München, wie es golft und Schampus schlürft: Am Finaltag der weißblauen Woche beim „Perfekten Dinner“ (Vox) wurde kein Klischee umschifft - dafür aber eine Küchenpleite mit rabiater Entschlossenheit.
„Das perfekte Dinner“„Alle mal wegschauen!“ – Manuela greift in der Not zu drastischer Maßnahme
Schön, dass sich beim „Perfekten Dinner“ in München (und Umland) erst gar keiner die Mühe macht, irgendein Schickeriaklischee zu umlaufen.
„Champagner steht im Kühlschrank“, steht auf dem Fußabtreter vor der Wohnungstür von Final-Gastgeberin Manuela. „Mein Dinner-Motto“, scherzt die Flugkoordinatorin und Hobbygolferin, ehe es in der Küche ans Eingemachte geht.
Manuelas Menü bei „Das perfekte Dinner“:
- Vorspeise: Rote Bete / Blumenkohl / Scampi
- Hauptspeise: Gefüllte Zucchiniblüte / Tomaten
- Nachspeise: Schokolade / Sauerkirschen / Pistazien
Mit von der Partie ist Lebenspartner Mäxchen (57), mit dem die 54-Jährige erst kurz vor Corona zusammenkam. „Der hat die Wahnsinnsgeduld für Schnippelsachen, bei mir geht es zackig“, erklärt die Hausherrin den Verwendungszweck der „besseren Hälfte“. So beugt sich Mäxchen pflichtgemäß über die Scampidärme, derweil die Chefin die Kommandos erteilt. Als Mäxchen auch das Würzen übernehmen will, gibt es den strengen Verweis: „Ich mach's selber weiter! Du musst jetzt dann eh zum Golf, gell?“
„Das perfekte Dinner“: „Mach ich die schöne Form kaputt. Ist mir ehrlich gesagt wurscht“
Während Mäxchen den Schläger schwingt, geht Manuela zwischen 5000-Euro-Eismaschine (geliehen) und Balkon-Fritteuse (extra fürs „Perfekte Dinner“ gekauft) ans Eingemachte. Sorgen macht dann ausgerechnet ein vergleichsweise günstiger Kunststoffartikel: Die Sauerkirschmousse („EIGENTLICH schaut's fest aus“) will nicht raus aus der Silikonform.
Manuela greift in der Not zu rabiaten Mitteln. „Alle wegschauen!“, warnt sie, die Schere drohend in der Hand. Den Gefallen tut ihr der Kameramann nicht, der einen aufreibenden Kampf Mensch gegen Material dokumentiert. Das Material verliert. „Ist mir ehrlich gesagt wurscht. Weil ich wahrscheinlich nie wieder Mousse mache.“ Das Dessert jedenfalls ist gerettet, die zerschnittene Form ist dahin.
„Das perfekte Dinner“: Patricia gewinnt mit „unfassbar hoher Punktzahl“
Dem kulinarischen Eigenanspruch („gutes Mittelfeld“) wird Manuela dabei vollauf gerecht, aber der ist in der Münchner Runde eben knapp bemessen. Den kochkurssgestählten Semi-Pros entgeht keine Texturschwäche, jeder weiß - freundlichst artikuliert -, wie es besser ginge.
Mit 30 Punkten reiht sich Manuela gleichwohl ins Punkteniveau der bajuwarischen Woche ein. Mit einer Ausnahme. Opernsängerin Patricia (33) holt mit spektakulären 38 Punkten einen Kantersieg vor Dennis (32 Punkte), Lara (31 Punkte), Manuela (30 Punkte) und Nadja (29 Punkte). „Ich bin wahnsinnig stolz. Diese unfassbar hohe Punktzahl! Hätte ich nie gedacht“, rauft sie sich überwältigt die Lockenpracht. Fast will man in den Fernseher rufen: „Champagner steht im Kühlschrank!“ (tsch)