Am 8. Oktober startet Sasha mit seiner neuen Live-Revue „This Is My Time - Die Show“. Es soll eine kunterbunte Aufführung mit Musik und Tanz werden und seine Karriere widerspiegeln.
Sasha lüftet GeheimnisSong für seinen Sohn – Flaschenwürfe bei Konzerten
Vor zwei Jahrzehnten war Sasha (50) regelmäßiges Covergesicht zahlreicher „Bravo“-Ausgaben. Als Hintergrund-Sänger der Rapperin Young Deenay (43) wurde er durch den Hit „Wannabe your lover“ 1998 berühmt. Danach startete er solo durch, unter anderem durch den Mega-Erfolg mit „If you believe“ oder „I feel lonely“.
Inzwischen blickt der Sänger aus Soest auf 16 Gold- und sechs Platin-Ehrungen seiner Alben zurück. Er wurde unter anderem mit vier Echos, einem Bambi, einer Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Sasha: Revue „This is my Time“ unter anderem in Köln und Düsseldorf
Mit der Revue „This is my Time“ präsentiert der Entertainer seine erfolgreiche Karriere auf musikalische Weise. Am 13., 14. und 15. Oktober ist die Show im Kölner Palladium zu sehen, am 5. und 6. November im Capitol-Theater Düsseldorf.
Statt Rock- oder Pop-Konzert präsentieren Sie Ihren Fans eine „One Man Show“. Was steckt dahinter?Sasha: Das war immer schon mein Traum, eine eigene Revue zu erstellen – mit großer Showtreppe, singend und tanzend, mit vielen verschiedenen Anzügen und einer großen Band. Mit der Idee bin ich zu Thomas Hermanns gegangen. Wir sind schon lange befreundet und haben unter anderem damals mit Rea Garvey und Michael Mittermeier das Projekt „Alive and swingin‘“ konzipiert. Mein 50. Geburtstag war ein guter Anlass, um meine Karriere noch einmal aufzurollen. Dazu braucht es schon eine gewisse Reife, um wirklich etwas erzählen zu können.
Das haben Sie ja auch in Ihrer Biografie getan.Sasha: Genau. Die Show ist quasi eine live gespielte Biografie. Das Programm wird relativ chronologisch durch mein Leben gehen und die Musik präsentieren, die dazu gehört – auch von anderen Künstlern. Es geht um die Songs zum ersten Kuss, zum ersten Tanz. Aber auch meine erste selbstgekaufte Single, „Nachts, wenn alles schläft“ von Howard Carpendale übrigens. Meine Liebe zu Frank Sinatra, Dean Martin und natürlich Elvis Presley hat mich zu der Show animiert. Ich mag großes Entertainment. Es hat noch nie jemand etwas verändert, in dem er so war, wie andere.
Klingt nach einer großen Herausforderung.Sasha: Mein erster Zugang zum Show-Business war über die großen TV-Entertainer. Ich habe mich schon immer auch als ein solcher empfunden, jetzt kann ich es endlich zeigen und beweisen, dass ich das Zeug dazu habe. Broadway trifft Soest, ist quasi das Motto. Ich werde mich auch an einigen Imitationen versuchen. In erster Linie wird es sehr persönlich, weil es um die Stationen meines Lebens geht.
Für Ihre erste Gesangsaufnahme mit Young Deenay erhielten Sie damals 300 Mark.Sasha: Ja, ich habe spontan im Tonstudio angerufen und gefragt, ob es etwas zu tun gäbe. Damit konnte ich meine Miete zahlen. Drei Monate später stand ich im VIVA-Studio, plötzlich wurden Kameras auf mich gerichtet und ich habe grenzdebil in die Kamera gewinkt.
Und es ging auf die Bühnen – nicht immer wurde das gefeiert.Sasha: Das war teils echt harte Schule, als ich von einer Halbplayback-Bühne zur nächsten geschickt wurde. Beim Kölner Ringfest schmiss mir ein Besucher eine Eiswaffel direkt ins Gesicht. Ich habe das Konzert gestoppt und gesagt, dass ich auf den Werfer hinter der Bühne warte. Da fand ich mich relativ cool. Das haben wohl viele nicht gedacht, dass ich mir das nicht einfach so bieten lasse. Ich bin auch mit Flaschen und Schneebällen beworfen worden. Das lag teils an falschen Buchungen, teilweise an meiner Musik. Aber ich habe natürlich auch großartige Konzerte erlebt, teils in Stadien.
Sasha: Erfolge als Pop-Sänger, als Dick Brave und bei Masked Singer
- Sasha Röntgen-Schmitz wurde in den 1990ern mit zahlreichen Hits weltberühmt, erfand sich in den Nullerjahren als Rock `n` Roller Dick Brave komplett neu, brachte 2018 erstmals ein deutschsprachiges Album auf den Markt und geht ab Oktober mit einer One-Man-Show auf Tour.
- Als Juror der TV-Show „The Voice Kids“ wurde er den aktuellen Teenagern bekannt, 2021 gewann er zudem als Dinosaurier getarnt „The Masked Singer“.
- Anfang 2023 erscheint das nächste Album „This is my Time - Live from Vegas“.
- Sasha lebt mit seiner Frau Julia und Sohn Otto am Stadtrand von Hamburg.
Haben Sie vor Ihren Konzerten ein Ritual?Sasha: Da habe ich mich von Wolfgang Niedecken inspirieren lassen. Der hatte bei BAP hinter der Bühne einen Schrein mit tollen Devotionalien, vor dem die Band vor dem Gang auf die Bühne einen Schnaps getrunken hat. Das haben wir kopiert, irgendwann haben wir aber den Schrein weggelassen. Jetzt gibt’s nur noch den Schnaps vorher.
Hat sich für Sie durch Ihren 50. Geburtstag etwas verändert?Sasha: Ich habe meine Midlife-Crisis schon mit 30 gehabt. Auf die Zahl 50 habe ich eigentlich hingearbeitet, weil ich wusste, dass ein Buch, eine Show und ein Album kommen. Auf das Jubiläum habe ich mich gefreut. Dennoch würde ich lügen, wenn ich sage, dass Altern Spaß macht. Eher hat sich durch die Geburt meines Sohnes meine Sicht auf das Umfeld, auf mich selbst verändert. Ich habe andere Prioritäten. Ich nehme mich nicht mehr ganz so wichtig.
Sasha: Ein Konzert-Ritual hat er von Wolfgang Niedecken übernommen
Und wie wird Ihr Tour-Leben mit Sohn ausfallen?Sasha: Otto wird jetzt vier und er wird erstmals zum größten Teil bei der Tour dabei sein. Das wird neu und eine Herausforderung. Da freue ich mich aber drauf, weil ich nicht mehr so gerne von zu Hause weg bin. Nach zwei, drei Tagen kribbelt es dann und dann will ich zurück zu meinem Sohn und meiner Frau. Wer keine Kinder hat, kann das Gefühl nicht verstehen. Das nehme ich auch niemandem krumm. Ich hatte selbst lange kein Verständnis für das Verhalten von Freunden mit Kindern.
Sie haben für Ihren Sohn den Song „Lighthouse“ geschrieben. Wie kam es dazu?Sasha: Otto ist mein größter Hit, ein Geschenk des Himmels. Der Song ist mein musikalischer Liebesbrief an ihn. Bei dem Thema bin ich nah am Wasser gebaut. Beim Schreiben flossen daher auch viele Tränen. Ich werde immer sein Leuchtturm sein, zu dem er jederzeit in seinem Leben zurückkehren kann. Wenn er mich braucht, bin ich für ihn da.
Sind Sie eigentlich auch noch selbst Fan?Sasha: Durchaus. Ich habe vor ein paar Jahren an einem Weihnachtskonzert im Vatikan teilgenommen. Unsere Backstage-Räume waren Beichtstühle, in denen auch Interviews geführt wurden. Nebenan saß Tom Jones mit einem italienischen Journalisten und stimmte für den „Delilah“ an. Als er danach rauskam, habe ich mich getraut, ein Foto mit ihm zu machen.