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SelbstmontageWinterreifen falsch montiert: Wie gefährlich das werden kann

Winter- und Ganzjahresreifen haben meist laufrichtungsgebundene, pfeilförmige Profile, die Wasser und Schneematsch nach außen leiten und so für sicheren Bodenkontakt sorgen.

Winter- und Ganzjahresreifen haben meist laufrichtungsgebundene, pfeilförmige Profile, die Wasser und Schneematsch nach außen leiten und so für sicheren Bodenkontakt sorgen.

Wer beim Reifenwechsel Fehler bei der Montage macht, riskiert Unfälle: Falsche Laufrichtung und schlechtes Profil bringen kaum Halt. Ein Test zeigt die Folgen für Traktion, Bremsweg und Stabilität.

Der ein oder die andere wechselt die Räder am Auto gern noch in Eigenregie. Doch dabei können Fehler passieren. Die Zeitschrift „Auto, Motor und Sport“ hat in der Ausgabe 1/2025 unter anderem untersucht, wie sich eine falsche Laufrichtung und abgefahrenes Profil auswirken.

Laufrichtung ignoriert - das sind die Folgen

Winter- und Ganzjahresreifen haben meist laufrichtungsgebundene, pfeilförmige Profile. Sie leiten Wasser und Schneematsch durch tiefe Profilrillen effektiv nach außen. So sorgen sie für sicheren Bodenkontakt der Reifen, die optimal an die Straße gepresst werden. Das geht aber nur, wenn die vorgesehene Rollrichtung (Pfeil an der Flanke) stimmt.Wer die Reifen gegen die Laufrichtung montiert, muss mit Folgendem rechnen: Wasser und Schnee werden zur Mitte des Reifens transportiert. Dadurch reduziert sich der Bodenkontakt. Beim Test schob das Auto ohne Halt über die Vorderräder aus der Kurve – untersteuerte. Denn die Profilstege stemmen sich beim Einlenken nicht wie gewünscht griffig-quer gegen die auftretenden Querkräfte, sondern schlittern haltlos längs, berichtet die Zeitschrift. Und auch bei Nässe mangelt es an notwendiger Verzahnung – das Auto untersteuert ebenfalls deutlich. Die Gefahr für Aquaplaning stieg „massiv“.

Manchmal fällt eine falsche Montage nicht sofort auf

Tückisch: Auf trockener Straße sind mit Ausnahme des Abrollgeräusches keine deutlichen Nachteile einer Fehlmontage zu erwarten. Selbst noch beim Anfahren und Bremsen auf festgefahrenem Schnee ist den Angaben zufolge der Fehler zwar messbar, falle aber kaum auf. Ganz anders als - wie beschrieben - beim Kurvenfahren und Handling auf Schnee und bei Nässe.

Fazit: Bei der Montage immer auf Profil und die Richtungspfeile achten. Das früher übliche Überkreuzwechseln der Räder, um einer Sägezahnbildung des Profils zu begegnen, ist laut der Zeitschrift bei Reifen mit vorgeschriebener Laufrichtung also ganz besonders im Winter wie im Nassen gefährlich.Denn bleiben die Reifen dabei auf den Felgen montiert, würden sie beim Wechsel über Kreuz in der falschen Laufrichtung montiert werden. Sinnvoll aber weiterhin sei der regelmäßige Wechsel auch bei laufrichtungsgebundenen Reifen - Achsweise von vorn nach hinten.

Vier Millimeter Restprofil können manchmal zu wenig sein

Der Test zeigte auch: Winterreifen mit nur noch vier Millimetern Profiltiefe verlieren gegenüber neuen deutlich an Sicherheit. Bei Schnee verlängert sich der Bremsweg um rund fünf Meter. In Aquaplaning-Situationen verlieren die Reifen schon bei 10 km/h weniger in der Kurve den Kontakt zur Straße.

Fazit: Reifen mit weniger als vier Millimeter Restprofil sollten nicht mehr im Winter eingesetzt werden – gesetzlich vorgeschrieben ist sogar nur ein Restprofil von mindestens 1,6 Millimeter. (dpa)