Drummer totSpider Murphy Gang trauert um Franz Trojan

Die bayerische Rockgruppe Spider Murphy Gang beim Fitness-Training auf einer Bank im Wald, aufgenommen am 01.03.1984.

Die Spider Murphy Gang, hier auf einem Archivfoto aus dem Jahr 1984, trauert um Drummer Franz Trojan (2.v.r.).

Die Spider Murphy Gang trauert um Gründungsmitglied Franz Trojan. Der Drummer starb im Alter von 64 Jahren in Kamp-Lintfort. Zu seinen ehemaligen Bandkollegen hatte er keinen Kontakt mehr.

München/Kamp-Lintfort. In den 1980ern war die Spider Murphy Gang mit Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“ und „Schickeria“ in den Charts vertreten. Nach Abflauen der Neuen Deutschen Welle wurde es ruhiger um die Bayern. Jetzt meldet sich die Band mit einer traurigen Nachricht: Drummer Franz Trojan ist tot.

Der frühere Schlagzeuger und Mitgründer der bayerischen Kultband starb im Alter von 64 Jahren. Die Band wisse, dass er bereits am 15. September im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort gestorben sei, sagte ihr Konzertmanager Lothar Schlessmann der Deutschen Presse-Agentur am . Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) darüber berichtet.

Trojan war bis 1992 Schlagzeuger der Spider Murphy Gang. Günther Sigl und Barny Murphy (bürgerlich: Gerhard Gmell) hatten die Spider Murphy Gang 1977 mit Trojan und Michael Busse ins Leben gerufen. Sie benannte sich nach dem Saxofonisten in Elvis Presleys„ Jailhouse Rock“. Wie damals oft, begann die Gruppe mit englischen Texten. Später stieg sie auf bayerischen Dialekt um und startete damit ihre eigene Stilrichtung.

Spider Murphy Gang: Band-Kollegen hatten keinen Kontakt zu Trojan

Schlessmann (Konzertagentur Hello Concerts) sagte, die Band habe ihn gebeten, einen kurzen Trauertext im Netz zu veröffentlichen. In der Anzeige mit einem Jugendbild in Schwarz-Weiß heißt es: „Die Spider Murphy Gang trauert um ihren Ex-Drummer Franz Trojan.“ Trojan habe die letzten Jahre in Kamp-Lintfort verbracht. „Er möge in Frieden ruhen!“ Keiner im Umfeld der Band hatte zuletzt Schlessmann zufolge mehr Kontakt zu Trojan, der sich seit langem zurückgezogen hatte.

In den 1980er Jahren machten die Tophits über den „Skandal im Sperrbezirk“ im sauberen München und über die hochnäsige Münchner „Schickeria“ die Band deutschlandweit bekannt. Heute sind noch Sigl und Murphy aus der Urbesetzung dabei.

„Wir sind weltberühmt in Bayern“, ist einer von Sigls Lieblingssätzen - und ein Understatement. Die Band hat Fans im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Sigl sagte einmal: „Das Bayerische ist doch der beliebteste Dialekt - und alle kommen doch im Urlaub her.“ (dpa)