„Ein Hohn für das Ruhrgebiet“Regisseur rechnet mit Til Schweigers „Manta, Manta“-Fortsetzung ab

Schauspieler Til Schweiger kommt zur Premiere des Films „Manta Manta - Zwoter Teil“.

Til Schweiger war am Sonntag (26. März 2023) bei der „Manta, Manta“-Premiere in Köln. Ins Ruhrgebiet kam er nicht.

„Manta, Manta – Zwoter Teil“ ist an den Kinokassen erfolgreich gestartet. Die Fans der ersten Stunde sind weniger begeistert vom Film. Zu viel Schweiger, zu wenig Autos, lautet der Vorwurf.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Die Fortsetzung der Pott-Komödie „Manta Manta“ ist erwartungsgemäß erfolgreich angelaufen. „Wir sind die Nummer eins der Kinocharts“, freute sich Hauptdarsteller Til Schweiger (59) am Freitag (31. März 2023) via Instagram. Auch wenn Teil zwei des Streifens kommerziell gut startete, häuft sich die Kritik.

Im Essener Drive-in-Autokino am Sulterkamp fand am Donnerstagabend die Premiere des Films statt, 120 Opel-Manta röhrten dazu vor der Leinwand. Aus dem ganzen Ruhrgebiet, aber auch aus Belgien und den Niederlanden waren die Manta-Fans angereist.

„Manta, Manta“: Premiere im Essener Autokino ohne Film-Crew

Doch während Schweiger, Tina Ruland (56), Michael Kessler (55), Luna Schweiger (26) & Co. am vergangenen Sonntag über den roten Teppich des Kölner Cinedoms schritten, war bei der großen Premiere kein Darsteller im Herzen des Ruhrgebiets. Und das, obwohl der Manta im Opel-Werk in Bochum seinen Ursprung fand.

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Der im Ruhrgebiet geborene Film-Regisseur und Fotograf Gerrit Starczewski (36), der zuletzt mit der Low-Budget-Ruhrgebiets-Komödie „Glanz, Gesocks & Gloria“ von den „Pottoriginalen“ rund um Thomas Dragunski alias VfL-Jesus Erfolge feierte, ärgerte sich über diese Situation maßlos.

„Das ist für mich ein Witz und fast schon ein Hohn für das Ruhrgebiet“, schimpfte er in einem Facebook-Beitrag, der hundertfach geteilt wurde und viel Zustimmung bekam. „Ein Film, der sich an Pott-Klischees bedient oder gar damit groß geworden ist, sollte auch im Pott Premiere haben.“

Nicht nur die Tatsache, dass sich keiner der Filmcrew ins Ruhrgebiet verirrte, brachte den Regisseur auf die Palme. Auch die Film-Fortsetzung fiel bei ihm komplett durch.

„Bei einem derartigen Millionen-Budget und Hype einen Kult wie ‚Manta, Manta‘ derart an die Wand zu fahren, hat mich fast sprachlos gemacht. Es gibt nicht einen Spruch, der überdauern wird. Das hat rein gar nichts mehr mit Pott zu tun, außer vielleicht das Kennzeichen HA. Und ja, Bottrop und Essen werden einmal namentlich erwähnt“, lautete sein Vorwurf.

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Starczewski sieht es wie viele Kritikerinnen und Kritiker, dass sich Schweiger 32 Jahre nach dem Original nun lieber selbst inszeniert, statt die Autos zu feiern. „Der neue Film ist vom Prädikat Kult so weit entfernt, wie Rot-Weiss Essen von der Meisterschaft. Wer auf Til-Schweiger-Kokowääh-Einheitsbrei steht, wird den Film mitunter gut finden. Wer auf Pott-Charme steht, kann sich das Geld besser sparen.“

Die Produktionsfirma Constantin Film verteidigt die Entscheidung, dass die Stars in Köln die Fortsetzung feierten. „Die Premiere mit über 2500 Gästen und so vielen Schauspielerinnen und Schauspielern und Gaststars muss ja logistisch auch funktionieren, denn aufgrund des ‚Generalstreiks‘ konnten wir die eigentlich auch noch geplante Premiere am Montagabend in Bochum leider nicht durchführen“, heißt es.