Stell dir vor, es fällt eine Maske bei „The Masked Singer“ und die Mehrheit der Instagram-Fans kennt den Star darunter nicht. Klar, „Wer ist das?“-Fragen gab's eigentlich schon immer. Diesmal waren die Fragezeichen aber besonders groß. Schade war's trotzdem, dass das Gemüse so früh abgekocht wurde.
„The Masked Singer“Auch nach Enttarnung gibt der Lauch Rätsel auf – Publikum ist verwirrt: Wer ist das?
Wann ist man „ein prominenter Star“? Ein Indiz, bezogen auf „The Masked Singer“ (ProSieben) und seine Fans, könnte der Anteil der „Wer ist das?“-Fragen nach der Enthüllung auf Instagram sein. Der lag, als der Lauch als bereits zweite Maske der neuen Staffel enttarnt wurde, bei gefühlt 75 Prozent.
Und ein Blick in drei Viertel der Gesichter der beiden Rate-Duos belegte: Es weiß nicht jeder, wer Madita van Hülsen ist. Sie steckte im Lauch. Und es war jammerschade, dass sie so früh gehen musste.
„The Masked Singer“: Madita van Hülsen war der Lauch
Moderator Matthias Opdenhövel ahnte wohl, dass es Klärungsbedarf geben würde, als der Lauch sein grün-struppiges Köpfchen abnahm. „Madita van Hülsen! Madita van Hülsen! Madita van Hülsen ist der Lauch“, sagte er und stellte sie dann auch noch ausführlich vor.
„Unsere liebe kabel-eins-Kollegin von 'Abenteuer Leben'.“ Aktuell kann man sie auch bei „Destination X“ (ProSieben) sehen, es bleibt also in der Senderfamilie.
Was schade ist, egal, ob man Madita nun kennt oder nicht: Ihre Performance machte riesigen Spaß. Der Lauch taugte als Publikumsliebling. Und ist doch raus. Da gibt's deutliche Parallelen zur ersten halben Show, als das Nashorn seinen Dienst frühzeitig quittieren musste.
Zwei Shows und zwei der coolsten, weil Performance-orientierten Masken gleich raus. Ein Kommentar bei Instagram: „Immer zuerst die Unterhaltsamsten rausvoten und sich dann beschweren, dass es später zu langweilig ist.“
Im nächsten Jahr als Maske? Palina Rojinski mit gelungenem Opening
Show zwei bescherte also die noch fehlenden fünf Masken vom Zehner-Starterfeld und ein neues Gast-Rateduo. Das bildeten Heiko und Roman Lochmann. Früher Die Lochis, dann Hero und vor einem halben Jahr in der zehnten Staffel die Flip Flops, die es bis ins Finale und auf Platz zwei schafften.
Das Opening war Palina Rojinski überlassen, die in einem genialen Auftritt ein bisschen sang (“Supergirl“), gekonnt das Klavierspiel mimte und dann die Lippen bewegte, während die ersten drei Masken - Lauch, Pirat und Panda - Taylor Swifts „Blank Space“ sangen. Vielleicht sollte Palina im nächsten Jahr den Rate-Job wieder an den Nagel hängen - als Kandidatin für eine Maske hat sie sich locker qualifiziert.
Den ersten Solo-Auftritt legte der Pirat hin (“High Hopes“, Panic! at the Disco), der das Publikum gleich mal aus den Stühlen holte und zur Standing Ovation anstiftete. Er hatte eine junge Stimme (weshalb Palinas Tipp mit Florian David Fitz abwegig erscheint, weil der Mann grade 50 geworden ist).
Wäre was für Mike Singer gewesen, wenn der nicht schon als Wuschel in Staffel zwei mitgemacht hätte. Bei Instagram wurden am häufigsten die Namen Joris und Wincent Weiss genannt. Das Geheimnis blieb gewahrt, denn der Pirat zog direkt in die nächste Runde ein.
Rea Garvey ist sich sicher: „Ich weiß, wer der Panda ist!“
Ebenso wie der niedliche Panda, der es allerdings faustdick und stimmgewaltig hinter und zwischen den Ohren hat und mit „Since U Been Gone“ (Kelly Clarkson) abräumte.
Rea war sich so sicher, dass er seinen Tipp gar nicht offen sagen wollte. Das erledigte dann seine Rate-Team-Gefährtin Palina: „Zoe Wees.“ Das sahen auch die Joyn-App-User so (die allerdings VOR dem Auftritt noch mit 59 Prozent Ruth Moschner favorisierten - da war wohl der Wunsch die Mutter der Gedanken).
Der Lauch brachte mit seiner furiosen „Mambo Nr. 5“-Show das Publikum zum ekstatischen Wippen, musste dann aber selbst wackeln. Palina schoss die Namen ihrer Verdächtigen fast salvenartig raus (Linda Zervakis, Ina Müller, Martina Hill), lag aber, wie sich später leider zeigte, furios daneben. Dabei war sie die einzige, die Madita van Hülsen tatsächlich erkannte.
Nach dem Dreikampf gab's den „Zweikampf der Extreme“ - Feuersalamander gegen Schneemann. Beide sangen sich erstmal an der Seite der Zwillingsgebrüder Lochmann mit einem kleinen Opening warm. Die Sendung musste ja irgendwie auf Länge gedehnt werden, damit die Werbeblöcke am Ende nicht länger als die musikalischen Beiträge waren.
Steckt Rapper Alligatoah im Schneemann-Kostüm?
Feuersalamander fuhr auf einem heißen Ofen vor, was Rea auf Hardrock hoffen ließ. Der kam zwar nicht, der Lurch heizte mit „Physical“ (Dua Lipa) aber trotzdem ordentlich ein.
Die Maske bereitete den Ratenden die größten Probleme. Rea grenzte zwar schön ein (“Das ist jemand, der Bock auf Bühne hat, dem die Maske die Chance gibt, einen Traum zu verwirklichen“), aber einen Tipp hatte er nicht. Palina (“Das ist so mysteriös und so schwer“) auch nicht. Nur Heiko Lochmann traute sich und warf Sophia Thomalla in den Raum.
Der Schneemann lieferte gleich mehrere Überraschungen. Beim Opening hatte er noch etwas krächzend und nach Amateur geklungen. Beim Solosong klang er nach Vollprofi und nach Udo Jürgens - denn er sang (quasi als Hommage an den größten natürlichen Feind des Schnees) „Immer wieder geht die Sonne auf“, einen der Klassiker der 2014 verstorbenen österreichischen Gesangslegende.
Kein Wunder, dass einige Instagram-Kommentatoren auf Udos Sohn Johnny tippten. Einige aber auch auf Patrick Lindner. Palina verdächtigte, aufgrund von Surf-affinen Indizien die Schauspieler Ralf Bauer und Hardy Krüger jr., Heiko lehnte sich weit aus dem Fenster und vermutete den Rapper Alligatoah. Den kennt er, Udo Jürgens (und wohl auch Madita) eher nicht.
Der Lauch ist raus: Da waren's nur noch acht Masken
Dann gab es noch ein paar Werbepausen und einen Auftritt von Kamrad, der gestern im Gast-Rateteam und heute „zufällig“ Popcorn naschend im Publikum saß. Und dann folgte auch schon der Showdown der Wackler zwischen Lauch und Feuersalamander. Und „Lurchi“ konnte es selbst kaum fassen, als ihm zum Weiterkommen gratuliert wurde.
Der Lauch blieb zurück und ließ trotz Ausscheidens die Maske zwar fallen, aber den Kopf nicht hängen. „Die geilste Reise, die ich jemals hatte. Danke, dass ich mitmachen darf. So ein tolles Team. so ein Riesenspaß, es arbeiten ja nur Verrückte hier.“ Dass da was dran ist, bewies Rea. Mit trockenstem Humor quittierte er das Gemüse-Aus: „Morgen gibt's Suppe.“ Nächsten Samstag geht's weiter. Dann mit noch acht Masken. (tsch)