Stefan MrossFlut-Song macht „Immer wieder sonntags“-Zuschauer wütend

Stefan Mross bei „Immer wieder sonntags“ am 18. Juli.

Stefan Mross bei der Anmoderation von „Immer wieder sonntags“ am 18. Juli. Ein Song für die Opfer der verheerenden Flut hat für Unmut unter den Zuschauern gesorgt.

Fan-Frust am Sonntagmorgen. Dass Stefan Mross in der ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ mit seinen musikalischen Gästen einen „Flut-Song“ anstimmte und dann nahtlos zum heiteren Teil der Sendung überleitete, passte lange nicht allen Zuschauern.

Rust. Gut gemeint ist nicht immer auch gut gemacht. Unter diesem (un-)heimlichen Motto stand aus Sicht vieler Fans die ARD-Sendung „Immer wieder sonntags“ mit Stefan Mross am 18. Juli. Es ging in den ersten Minuten um das bestimmende, traurige Thema der letzten Tage: Die verheerenden Folgen des Hochwassers, dass viele Menschen besonders im Rheinland und im Ahrtal ins Unglück gestürzt hat.

Ein Land unter Schock, viele können noch immer nicht fassen, was ihnen selbst oder vor ihrer Haustür geschehen ist. Und so eröffnete Gastgeber Stefan Mross seine Show mit den Worten: „Normalerweise beginnen wir ‚Immer wieder sonntags‘ ganz anders. Aber uns geht's wie jedem: Wir haben ganz, ganz schlimme Bilder gesehen und viele von ihnen haben Schlimmes erlebt.“

„Immer wieder sonntags“: Flut-Song macht Stefan Mross-Fans wütend

Dann fuhr Stefan Mross fort: „Liebe Bürger in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und mittlerweile auch in Bayern, Sachsen bis rüber nach Österreich: Ihr seid nicht alleine da draußen. ‚Immer wieder sonntags‘ geht gleich los wie gewohnt, aber wir wollen euch zeigen, dass wir bei euch sind und jetzt ganz, ganz fest an euch denken. Das gilt für mich als euer Gastgeber Stefan Mross und für all meine Gäste.“

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Immer wieder sonntags am 18. Juli mit Stefan Mross und seinen Gästen.

Stefan Mross (3. v. links) mit einigen seiner Gäste in der ARD-Show „Immer wieder sonntags“ am 18. Juli - gerade wird ein Lied für die Flutopfer intoniert.

Was folgte, war ein gemeinsam gesungenes „Solidaritäts-Ständchen“ für die Opfer der Flutkatastrophe. „Hand in Hand“ standen die Interpreten sinnbildlich gesungen mit den Betroffenen.

Das gefiel längst nicht allen, bei Twitter ging es bereits kurz nach Start der Sendung los:

  1. „Mit dem Song für die Flutopfer ist das Thema dann auch abgehakt und man kann zurück in die heile Welt des Schlagers“
  2. „Wo wird eigentlich dieser Mist aufgenommen? Soweit ich mich erinnere, hatten wir krasse Unwetter, mit Unfällen, Ausfällen und Menschen, die kein zu Hause mehr haben. Und die sind happychappy singing bullshit?“
  3. „Dieses Lied hilft den Leuten auch… Glaube die haben wichtigere Sorgen. Peinlich“
  4. „Guten Morgen. Jetzt noch ein Lied zur Katastrophe. Wie weird (seltsam - die Red.) ist das.“
  5. Also über den Text hätte man sich mehr Gedanken machen dürfen…
  6. Dieses Lied am Anfang von Herrn Mross hilft den Betroffenen ungemein. Nämlich Nix. Spendet lieber eure Gage, die ihr bekommt (Frau Mross darf natürlich in keiner Sendung fehlen).

Es ist nun mal ein schmaler Grat, den Moderatoren mopsfidler Mitmach-Sendungen wie „Immer wieder sonntags“ oder auch des „ZDF-Fernsehgarten“ beschreiten müssen: Wie drückt man (hoffentlich echtes) Mitgefühl aus und wie schnell geht man wieder zur trällernden Tagesordnung über? Einige Zuschauer hatten sich bei Twitter auch darüber Gedanken gemacht:

  1. „Wurde das schon vor Wochen vorproduziert (der Song - die Red). Dat ham se ja sonst schnell aufgenommen.“
  2. „Nettes Zeichen, wäre aber glaubwürdiger, wenn der Mross auch authentisch betroffen rüberkommen würde und sich seine Herzensdame nicht so gesanglich in den Vordergrund singen müsste“
  3. „Kann man machen, trotzdem kommt's cringe (engl. fremdschämen) rüber.“
  4. „Oh, #ImmerWiederSonntags beginnt heute nicht so ‚knallig‘ wie sonst, klasse Aktion, dieser Spendenaufruf direkt am Beginn. Na gut, nicht weit hergeholt diese ‚We are the World‘-Kopie, aber trotzdem: ein Zeichen.“

Weniger ist manchmal offenbar mehr... (smo)