„Das geht nie weg“: Rainhard Fendrich hat im ZDF-Magazin „Volle Kanne“ offen über den Schmerz gesprochen, den der Tod seiner Tochter vor über 35 Jahren verursacht hat. Auch über die politische Situation in Österreich sprach die lebende Austropop-Legende.
ZDF-Magazin „Volle Kanne“Rainhard Fendrich spricht über Tod der Tochter: „Schmerz, der mit nichts zu vergleichen ist“
Dieser Tage feiert Rainhard Fendrich sein 45. Bühnenjubiläum. Seine Austropop-Hits („Es lebe der Sport“, „Macho, Macho“) können im deutschsprachigen Raum noch immer viele Menschen mitsingen.
Als Gast im ZDF-Magazin „Volle Kanne“ stellte der gebürtige Wiener nun sein neues Studioalbum „Wimpernschlag“ vor und schlug dabei auch nachdenkliche und ernste Töne an.
Rainhard Fendrich: Seine Tochter starb an einer Viruserkrankung
„Je älter man wird, desto öfter begegnet man dem Tod“, beschrieb Fendrich im Gespräch mit Moderator Florian Weiss seine Motivation zu seinem neuen Song „Und das Herz schlägt weiter“.
Der Sänger und Liedermacher: „Wenn jemand vor seiner Zeit aus dem Leben gerissen wird, durch Unglück, durch eine kurze, schwere Krankheit, dann ist das ein Schmerz, der mit nichts zu vergleichen ist.“
Er selbst habe das erlebt, so Fendrich, dessen Tochter 1989 mit 17 Monaten an den Folgen einer Viruserkrankung starb. „Wenn ein geliebter Mensch für immer geht, dann bleibt ein Phantomschmerz ein Leben lang“, erklärte er. So verhalte es sich auch mit seiner Tochter. „Das geht nie weg.“
Reinhard Fendrich warnt: „Als Allererstes stirbt die Meinungsfreiheit“
Auch über politische Situation in seinem Heimatland sprach der frühere ARD-“Herzblatt“-Moderator. In Österreich läuft es derzeit auf eine Koalition unter dem rechtsextremen FPÖ-Politiker Herbert Kickl hinaus, nachdem zuvor Gespräche im gemäßigten Lager gescheitert waren.
„Es geht um die Demokratie“, machte Fendrich klar. Aber mit der Demokratie könne man keine Wahlen gewinnen. Das habe man zuletzt auch in den USA bei der Wahl Donald Trumps als Präsident beobachten können. Der Grund: „Weil die Demokratie für uns so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen ist. Erst wenn sie weggeht, merkt man, dass was fehlt.“
Die Auswirkungen des Rechtsrucks in Österreich bekomme er allerdings jetzt schon zu spüren: „Als Allererstes stirbt die Meinungsfreiheit“, sagte Fendrich. Das merke er an den Shitstorms, die es zur Folge hätte, „wenn man aufsteht und seine Meinung sagt“. Angesichts massiver Demonstrationen in Österreich gegen einen möglichen FPÖ-Kanzler sei er dennoch zuversichtlich: „Es gibt sehr wohl den Gegenwind. So einfach wird's nicht gehen.“ Der Sänger weiter: „Ich glaube an den Flügelschlag des Schmetterlings, der vielleicht doch einen Tsunami der Menschlichkeit auslösen kann.“ (tsch)