Schlafforscher verrätWie ein Zimmer sein muss, damit man darin gut schläft

Neuer Inhalt

Guter Schlaf ist wichtig. Nicht nur für den Geist, auch für den Körper.

Köln – Wir leben in einer hektischen Zeit, in der viele Menschen mit Schlafstörungen zu kämpfen haben. Stress, Ablenkungen wie das Smartphone und der Druck, funktionieren zu müssen, sind nur einige Ursachen. Fakt ist: Wir schlafen zu wenig und dazu noch schlecht. Schlafforscher Dr. Michael Feld plädiert deshalb dafür, dass wir uns bessere Bedingungen für die Nachtruhe schaffen. Dabei spielt das Schlafzimmer eine wichtige Rolle.

Feld meint, das perfekte Schlafzimmer sollte bewusst schlicht gehalten werden, nichts soll von der eigentlich Funktion – Schlaf und eventuell Sex – ablenken: „Alles draußen lassen, was die Ruhe behindert, störende Sinneseindrücke reduzieren, schöne Dinge betonen und so ein wohliges Ambiente gestalten – für die optimale Schlaf-Gewächshausatmosphäre“, schreibt er in seinem Buch „Dr. Felds große Schlafschule“.

Elf hilfreiche Tipps des Experten, wie das perfekte Schlafzimmer auszusehen hat, lesen Sie hier:

Weg mit dem, was uns ablenkt

Alles, was unseren Fokus vom Schlaf und unserer Gesundheit ablenkt sollte aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Diese Dinge müssen nicht im Müll landen, sondern können natürlich in anderen Räumen verstaut werden. Was aber definitiv nicht in Schlafzimmer gehört: Lärm, Wohngifte, zu viel schädliche Strahlung, Allergene und Ähnliches.

Das Schlafzimmer als Wohlfühloase

Je angenehmer und beruhigender das Schlafzimmer auf die Sinne wirkt, desto besser stimmt es aufs Schlafen ein. Das kann ein angenehmer Duft oder auch ein ruhiges Bild sein, das uns entspannt. Genauso wichtig: Frische Luft im Schlafzimmer. Diese Entspannung überträgt sich über das Nervensystem auf den ganzen Körper.

Lesen Sie hier: Warum Sie unbedingt die Finger von der Schlummertaste lassen sollten.

Arbeitsfreie Zone

Alles, was mit Arbeit zu tun hat, gehört nichts ins Schlafzimmer. Auch keine Akten, Tabellen oder Formulare. „Der Anblick dieser Dinge würde jedes Mal, wenn Sie den Schlafraum betreten, unterschwellig bedrängend und beunruhigend wirken“, erklärt Dr. Michael Feld.

Freier Raum unter dem Bett

Auch wenn Bettkästen zusätzlichen Stauraum versprechen, sollte der Raum unter dem Bett nicht als solcher genutzt werden. Denn der freie Raum hat eine wichtige Funktion: Dort sollte die Luft unter der Matratze zirkulieren können. Ist das nicht der Fall, droht sich Feuchtigkeit zu sammeln, was wiederum Hausstaubmilben und Schimmel ein „feinstes Biotop“ bietet, erklärt der Schlafforscher.

Bestimmte Zimmerpflanzen gehören in jedes Schlafzimmer

Zimmerpflanzen werten den Raum nicht nur optisch auf, sie übernehmen gleichzeitig eine praktische Aufgabe: Sie verbessern das Raumklima – und unser Wohlbefinden gleich mit. Denn: Zimmerpflanzen schaffen eine natürliche Atmosphäre, filtern Schadstoffe aus der Luft, spenden Sauerstoff und befeuchten die Luft. Aber auch hier gilt: Zimmerpflanzen sollten regelmäßig abgestaubt werden.

Beruhigende Farben an den Wänden

Farben wirken auf unsere Psyche: „Kräftige Gelb-, Orange- und Rottöne können einen anregenden Effekt haben, während Blau und Grün eher beruhigen. Im Schlafzimmer sind zarte, gedeckte Farbtöne empfehlenswert und keine starken Kontraste“, so Feld.

Nur wenige Bilder

An den Wänden sollten nur wenige Bilder hängen. Diese sollten keine lebhaften und anregenden, sondern beruhigende Motive zeigen. Denn im Schlafzimmer wollen wir aber eigentlich abschalten und unseren Körper und unser Gehirn herunterfahren und zur Ruhe kommen lassen.

Dunkel soll es sein

Für erholsamen Schlaf sollte man das Schlafzimmer immer abdunkeln können. „Rollläden sind die beste und einfachste Methode. Alternativen sind Verdunkelungsrollos oder -vorhänge oder ein Verdunkelungsfutterstoff für vorhandene Vorhänge.“ Ist das nicht möglich, weil man unterwegs ist oder im Hotel übernachtet, so empfiehlt der Experte eine komfortable Schlafbrille. Wer nachts aufsteht, weil er nicht schlafen kann oder zur Toilette muss, sollte nicht die große Festbeleuchtung anschalten, sondern lieber eine kleine Lampe nutzen. Der Tipp vom Experten: „Eine Salzlampe beispielsweise schimmert nur sanft und Sie müssen dennoch nicht im Dunkeln umhertappen.“

Das Handy hat Schlafzimmer-Verbot

Dass PC, Handy und Tablet das Einschlafen erschweren, ist seit längerem bekannt. Dazu trägt auch ihre hochfrequente Strahlung bei. Für das perfekte Schlafzimmer heißt das: handyfreie Zone. Feld schränkt aber ein: „Falls Sie das Handy aber als Wecker benutzen wollen, stellen Sie es auf Flugmodus.“

Hygrometer misst Feuchtigkeit und Temperatur

Die ideale Raumtemperatur in Schlafzimmern liegt bei 16 bis 20 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 55 bis 60 Prozent betragen, damit im Schlafzimmer perfekte klimatische Bedingungen herrschen. Ein kleiner Helfer, den man sich dafür im Schlafzimmer anbringen kann: ein Hygrometer misst zuverlässig die Luftfeuchtigkeit im Raum. Das kann besonders für Asthmatiker von Vorteil sein.

Das Bett steht am besten mit dem Kopf an der Wand

Doch wo im Schlafzimmer sollte man das Herzstück des Raumes, das Bett, am besten aufstellen? Idealerweise steht das Bett so, dass man von dort aus die Türe gut sehen kann und gleichzeitig eine feste Wand im Rücken hat. „Das Bett sollte dort im Schlafzimmer stehen, wo wir uns geborgen und sicher fühlen“, erklärt der Experte. Zudem könne es eventuell schlaffördernd sein, das Kopfende nach Norden auszurichten. Das Erdmagnetfeld ist ebenfalls in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Bei Rindern und Rotwild ist die Wirkung dieses Felds bereits untersucht worden, denn sie legen sich zum Schlafen tatsächlich in diese Richtung. Die Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht.

Buch-Tipp

Dr. Michael Feld: „Dr. Felds große Schlafschule“ erscheint im Gräfe und Unzer Verlag und kostet 19,99 Euro.

Das Buch „Dr. Felds große Schlafschule“ erscheint im Gräfe und Unzer Verlag und kostet 19,99 Euro.

Auch interessant: Darum sollten Sie Ihr Bett morgens NICHT machen.