Erdbeeren schimmeln, Kartoffeln keimen: Wir klären, wann du welche Lebensmittel wirklich entsorgen musst.
Weißer FlaumMuss ich die ganze Schale wegwerfen, wenn eine Erdbeere schimmelig ist?
Gerade erst hat man sie gekauft, und schon wuchert ein weißer Flaum auf den roten Früchten: Erdbeeren sind äußerst empfindlich und verderben schnell. Aber: Muss man jetzt direkt die ganze Schale wegwerfen? Und wie sieht es bei anderen Lebensmitteln wie Brot, Käse oder Kartoffeln aus?
Erdbeeren
Erdbeeren gehören in den Kühlschrank, sollten aber auch dort nicht ewig lagern, weil sie so schnell verderben. Wer eine verschimmelte Erdbeere entdeckt sollte die restliche Schale genau prüfen. Bei geringem Schimmel-Befall kann es ausreichend sein, nur die betroffene Erdbeere und ihre unmittelbaren Nachbarn auszusortieren. Den Rest wäscht man gründlich ab, dann ist er essbar.
Wer auf Nummer sicher gehen will, dem empfiehlt die Verbraucherzentrale Bayern, die ganze Schale wegzuwerfen – vor allem, wenn Früchte an verschiedenen Stellen der Schale befallen sind, denn dann können sich die Schimmelsporen bereits auf die umliegenden Erdbeeren verteilt haben. Dies gilt auch für andere Beeren-Früchte.
Anderes Obst und Gemüse
Bei anderem Obst, vor allem aber Zitrusfrüchten mit sichtbar fauligen oder schimmeligen Stellen ist die Sache klar: Es sollte auf jeden Fall entsorgt werden. Zwar bilden die Schimmelpilze, die auf Zitrusfrüchten vorkommen, keine gesundheitsgefährdende Mykotoxine, sodass von diesen Pilzen für gesunde Menschen keine Gefahr ausgeht. Dennoch sollten schimmelige Früchte auch hier nicht verzehrt werden.
Generell ist bei Obst und Gemüse durchweg größere Vorsicht geboten als beispielsweise bei Hartkäse, weil es sich dabei um stark wasserhaltige Lebensmittel handelt. In ihnen breiten sich Schimmelpilzsporen deshalb besonders gut aus.
Marmelade
Während es früher oft hieß, dass Verbraucher bei einer Marmelade mit einem hohen Zuckergehalt den Schimmel einfach abschöpfen könnten, warnt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern nun vor diesem Vorgehen: „Wenn Marmelade geschimmelt ist, muss sie leider komplett weg." Beim Abschöpfen des schimmeligen Teils können weitere Sporen in den Rest der Marmelade eindringen, wie die Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung erklärt.
Brot
Bei Brot gilt ebenfalls: Sind schimmelige Stellen entdeckt worden, muss leider direkt das gesamte Brot entsorgt werden.
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Käse
Anders sieht die Sache bei Käse aus: Während Schimmel an Käsescheiben aus der Selbstbedienungstheke ein Signal dafür ist, dass der Käse dringend weggeworfen werden sollte, kann bei Hartkäse anders vorgegangen werden. „Hier kann man durchaus die schimmelige Stelle großzügig wegschneiden und den Rest des Käses weiter verzehren“, so Krehl. Das gelte vor allem für Emmentaler oder Parmesan, die wenig Wasser enthalten und dem Schimmel so weniger Nährboden bieten.
„Das ist bei Scheibenkäse aber nicht möglich, dieser sollte lieber direkt entsorgt werden“, betont die Expertin.
Gekeimte Kartoffeln
Essen sollte man Kartoffeln, die bereits keimen, nicht einfach so. Allerdings braucht man sie auch nicht direkt wegzuschmeißen. Die Bereiche um die Triebe und grüne Verfärbungen an der Kartoffel müssen Köche immer ausschneiden. Denn diese Stellen enthalten das gesundheitsschädliche Solanin. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern ausdrücklich hin. Der Stoff kann Vergiftungen auslösen. Symptome sind zum Beispiel Magenbeschwerden, Fieber, Übelkeit, Brechreiz, Nierenreizungen, Durchfall und in schlimmen Fällen sogar Herzrhythmusstörungen.
Frühkartoffeln
Kartoffeln lassen sich je nach Sorte mehrere Wochen bis Monate lagern. Frühkartoffeln werden am besten schnell verarbeitet, die mittleren bis späten Sorten halten sich länger. Gekocht bleiben die Knollen nur zwei bis drei Tage im obersten Kühlschrankfach gut, sie lassen sich aber auch einfrieren. Roh sollte man Kartoffeln nicht Temperaturen unter vier Grad aussetzen, da sich dann ihre Stärke in Zucker umwandelt.
Schimmel nicht unterschätzen
Aber wie gefährlich ist Schimmel eigentlich? Die Giftstoffe der Schimmelarten, die sogenannten Mykotoxine, können Leber und Niere schädigen und sogar krebserregend sein, wie die Expertin erklärt. Wer zu viele dieser Giftstoffe isst, riskiert eine akute Vergiftung.
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Bräunliche Druckstellen, die beim Transport oder der Lagerung entstehen, sind bei den meisten Sorten Obst und Gemüse allerdings unbedenklich. Werden sie weggeschnitten, ist die übrige Frucht, beziehungsweise der Rest des Gemüses noch bedenkenlos verzehrbar. Doch auch hier gilt: „Erdbeeren und andere Beeren, die bereits dunkle, weiche Stellen aufweisen, sollte man nicht mehr verzehren, da sie möglicherweise von Bakterien durchzogen sind. Bei anderem Obst wie etwa Äpfeln reicht es dagegen aus, wenn man braune Stellen wegschneidet“, so die Expertin.
Obst und Gemüse richtig lagern
Obwohl Hitze sowohl Obst als auch Gemüse zusetzt, gehören viele Sorten auch an heißen Tagen nicht in den Kühlschrank. Am besten sind sie an einem kühlen, dunklen Ort aufgehoben – etwa in der Küche bei heruntergelassenem Rollo. (chy, jto, mit dpa)