kaum ein Promi hat in den vergangenen Wochen und Monaten so viel Kritik eingesteckt wie Thomas Gottschalk. Nun springt ihm Satiriker Oliver Kalkofe zur Seite und äußert sogar Mitleid für den Entertainer.

Thomas Gottschalk kriegt Unterstützung von Entertainment-Allrounder Oliver Kalkofe. Egal ob es um sein Spiegel-Interview, sein Buch „Ungefiltert“ oder seine Kommentare in Richtung Sängerin Maite Kelly ging – Thomas Gottschalk war in der vergangenen Zeit in verschiedenste Kontroversen verwickelt.

Doch neben den dutzenden Kritikern und Kritikerinnen, finden sich auch immer noch verteidigende Stimmen. Eine davon ist Satiriker Oliver Kalkofe, der kürzlich auch seine klare Meinung zu Karnevalisten äußerte. Im Rahmen des Gespräches schneidet der Kabarettist auch falsch verstandene „Wokeness“ und die Freude an Empörung an.

Oliver Kalkofe nimmt Gottschalk und Politiker und Politikerinnen in Schutz

„Diese Gottschalk-Diskussion war so eine unnütze und unnötige, die in die vollkommen falsche Richtung ging. Das hat mir regelrecht leidgetan, dass Gottschalk als einer der tollsten und großartigsten Entertainer, die wir bei uns hatten und haben, so ins Kreuzfeuer gerät“, sagt Kalkofe im Podcast „Die Wochentester“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach, Hans-Ulrich Jörges und Christian Rach.

Zur Aufregung um Gottschalks Buch „Ungefiltert“ sagt Kalkofe weiter: „Ich habe nur gedacht: Junge, warum hast du dich da selber so reingestellt. Weil du Sachen sagst, die natürlich von einigen missverstanden werden oder missverstanden werden wollen“. Der scharfzüngige Medienkritiker mahnte aber auch: „Wokeness darf kein Schimpfwort werden. Weil es eigentlich nur heißt, dass man ein bisschen mehr nachdenkt.“

Political Correctness und Wokeness seien „im Kern gut gemeint, richtig und wichtig, aber sie laufen immer häufiger Gefahr, sich im Übereifer selbst zu parodieren und dem eigentlichen Anliegen mehr zu schaden denn zu helfen“, so Kalkofe weiter.

Angesichts einer „allgegenwärtigen Empörungs-Euphorie“ bedauerte Kalkofe auch Politikerinnen und Politiker. „Ich möchte heute kein aktiver Politiker sein. Die tun mir wirklich leid, egal, ob sie manchmal blöde Sachen sagen. Sie tun mir generell leid, weil es inzwischen zu einer solchen Kultur gekommen ist, dass man Politiker öffentlich anpöbelt, egal ob in Social Media, auf der Straße oder dass man sie sogar körperlich angreift.“ Die Blödheit werde immer lauter und aggressiver. (red)