Stiftung WarentestSaug- und Wischroboter im Test: Teures Gerät fällt durch

Saug- und Wischroboter sind mittlerweile sehr beliebt. Aber werden sie ihrem Ruf gerecht? Wie zuverlässig und selbstständig reinigen sie wirklich? Die Stiftung Warentest hat das untersucht und einige Geräte getestet.

von Sarah Istel  (sai)

Saug- und Wischroboter sollen zwei Schritte in einem vereinen und uns viel Arbeit abnehmen. Es klingt schon fast zu verlockend: Einfach den Start-Knopf drücken, und die Wohnung wird sauber. Man kann auch ganz einfach von unterwegs den Roboter per App starten und zu Hause erwartet einen dann eine sauber gesaugte und gewischte Wohnung.

Aber reinigen Saug- und Wischroboter wirklich gut und selbstständig? Sind sie ihr Geld wert? Die Stiftung Warentest hat in ihrem „test“-Heft Ausgabe 1/2024 mehrere Geräte getestet.

Stiftung Warentest testet Saug- und Wischroboter

Insgesamt hat die Stiftung Warentest 13 Saugroboter getestet, neun davon haben auch eine Wischfunktion. Die Preise lagen zwischen 204 und 1500 Euro. Getestet wurde die Saug- (jeweils auf Hart- und auf Teppichboden) und Wischfunktion, die Handhabung, die Praxistauglichkeit, die Sicherheit und die Umwelteigenschaften (z.B. Stromverbrauch).

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Bei den Kombigeräten war keines am Ende „gut“, fünf schnitten mit „befriedigend“ ab. Ein Saug- und Wischroboter fiel sogar komplett durch. Das teuerste Gerät liegt mit „ausreichend“ auf dem viertletzten Platz – teuer ist also nicht immer gleich besser.

Stiftung Warentest: Wie gut reinigen Saug- und Wischroboter?

Auf Hartböden haben sich sowohl die reinen Saugroboter als auch die Saug- und Wischroboter gut geschlagen. Teppichboden entpuppte sich für die kleinen Helfer aber als klarer Gegner: Hier hatten fast alle Roboter zu kämpfen und reinigten ihn nur ausreichend, und drei Kombigeräte erkannten beim Wischen die Teppiche erst gar nicht, sodass diese befeuchtet wurden.

Außerdem muss man bedenken, dass man die Wischfunktion der Roboter nicht mit gründlichem Schrubben per Hand vergleichen kann. Die Saug- und Wischroboter ziehen das befestigte Wischtuch nur mit leichtem Druck über den Boden. Richtige Flecken können so nicht wirklich entfernt werden.

App und Servicestation: Ist das sinnvoll?

Jeder Saug- und Wischroboter hat ein kleines Behältnis für den gesammelten Dreck und für das Wischwasser. Diese müssen regelmäßig geleert bzw. aufgefüllt werden. Im Test wurden aber viele Geräte mit Servicestation getestet: Durch diese kann der Roboter eigenständig den Dreck in das größere Behältnis der Station geben, sein Wischwasser wechseln und das Wischtuch reinigen und trocknen. Wer diesen Luxus will, muss ihn aber auch bezahlen – diese Funktionen machen das Gerät deutlich teurer. Außerdem nehmen die Servicestationen mehr Platz weg als eine einfache Ladestation.

Bevor der Roboter das erste Mal die Wohnung reinigt, erstellt er einen Grundriss. Durch Laser und teilweise auch Kameras zeichnen sie auf, wo sie entlangfahren können. Praktisch: Durch die App kann man sich diesen Grundriss anschauen und Sperrzonen einrichten, die der Saug- und Wischroboter umfahren soll. Das ist beispielsweise sinnvoll bei Teppichen oder bei Möbeln, unter denen das Gerät stecken bleiben könnte. Durch die App lässt sich der Roboter auch fernsteuern, man muss ihn also nicht vor Ort starten. Nach der Reinigung fährt der Roboter selbstständig zur Ladestation zurück.

Stiftung Warentest: Der beste Saugroboter

Unter den reinen Saugrobotern hat das teuerste Gerät am besten abgeschnitten: Der „VR7“ von Vorwerk glänzt mit der Note „gut“ (2,1) vor allem durch eine sehr gründliche Saugleistung und als einziger durch ein gutes Reinigungsergebnis auf Teppichen. Er kostet 950 Euro. Deutlich günstiger ist dafür der zweitplatzierte Roboter: Der „D10“ von Neato ist ebenfalls gut (2,4), kostet aber nur 289 Euro.

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Von dem günstigen „Bluebot XVAC“ von Blaupunkt für 204 Euro sollte man lieber die Finger lassen. Er saugt nur „ausreichend“ und ist in der Gesamtbewertung ebenfalls nur „ausreichend“.

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Stiftung Warentest: Diese Saug- und Wischroboter reinigen gut

Auf Platz eins liegt wider Erwarten nicht eines der teuersten Geräte im Test, sondern eines aus dem eher mittelpreisigem Bereich: Den Testsieger „RV2600WSEU“ von Shark* bekommt man inklusive Servicestation für 650 Euro. Er schnitt im Test mit „befriedigend“ (2,7) ab und saugt und wischt gut und reinigt Teppichböden befriedigend. Durch die Servicestation saugt sich der Staub aus dem Roboter selbst ab, das Wischwasser muss aber eigenhändig aufgefüllt werden. Bei maximaler Leistung hält der Akku 82 Minuten und braucht 147 Minuten, um wieder voll aufzuladen.

Knapp dahinter auf Platz zwei liegt der „Bot L10s Ultra“ von Dreame* mit einer Bewertung von „befriedigend“ (2,8). Er kostet 900 Euro, saugt auf Hartböden gut, auf Teppichböden nur ausreichend, und wischt befriedigend. Die Servicestation kann den Staubbehälter absaugen, das Wischwasser auffüllen, das Wischtuch reinigen und das Wischtuch trocknen. Bei maximaler Leistung hält der Akku 101 Minuten und braucht zur vollständigen Aufladung 261 Minuten.

Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, kann sich mit dem dritten Platz zufriedengeben: Der „X50 SW“ von Medion kostet nur 425 Euro und hat mit „befriedigend“ (3,1) abgeschnitten. Seine Servicestation kann den Staub absaugen, und der Akku hält auf höchster Leistung 115 Minuten und braucht 183 Minuten zum Aufladen.

Stiftung Warentest: Dieser Saug- und Wischroboter fällt durch

Der teure Saug- und Wischroboter „Deebot T20 Omni“ von Xiaomi für 1000 Euro fällt besonders negativ auf. Er fällt mit „mangelhaft“ (5,0) komplett durch. Grund dafür sind vor allem die mangelhafte Saugleistung auf Teppichen, dazu die lediglich ausreichende Wischleistung, und die mangelhafte Praxistauglichkeit (darunter fällt z.B. die Erkennung und das Ausweichen von Objekten).