Dallas/Texas – Die Körper-Transformation, die Christine Carter (30) innerhalb weniger Monate durchlaufen hat, ist kaum zu fassen. Über 78 Kilo hat sie abgenommen, bei einer Körpergröße von nur 1,65 Metern.

Doch die schier unglaubliche Veränderung ist nicht die ganze Geschichte. Hinter ihrem Gewichtsverlust steckt auch eine mentale Emanzipation, die fast noch beeindruckender ist.

Wer die junge Frau heute reden hört, kann kaum glauben, welche Vergangenheit Christine Carter hinter sich hat. Die 30-Jährige hat sich mit „Weightlosshero“ ein kleines Unternehmen für ihr persönliches Weight-Loss-Programm gegründet. Ihren Videos merkt man die Inspiration an, die sie mit ihrer Transformation verbindet.

Der Weg zu ihrem neuen Ich hätte nicht steiniger sein können. Doch vielleicht schöpft Christine Carter genau aus diesem erfolgreichen Kampf ihr Selbstbewusstsein. Die Gewichtsabnahme scheint für sie nicht bloß eine physische Größe auszumachen, für sie ist ihr Körper eine Art der Selbstdarstellung.

Christine Carter wog 125 Kilo

Ihre schwerste Zeit hatte Christine vor sechs Jahren. Damals wog die kleine Frau aus dem US-Bundesstaat Texas knapp 125 Kilo. Auch die gesundheitlichen Auswirkungen waren heftig. Zehn verschiedene Medikamente hatte ihr Arzt ihr verschrieben, zusätzlich musste sie sich regelmäßigen Checkups unterziehen.

Dass etwas in ihrem Leben falsch lief, wollte Christine Carter jedoch selbst zu dieser Zeit nicht wahrhaben. Heute macht sie vor allem zwei Variablen für ihr extremes Übergewicht von damals verantwortlich. „Als ich mit dem Rauchen aufhörte, habe ich meine Abhängigkeit auf das Essen verschoben“, erklärt Carter in einem Instagram-Video. „Der andere Faktor war meine unglückliche Beziehung.“

Kontrollsüchtiger Freund wollte, dass sie dick bleibt

Ihr Ex-Freund sei sehr kontrollsüchtig gewesen. „Er sagte mir, was ich anziehen und wie ich mich kleiden sollte und heute bin ich überzeugt, dass er mich dick haben wollte, damit ich ihn nicht verlasse.“

Er sei immer eifersüchtig und konnte nicht damit umgehen, dass Christine eigene Freunde hatte. „Als ich übergewichtig war, habe ich mich gefühlt, als hätte ich es nicht besser verdient“, erinnert sie sich. Anstatt sich ihren Gefühlen zu stellen, hatte sie damals versucht, sie beim Essen zu vergessen.

Eigentlich aß sie die ganze Zeit, manchmal sogar mitten in der Nacht. Irgendwann war sie so sehr außer Form, dass sie kaum noch eine Treppe hochkam. Doch auch dann noch glaubte sie nicht, etwas ändern zu müssen. Vor allem, weil ihr Freund sie so wollte.

Weckruf zur Gewichtsabnahme kam bei Familienfeier

Der Weckruf kam dann bei einer Familienfeier. Als sie ihren Onkel begrüßen wollte, ging dieser wortlos an ihr vorbei. Die damals 24-Jährige war schockiert. Sie hatte so viel Gewicht zugelegt, seit sie ihren Onkel zuletzt gesehen hatte, dass er sie einfach nicht erkannte.

Da wurde Christine Carter bewusst, dass sie etwas tun musste. Nach ein paar erfolglosen Diäten entschied sich die junge Frau auf Anraten eines Arztes dazu, 70 Prozent ihres Magens entfernen zu lassen. Durch den Eingriff verlor sie über 22 Kilo auf einen Schlag.

Doch kurz darauf begann die Waage erneut in die falsche Richtung zu klettern. Erst da wurde ihr klar, dass sie sich auch emotional verändern musste. „Der medizinische Eingriff ist nur ein Hilfsmittel. Dann begriff ich, dass ich mich selbst ändern musste.“

Christine Carter ändert ihr komplettes Leben

Christine Carter krempelte ihren gesamten Lebensstil um. Sie meldete sich im Fitnessstudio an, stellte einen Trainer ein und begann auf ihre Ernährung zu achten.

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Mit Erfolg. Heute ist die junge Frau nicht wiederzuerkennen. Über 78 Kilo hat sie abgenommen. „Es ist wirklich unglaublich“, findet auch sie selbst. „Wenn ich mal Momente habe, in denen ich mich in meiner Haut nicht wohl fühle, dann schaue ich mir einfach meine 'Vorher'-Bilder an und erinnere mich daran, wie weit ich gekommen bin.“

Ihr Ex-Freund hat Christine Carter übrigens verlassen, als sie immer weiter abnahm und von Tag zu Tag selbstbewusster wurde. Zu ihrem Glück, kann man da nur sagen. (jv)