Christoph Kramer hat im Podcast „Copa TS“ mit Tommi Schmitt über seine Zeit nach dem Abschied von Borussia Mönchengladbach gesprochen. Dabei redet der vereinlose Profi nicht nur über seinen Fitnesszustand, sondern auch über eine für ihn überraschende Erkenntnis.
„Ich hätte das niemals gedacht“Vereinsloser Christoph Kramer zieht bitteres Fazit
Im August 2024 verabschiedete sich Identifikationsfigur Christoph Kramer unter Tränen von Borussia Mönchengladbach. Seitdem ist der 33-Jährige ohne Verein, denkt aber auch noch nicht an das Ende seiner Profi-Karriere. Im Podcast „Copa TS“ hat der Weltmeister von 2014 jetzt mit Moderator Tommi Schmitt (35) darüber gesprochen, wie es ihm nach der Vertragsauflösung ergangen ist. Dabei machte er eine überraschende Erkenntnis.
„Ich halte mich voll fit“, stellt Christoph Kramer auf Tommi Schmitts Nachfrage klar, wie es aktuell um die Kondition des vereinslosen Kickers bestellt ist. „Ich habe nicht nur menschlich, sondern auch anatomisch gesehen ein sehr großes Herz. Deswegen muss ich - auch rein aus dem Fakt, dass ich gut abtrainieren muss, weil das sonst wirklich gefährlich sein kann irgendwann - ganz, ganz viel abtrainieren“, erklärt der ZDF-Experte und fügt an: „Ich glaube, zeitmäßig mache ich mehr Sport als vorher.“
„Du warst gar nicht so wichtig, wie du es empfunden hast“
Dabei habe der Ex-Gladbacher angesprochen auf seinen ehemaligen Klub allerdings auch realisiert, „wie schnell man eine Emotion verliert“. Christoph Kramer dazu weiter: „Ich hätte das niemals gedacht.“ Kürzlich erst sei er mit einigen früheren Borussia-Weggefährten, unter anderem Lars Stindl und Patrick Herrmann, zum Jahresauftakt beim Top-Spiel der Fohlen gegen den FC Bayern München (0:1) im Stadion gewesen. „Das war wie so ein altes Klassentreffen, richtig schön. Aber es hat sich so angefühlt, als wären wir so die UEFA-Cup-Sieger von 1974 gewesen“, berichtet Kramer über die Schnelllebigkeit im Fußball.
„Es ist so krass, wie schnell man eigentlich so ausgespült ist aus den Gedanken, aus den Sinnen“, führt der einstige deutsche Nationalspieler aus und gibt zu Protokoll, dass er „natürlich eine hohe emotionale Bindung“ zu Gladbach habe, „aber es fühlt sich so an, als wäre es deutlich länger her“.
„Als im Stadion nicht mehr Jantschke, Herrmann, Stindl, Kramer rumliefen, habe ich mir gedacht: Wie soll der Laden weiterlaufen? Den kannst du ja zumachen“, erzählt Kramer über seine Gedanken nach seinem Abschied von der Borussia, doch sei er schnell zu der für ihn überraschenden Erkenntnis gelangt: „Nach ganz kurzer Zeit kräht kein Hahn mehr nach dir. Du bist richtig ausgespült und man merkt: Du warst gar nicht so wichtig, wie du es empfunden hast, dass du wichtig warst.“
Die Zeit gehe einfach ohne einen weiter, was ja auch gut so wäre, schildert der Fachmann, doch sei er auch gerade beim Thema Identifikation zum Verein eines Besseren belehrt worden: „Ich dachte, da kommt aber jetzt lange nichts. Das ist kompletter Quatsch. Also jetzt hast du da auf einmal Reitz und Kleindienst. Keine Sau interessiert mehr, was vor einem halben Jahr war. Es ist gut, dass das so ist, aber hätte ich nicht gedacht.“ (tsch)