Neue Hoffnungen, alte Rechnungen, große Gefühle und zotige Sprüche, Hysterie und Intrigenstadel und dazu fiese, schleimige, bissige Lebewesen in Südafrika - nein, das Dschungelcamp ist nicht schon wieder da. Dafür startete ein neues Festival für Fremdschäm-Voyeure: „Prominent getrennt“ (RTL).
„Prominent getrennt“Preisgeld-Schock bei RTL – „... und plötzlich ist ein Kleinwagen weg!“
Gut: Die 16 Kandidaten, die bei „Prominent getrennt“ (RTL), antreten, haben es hübscher als die Dschungelcamper im gleichen Sender. Dort darbten sie bei Reis und Bohnen unter freiem Himmel und auf karger Bettstatt. Hier furzen sie in der „Villa der Verflossenen“ in seidene Kissen, laben sich aus prallgefülltem Kühlschrank und lümmeln am Pool.
Aber es gibt Gemeinsamkeiten: Es geht darum, dass wohlwollend achtelprominente „Stars“ ihr Seelenleben vor der TV-Öffentlichkeit entblößen. Und die Beweggründe sind identisch: Es geht um den schnöden Mammon.
„Ich bin nur wegen dem Geld hier“, ist etwa Serkan Yavuz ehrlich. 100.000 Euro gibt es zu gewinnen. Obwohl: Bei den 100 Riesen handelt es sich um einen Idealwert. Es zeigte sich schnell, dass beim Geld wie bei der Sache mit den „Exen“ nicht alles so ist, wie es schien ...
„Prominent getrennt“: neues Festival für Fremdschäm-Voyeure
„Für mich gibt es keine Carina mehr in meinem Leben.“ Ja, der Serkan ist ein taffer Typ. War er schon immer, kann Carina Spack, nicht nur seine Ex, sondern auch (fast) die vom „Bachelor“ (2018), ein Lied davon singen. Nach stürmischer Kurzbeziehung und gegenseitigen Vorwürfen, hat er (Carina süffisant: „Er ist halt ein ganzer Mann") per WhatsApp Schluss gemacht. Er sieht die Sache anders: „Wer keinen Respekt zeigt, braucht auch keinen zu erwarten.“
Die beiden stehen sich unversöhnlich in herzhafter Antipathie gegenüber. „Da brauchste nen Eimer, in den du gleichzeitig ko.... und sch.... kannst“, fäkalisierte er böse, „Er weiß, dass er mir verbal total unterlegen ist“, höhnte sie. Zur Begrüßung: eiskaltes Ignorieren. Nur in einem waren sie sich einig: „Ich werde auf keinen Fall in einem Bett mit ihm schlafen“, stellte Carina klar. „Lieber hau ich mir 14-mal das Schienbein gegen die Tischkante“, meinte er. Serkan machte die Drohung wahr - er knackte auf der Couch.
Jenny Elvers und Alex Johlig wollen sich „endlich kennen lernen“
Die getrennten Pärchen sollen also nachts in einem Heiabettchen wiedervereinigt werden. Das erfahrenste und wohl auch prominenteste Duo hatte damit keine Probleme. „Das haben wir uns schon so gedacht“, lächelte Alex Johlig souverän. Der 59-jährige Senior freute sich sogar auf seine Ex, Jenny Elvers, mit der er 2000 einige stürmische Monate der Zweisamkeit erlebte. Der Sechste der ersten „Big Brother“-Staffel lernte Elvers, die eine multiple Ehemalige ist (Ex-Heidekönigin, Ex-Dschungelcamperin, Ex-Alkoholikerin, Ex von Farin Urlaub, Heiner Lauterbach, Thomas D., Götz Elbertzshagen), bei einer Party kennen, sie wurde rasch schwanger und er machte sich noch rascher vom Acker.
„Ich habe sie nie richtig kennengelernt. Dann machen wir das halt jetzt.“ Die beiden gehen herzlich und herzig miteinander um, sie freuen sich fast aufeinander. „Oh mein Gott, wer hätte das gedacht“, lachen sie, als sie für die erste Nacht - züchtig - unters Laken krabbeln.
Die Erwartungen von Luigi „Gigi“ Birofio sind ganz anders. „Isch weiß nisch, ob ischs eine Nacht ohne Sex mit ihr aushalte.“ Die Rede ist von Michelle Daniaux. Die trennte sich 2021 vom eifersüchtigen Gigi. Die Glut der Leidenschaft lodert bei Gigi („Die ist voll Sexbombe, oda?“) zwar kräftiger, aber auch Michelle weiß, dass da noch was ist. „Wenn ich mit dem Finger schnipse, ist er sofort wieder bei mir.“
Den ersten, dank der unbegrenzten Alkoholvorräte erleichterten Annäherungsversuchen von Gigi beim Pool-Plausch im Sonnenuntergang („Sollen wir rummachen?“) konnte sie gerade noch widerstehen. Und im Bett des Nachts war er dann viel zu stramm, als dass er sich unsittlich hätte nähern können.
Anderntags rächte sich das kleine Einzelkampftrinken: Das Spiel „Höhenschaukel“ wurde für Gigi zum Höllenritt. Er fand das Spielprinzip - durch gemeinsames Schaukeln musste man nach Umschlägen grapschen, in denen Sprichwörter schlummerten, die vervollständigt werden mussten - zum Kotzen und tat das dann auch. Trotzdem, bevor er ermattet („Isch sterb!“) darnieder sank, sorgte er noch für den Sprichwortklopfer des Tages.
„Der ... stinkt vom Kopf!“, vervollständigte er statt mit „Fisch“ mit „Der Penis!“. Weil Michelle das nicht glauben konnte, meinte er „Na, wieso, wenn du ihn nicht wäscht ...“ Auch sonst ist von Gigi, dem Mann mit dem Hang zu lautem Rülpsen und ganz leisem Geist, viel zu erwarten. Er taugt in hellen Momenten sogar zum Villa-Philosoph: „Die Liebe ist wunderschön, aber auch der größte Kack, was gibt!“
„Prominent getrennt“: Liebes-Comeback mit dem „Stecher von Deggendorf“?
Das können alle anwesenden Ex-Pärchen naturgemäß bestätigen. Einige haben Last damit, andere nicht. Wobei es die älteren sind, die lockerer mit der Situation umgehen. Doreen Dietel und Patrick Eid etwa, nach Elvers und Johlig die golden Oldies, freuten sich regelrecht auf ihr Widersehen. Ihre dreijährige Beziehung endete von 28 Jahren. Warum es damals mit der gerade nach der Maueröffnung „Rübergemachten“ und dem Musikproduzenten (Doreen: „Er war der Stecher von Deggendorf!“) auf Dauer nicht klappte? Am ehesten zu umschreiben mit: Wir waren zu jung und zu doof.
Jetzt sind sie älter, einander liebevoll, aber platonisch zugetan. Patrick, der erstmals im TV mitmischt und sich freute, den „Big Brother“-Star Alex persönlich kennenzulernen („Das sind ja alles so unheimlich nette Menschen!"), und seine feurige Ex gaben abends beim gemeinsamen Sektschlürfen die eine oder andere „Sexkapade“ zum Besten, dass den Jungen die Ohren schlackerten.
Höhenangstdrama in zehn Metern Höhe
Robin Riebling etwa. Der ist so zartbesaitet und fiept seiner Lena Schiwiora noch so inbrünstig hinterher, dass er sogar jetzt noch flennt, wenn er erzählt, wie sie 2021 nach siebenjähriger Beziehung (und bei „Temptation Island“ angenommenem Heiratsantrag) Schluss machte. „Der dunkelste Tag meines Lebens“, sagt er. Sie: „Ich hoffe, dass er sich hier nicht zu große Hoffnungen macht.“ Doch. Macht. Er.
Bei Cecilia Asoro (Ex-GNTM, Ex-„Bachelor") und Markus Kok (Ex-„Adam sucht Eva“) ist auch noch nicht raus, ob das endgültig ist mit der Trennung. Man mag ihnen zurufen: „Doch, lasst es sein!“, denn die beiden liegen ständig im Clinch und reden mit voller Wucht aneinander vorbei. Naja, eigentlich monologisiert sie und er kapituliert irgendwann mit „Du hast Recht.“ Das ist generell nicht einfach, richtig schwierig wird's in zehn Metern Höhe. Vor allem, wenn der Macho mehr Höhenangst als Muskelberge hat, die Holde auf der Schaukel aber einerlei Verständnis ...
Meike Emonts: „Ich bin eine kleine Trash-TV-Hure!“
Sarah Joelle Jahnel und ihr Ex Dominik Wirlend haben viel gemeinsam: Sie schieden in ihrem Fachgebiet oft früh aus - sie bei DSDS, er bei Matches als Tennisprofi. Sie haben beide je ein Kind, aber von anderen Ex-Partnern. Ihre Beziehung, die hauptsächlich von der „körperlichen Anziehungskraft“ lebte (Dominik), ansonsten aber „toxisch“ war (Sarah Joelle), endete im Streit. Aber spinnefeind sind sie sich nicht. Vielleicht wird's jemand anderes: Dominik ist nämlich derzeitig vergeben. Eigentlich.
Bleiben noch Meike Emonts (Selbsteinschätzung: „Ich bin eine kleine Trash-TV-Hure") und Marcus Muth (er ist ein Wirtschaftsingenieur). Und zwar noch länger: Sie schafften bei „Höhenschaukel“ die meisten Sprichwörter und erkämpften sich somit die Immunität für die erste Rauswahl-Zeremonie - und den Neid aller anderen. Vor allem ist die Taktik von Carina und Serkan (die zwar nicht miteinander reden, aber miteinander gegen die anderen intrigieren) damit schon für'n Allerwertesten. Carina wollte nämlich „Team MM“ als Erstes loswerden.
„Prominent getrennt“: RTL kürzt Siegprämie um 22.000 Euro
Meike und Marcus bleiben also. Losgeworden ist die Truppe der Verflossenen nur bereits einen Teil der Siegprämie. Weil Jenny, Sarah Joelle, Cecilia, Gigi, Marcus und Robin beim Gruppenspiel zwar ziemlich viel gaben, aber fast nichts erreichten, verspielten sie 22.000 Euro, die RTL vom großen Ausgangsbatzen frech abzog. Statt 100 sind's nur noch 78 Riesen. Marcus: „Scheiße gelaufen - und plötzlich ist ein Kleinwagen weg!“
Das hat natürlich nicht allen gefallen. Da braut sich was zusammen im „Exenkessel“ Südafrikas. Dabei meinte es der putzige Gigi doch ganz lieb, als er allen zuprostete: „Auf dass wir uns nicht gegenseitig umbringen.“ Merke: Sei vorsichtig mit Trinksprüchen. Sie könnten wahr werden. (tsch)