„Perfektes Dinner“Gast macht Ekel-Fund in seinem Essen – seine Wertung macht ihn zum Sieger

Strenge Wertung: Thom fand im wahrsten Sinne des Wortes in jedem Gang ein Haar. (Bild: RTL)

Strenge Wertung: Thom fand im wahrsten Sinne des Wortes in jedem Gang ein Haar.

Trotz großer Leidenschaft fürs Kulinarische und eines florierenden Foodblogs setzt „Das perfekte Dinner“ (VOX) in Wien der prämierten Hobbyköchin Bine (51) erheblich zu. Jeden Tag ein Drei-Gänge-Menü, dazu Hochprozentiges - wie ihr Finalabend zeigt, schlägt das der Gastgeberin schwer auf den Magen.

„Das perfekte Dinner“ ist nichts für schwache Mägen und erfordert robustes Genießertum. Wie schwelgerisch, aber auch fordernd es jedoch sein kann, Abend für Abend ein Drei-Gänge-Menü zu genießen und fast unaufhörlich darauf anzustoßen, erfährt zum Finale Wiener Ausgabe eine eigentlich versierte Gastgeberin.

Ihrer Leidenschaft, dem Kochen, widmet Juristin Bine (51) seit Jahren einen beliebten Blog. Die kulinarischen Gaumenfreuden sind ihr allerdings nicht anzusehen: „Ich bin ein eher blasser Typ“, sagt sie von sich selbst. So habe sie einen konstant niedrigen Blutdruck und trinke kaum Alkohol - daher sei sie am letzten Abend „doch ganz schön erschöpft.“

„Wie der Teller beim All-you-can-eat-Asiaten“

Nichtsdestotrotz packt sie jede Menge Ambition und noch mehr Komponenten in ihr Menü - eifrig mitgezählt von Konkurrent Thom (42), der ebenso wie sie vor einigen Jahren in einem nationalen Wettbewerb zum „Österreichischen Hobbykoch des Jahres“ gekürt wurde.

Alles zum Thema Das perfekte Dinner

Vorspeise: Tataki / Sojasprossen / Mango / Avocado Hauptspeise: Bäckchen / Süßkartoffel / Speck Nachspeise: Dekonstruiertes Tiramisu

Besorgte Gäste und eine erschöpfte Gastgeberin: Bine wird es an ihrem Abend zu viel  (Bild: RTL)

Besorgte Gäste und eine erschöpfte Gastgeberin: Bine wird es an ihrem Abend zu viel

„42,43 Komponenten“ zählt Thom bis zum Nachtisch auf Bines diversen Tellern. Die sind aufwendig zubereitet und perfekt arrangiert - so sehr, dass es Bine schwindlig wird, sie sich mehrfach setzen und zwischendurch einen kurzen „Power-Nap“ auf der Couch einlegen muss.

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Dazu die Aufregung: „Sonst bin ich nicht so nervös, ist ja furchtbar“, grämt sie sich, als der Stabmixer umfällt, eine Eierschale in die Cremespeise rutscht und sich der grüne Reis (“Wird superknusprig beim Frittieren“) partout nicht finden lässt. Und dabei wollte sie es so farbenfroh-sinnlich angehen: Als Motto wählte sie „50 Shades of Pink“.

„Das Dessert ist perfekt“: Martina genießt, Thom bleibt skeptisch. (Bild: RTL)

„Das Dessert ist perfekt“: Martina genießt, Thom bleibt skeptisch.

Beim Dinieren - allein zur Vorspeise gibt es Thunfisch-Tataki mit Sprossensalat, Reisblume, gebackene Avocado & Avocadocreme, Yuzu-Zitronen-Mayonnaise sowie dreierlei Saucen - sieht es für Bine jedoch bereits nicht mehr rosig aus.

Ihr Appetit ist vergangen, die Gangfolgen hält sie nur mit Mühe durch. „Sie tut mir leid“, fühlt Martina (32) mit, während Hauptkonkurrent Thom strenger ist: „Wenn ich 1,5 Stunden auf 14 Komponenten warten muss, steht das für mich in keinem Verhältnis.“

„Dinner“-Sieger in Wien ist nicht unbedingt Gewinner der Herzen

Martina empfindet die Arrangements etwas „überladen“: „Wie der Teller beim All-you-can-eat-Asiaten.“ Alle Gäste vermissen vor allem entspannte Gastgeberinnenqualitäten. Für Dominic (29) reißt es allerdings die Qualität der Speisen raus: Bei den Ochsenbäckchen tanzt er vor dem Teller einen „Happy Food Dance“. Für das Kaffee-Eis zum Dessert würde er sogar „töten“. Von ihm und Youngster Lukas (24) gibt es am Schluss tröstliche 10 Punkte.

Überhaupt nicht amused ist immer noch Thom: „Auf allen drei Gängen war bei mir ein Haar - ich weiß nicht, ob von Mensch oder Katze“, wundert er sich angesichts von Bines Katzen „Pepper“ und „Lola“.

Streng verleiht der notorische Kritiker und kulinarische Besserwisser nur 5 Punkte. Damit landet Bine bei 33 Punkten und wird nach Thom (34 Punkte) Zweite. Ein Gewinner der Herzen ist ihr Mit-„Hobbykoch des Jahres“ damit nicht unbedingt. Aber Bine weiß: „Er hat einfach die beste Show gemacht.“ (tsch)