„Stiftung Warentest“Fahrradschlösser im Test: Manche sind potenziell krebserregend

Ein Mann schließt ein Fahrradschloss auf.

Ein gutes Fahrradschloss schützt vor möglichen Diebstählen.

Welches Fahrradschloss ist wirklich sicher und nicht allzu teuer? Stiftung Warentest hat mehrere Schlösser getestet. Hier erfahren Sie, welches am besten abgeschnitten hat und von welchem Sie die Finger lassen sollten.

von Sarah Istel  (sai)

Fahrräder können teuer sein – und sind oft diebstahlgefährdet. Deswegen ist es wichtig, sein Fahrrad mit einem guten Schloss richtig abschließen zu können. Im Internet und in Baumärkten wimmelt es nur so von Meinungen und Empfehlungen, aber welche Fahrradschlösser sind auch wirklich sicher?

Die Stiftung Warentest hat in ihrer „test“-Heft Ausgabe 3/2023 genau das untersucht. Schnell hat sich gezeigt, dass teuer nicht immer besser ist, und dass ein gutes Schloss auch eher ein Glücksgriff ist, wenn man sich nicht so gut auskennt. Manche Schlösser im Test sind sogar gesundheitsgefährdend, weil die enthaltenen Stoffe krebserregend sein können. In diesem Artikel erfahren Sie, welches Fahrradschloss am sichersten ist, von welchen Sie eher Abstand halten sollten und wie Sie Ihr Fahrradschloss richtig instand halten.

Stiftung Warentest: 24 Fahrradschlösser im Test

Die Stiftung Warentest hat insgesamt 24 Fahrradschlösser getestet, darunter die klassischen Kettenschlösser, aber auch Bügel- und Faltschlösser. Diese wurden dann auf Aufbruchsicherheit, Handhabung, Haltbarkeit und Schadstoffe getestet.

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Die Preise für die Schlösser liegen zwischen 36 und 200 Euro. Das Schloss für rund 170 Euro, das New York Fahgettaboutit Chain 1410 von Kryptonite, ist das sicherste. Allerdings bekommt es Punktabzüge, weil es unter anderem wegen des hohen Gewichtes (2,6 Kilogramm) schwer zu handhaben ist.

Stiftung Warentest: Die besten Fahrradschlösser

Auf Platz eins liegt ein vergleichsweise günstiges Schloss: Das Keeper 785 von Kryptonite bekommt die Gesamtbewertung „gut“ (1,6) und kostet nur 58 Euro. Zwar hat das Schloss laut Hersteller nur die Sicherheitsstufe fünf von zehn, Stiftung Warentest bewertet die Aufbruchsicherheit dennoch mit „sehr gut“ (1,3). Ebenfalls mit „gut“ abgeschnitten haben diese Kettenschlösser:

  1. Axa Newton Promoto+ 2 100/9, Preis: 66 Euro
  2. Trelock BC 380, Preis: 48 Euro

Die besten Bügel- und Faltschlösser

Gut abgeschnitten haben auch einige Bügel- und Faltschlösser, die Stiftung Warentest getestet hat. Bei beiden liegt die Marke Kryptonite wieder weit vorne. Bügelschlösser haben den Vorteil, dass sie als besonders standfest gelten, Faltschlösser sind sehr flexibel und deswegen gut zu transportieren.

Gute Bügelschlösser:

  1. Kryptonite New York Lock M18-WL, Preis: 170 Euro, Note: „gut“ (1,7)
  2. Abus Granit XPlus 540/160HB300 + USH540, Preis: 140 Euro, Note: „gut“ (1,8)
  3. Trelock U6, Preis: 96 Euro, Note: „gut“ (1,8)

Gute Faltschlösser:

  1. Arbus Bordo Granit 6500K/90 BK SH, Preis: 170 Euro, Note: „gut“ (1,9)
  2. Axa Fold Ultra 90, Preis: 130 Euro, Note: „gut“ (1,9)
  3. Kryptonite Evolution 790 Folding Lock, Preis: 150 Euro, Note: „gut“ (1,9)

Stiftung Warentest warnt vor Schadstoffen in Fahrradschlössern

Obwohl die Mehrheit der getesteten Fahrradschlösser gut abgeschnitten hat, sind doch insgesamt sechs Schlösser komplett durchgefallen. Die Gründe waren nicht nur eine mangelnde Aufbruchsicherheit, sondern auch Schadstoffe.

In manchen Schlössern ist nämlich der Stoff Nephthalin enthalten, welcher im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Deswegen sollte man von diesen Fahrradschlössern lieber die Finger lassen:

  1. Abus Granit City-Chain XPlus 1060/110, Preis: 190 Euro
  2. Abus Steel-O-Chain 8807K/110BK, Preis: 55 Euro

Auch andere Fahrradschlösser enthielten Schadstoffe, unter anderem von der Marke Axa, welche schon öfter wegen Schadstoffen negativ aufgefallen ist. Es ist also wichtig, sich vor dem Kauf eines Schlosses genau zu informieren und nicht aus Versehen ein potenziell gesundheitsgefährdendes Schloss zu kaufen.

So pflegt man Fahrradschlösser richtig

Fahrradschlösser sind oft extremen Wetterbedingungen ausgesetzt, weswegen es schnell zu Rost und Problemen mit der Mechanik kommen kann. Dem kann man vorbeugen, indem man das Schloss regelmäßig reinigt und von Schmutz entfernt.

Außerdem ist es wichtig, das Fahrradschloss zu schmieren. Das verhindert, dass das Schloss anfängt zu klemmen. In der Regel reicht es, das Fahrradschloss alle zwei Monate zu pflegen. So kann es viele Jahre lang halten.