Hochwertiges HundefutterSo erkennt man gute Nahrung

ILLUSTRATION - Hauptsache bedarfsgerecht: Beim Hundefutter zählen die Inhaltsstoffe.

Hauptsache bedarfsgerecht: Beim Hundefutter zählen die Inhaltsstoffe.

Hochwertiges Hundefutter ist für ein langes, gesundes Hundeleben unerlässlich. Wir verraten, woran sich gutes Hundefutter erkennen lässt.

von Nicola Pohl  (npo)

Jeder Hundebesitzer wünscht seinem Vierbeiner ein langes und gesundes Leben. Ein entscheidender Faktor dafür ist eine ausgewogene Ernährung. Doch steht man erst mal im Tierfachhandel vor den Regalen, führt die riesige Auswahl schnell zur Überforderung.

Woran erkennt man eigentlich ein gutes, hochwertiges Hundefutter? Ist Getreide im Futter schädlich für unsere Vierbeiner? Können Hunde sogar vegetarisch oder vegan ernährt werden? Und welches Hundefutter ist das Beste? Wir erklären alles Wichtige rund ums Thema Hundeernährung und Hundefutter und verraten die Vor- und Nachteile von Nassfutter, Trockenfutter und Barf.

Inhalt:

  1. Gute Ernährung für Hunde: So geht’s richtig
  2. Hochwertiges Hundefutter erkennen
  3. Was steckt hinter der Deklaration beim Hundefutter?
  4. Nährstoffe in hochwertigem Hundefutter
  5. Hochwertiges Hundefutter: Nassfutter oder Trockenfutter?
  6. Hochwertiges Hundefutter selber machen & Ernährung mit Barf
  7. Ist Getreide schädlich für Hunde?
  8. Kann man Hunde vegetarisch oder vegan ernähren?
  9. Was ist das beste Hundefutter? Liste mit guten Marken
  10. Warum hochwertiges Hundefutter statt günstiger Nahrung?
  11. Hunde richtig füttern: 4 Tipps

Gute Ernährung für Hunde: So geht’s richtig

Beim Thema Hundeernährung treffen bis heute sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander. Und generell lässt sich sagen, dass es das eine perfekte Futter nicht gibt, sondern die Fütterungsart auch vom Hund abhängig ist.

Da Hunde vom Wolf abstammen, vertreten viele die Meinung, dass sie reine Fleischfresser sind. Anders als Katzen, die tatsächlich reine Carnivoren sind, gelten unsere domestizierten Hunde aber als Allesfresser.

Für eine gute und artgerechte Ernährung des Hundes ist daher vor allem wichtig, dass das gewählte Futter hochwertig und ausgewogen ist. Das bedeutet konkret: Das Hundefutter sollte alle Nährstoffe enthalten, die für den Hund wichtig sind. Bei klassischem Nassfutter bedeutet das zum Beispiel, dass mindestens ein tierisches Protein und mindestens 50 Prozent Fleisch enthalten ist. Doch dazu im folgenden mehr.

*Dieser Artikel enthält Produkt-Empfehlungen. Beim Kauf über unsere Affiliate-Links erhalten wir eine Provision, die unseren unabhängigen Journalismus unterstützt. Beim Klick auf die Links stimmen Sie der Datenverarbeitungen der Affiliate-Partner zu. Weitere Infos in unserer Datenschutzerklärung.

Hochwertiges Hundefutter erkennen: Darauf kommt’s an

Auf den ersten Blick lässt sich hochwertiges Hundefutter nicht von schlechtem unterscheiden. Denn die Vorderseite der Verpackung kann viel versprechen. Der Blick sollte daher immer zuerst auf die Rückseite gehen, denn die Zutatenliste mit der Zusammensetzung des Futters gibt Aufschluss darüber, ob es sich um gutes Hundefutter handelt.

Bei hochwertigem Hundefutter sind die Inhaltsstoffe und die enthaltene Menge genau prozentual aufgelistet, sodass sich erkennen lässt, welches Fleisch oder Gemüse im Futter enthalten ist. Die Futterbestandteile sind in ihrer enthaltenen Menge absteigend aufgelistet. Steht also an erster Stelle zum Beispiel Rindfleisch, ist davon in der Regel auch am meisten im Futter enthalten.

Hochwertiges Hundefutter hat einige Merkmale, anhand derer es sich identifizieren lässt:

  1. Hoher Gehalt an Kohlenhydraten (45-55 %)
  2. Hoher Fleischanteil/Proteingehalt (mind. 35-45 %)
  3. Verwendung von Fleisch in Lebensmittelqualität
  4. Enthält wichtige Mineralien, Spurenelemente und Vitamine
  5. Enthält keine großen Mengen an Milchprodukten oder Getreide
  6. Enthält Obst oder Gemüse und gesunde Öle
  7. Frei von Zucker, Geschmacksverstärkern, Aromastoffen, Binde- oder Konservierungsmitteln

Bei der Wahl des Futters spielen neben den Inhaltsstoffen aber auch die sogenannten „analytischen Bestandteile“ eine Rolle. Sie geben Auskunft darüber, ob die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe des Futters überzeugen. Bei gutem Hundefutter sollten sie sich in folgendem Rahmen bewegen:

  1. Mindestens 18  % Rohprotein
  2. ca. 5 % Rohfett
  3. Maximal 2 % Rohasche
  4. Maximal 5 % Rohfaser

Insgesamt hängt der Nährstoffbedarf aber immer auch vom Hund ab, denn auch Rasse, Alter und Aktivitätslevel sind relevant. Welpen, trächtige Hündinnen oder Senioren haben zum Beispiel besondere Bedürfnisse.

Was steckt hinter der Deklaration beim Hundefutter?

Die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung auf der Verpackungsrückseite zeigen zwar, ob es sich um gutes Futter handelt, doch nicht immer ist für Laien auf den ersten Blick erkennbar, ob die enthaltenen Zutaten gut oder schlecht sind. Das steckt hinter den häufigsten Zutaten:

1. Fleisch in Lebensmittelqualität

Fleisch in Lebensmittelqualität ist qualitativ besonders hochwertig, da es ebenfalls für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Aussortiertes Fleisch, das zum Beispiel nicht den optischen Ansprüchen genügt, wird normalerweise für die Futterherstellung genutzt. Wird explizit Muskelfleisch aufgelistet, weiß man, dass tatsächlich auch das Fleisch eines Tiers verwendet wurde und nicht nur Knochen oder anderes.

2. Tierische Nebenerzeugnisse

Im besten Fall steht in der Zutatenliste nicht nur „Rind“, sondern es wird genau aufgeführt, welche Teile vom Rind verwendet wurden (z.B. Fleisch, Herzen, etc.). Häufig findet man zudem den Begriff „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“. Hier ist Vorsicht geboten, denn häufig handelt es sich dabei um Abfälle der Fleischindustrie, wie Federn oder Knochen. Jedoch sind nicht alle tierischen Nebenerzeugnisse schlecht, ist zum Beispiel explizit angegeben, dass es sich bei ihnen um Herzen, Leber oder Lungen handelt, spricht das nicht direkt für schlechtes Futter.

3. Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Ähnlich wie bei tierischen Nebenerzeugnissen sind es auch mit den pflanzlichen Füllstoffen aus. Dabei kann es sich um Weizenkleie, Pflanzenmehl und ähnliches handeln. In gutem Hundefutter sollte aber richtiges Obst und Gemüse enthalten sein.

4. Rübenschnitzel oder Johannisbrotkernmehl

Hochwertiges Hundefutter sollte keinen Zucker enthalten. Doch leider ist auch das nicht so einfach, denn der Zucker versteckt sich oft hinter anderen Begriffen, wie zum Beispiel Rübenschnitzel, Johannisbrotkernmehl, Rübeblätter, Sirup, Glucose, Dextrose, Maltodextrin, Kandisfarin, Agar Agar, Karamell, Zichorienwurzel, Saccharose, Melasse, Muskovade, Galactose, Gummi Arabicum, Sorbit, Tupinamburex, Isoglucose, Fruktose, Glykogen oder Hexose.

5. Fleischmenge

Gerade bei Trockenfutter wird viel bei der Angabe des Fleischanteils gefuscht. Der Fleischgehalt wird häufig nicht als Trockensubstanz angegeben, sondern als frisches Fleisch - denn das klingt natürlich auch viel gesünder.

Zur Herstellung des Trockenfutters muss das Fleisch aber erst mal getrocknet werden. Sind laut Zutaten also 50 % frisches Hühnchen enthalten, heißt das nur, dass so viel frisches Geflügel verarbeitet wurde. Da Fleisch aber zu etwa 70 % aus Feuchtigkeit besteht, bleiben nach der Trocknung nur noch 30 % Trockenfleisch übrig. Aus 50 % frischem Hühnchen werden so schnell jämmerliche 15 % Fleischanteil.

Achten Sie beim Kauf von Trockenfutter also lieber darauf, dass der Fleischgehalt bereits als Trockensubstanz angegeben ist, zum Beispiel als „Hühnerfleisch (getrocknet und gemahlen)“ oder „Hühnerfleischmehl“.

Nährstoffe in hochwertigem Hundefutter: Das brauchen Hunde wirklich

1. Kohlenhydrate

Der wichtigste Energielieferant und Bestandteil des Hundefutters sind Kohlenhydrate. Diese können zum Beispiel in Form von Kartoffeln, Reis, Mais oder Getreidearten enthalten sein. Der Anteil an Kohlenhydraten sollte bei 45 bis 55 % liegen.

2. Proteine

Auch Proteine machen einen wichtigen Bestandteil von Hundefutter aus. Enthalten sind sie beispielsweise in Fleisch, Fisch und Innereien, Ei- und Milchprodukten oder als pflanzliches Protein in Hülsenfrüchten oder Getreide. Es sollten etwa 35 bis 35 % Proteine im Futter enthalten sein.

3. Fette

Auch hochwertige Fette sind wichtig für die Gesundheit des Hundes. Öle wie Olivenöl, Lachsöl, Nachtkerzenöl oder Hanföl versorgen den Hund mit wichtigen Nährstoffen. In gutem Hundefutter sollten die Fette etwa 5 % ausmachen.

4. Ballaststoffe

Ballaststoffe sind wichtig für eine geregelte Verdauung des Hundes. Sie können zum Beispiel durch Obst und Gemüse zugeführt werden.

5. Mineralstoffe und Vitamine

Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor, Eisen und Co. sind für Hunde ebenfalls lebensnotwendig, genauso wie Vitamine. Deshalb sollten auch diese ausreichend im Futter enthalten sein.

Hochwertiges Hundefutter: Nassfutter oder Trockenfutter?

Anders als bei Katzen hat man als Hundebesitzer die Möglichkeit, sein Haustier mit Nassfutter oder Trockenfutter zu ernähren. Je nach den Bedürfnissen des Hundes lässt sich so die passende Fütterungsmethode finden.

Hochwertiges Hundefutter: Nass

  1. Hochwertiges Nassfutter bietet eine gesunde und artgerechte Ernährung für Hunde.
  2. „Naturnaher“ als Trockenfutter.
  3. Kann aufgrund der Konsistenz mit einem hohen Fleischanteil hergestellt werden.
  4. Mittlerweile auch vegetarisch/vegan erhältlich.
  5. Enthält ausreichend Flüssigkeit (ca. 80 %).

Hochwertiges Hundefutter: Trocken

  1. Hochwertiges Trockenfutter eignet sich zur Ernährung, es ist allerdings weniger „naturnah“ als Nassfutter und für viele Hunde nicht die erste Wahl.
  2. Kann aufgrund der Konsistenz nur mit einer recht geringen Menge Fleisch hergestellt werden.
  3. Enthält nur wenig Flüssigkeit (ca. 10 %), sodass der Hund selbstständig sehr viel trinken muss. Bei Hunden, die wenig trinken, bietet sich Trockenfutter daher nicht an, da es auf Dauer zu einem chronischen Flüssigkeitsmangel kommt.
  4. Mittlerweile auch vegetarisch/vegan erhältlich.
  5. Enthält häufig übermäßig viele Kohlenhydrate.

Hochwertiges Hundefutter selber machen & Ernährung mit Barf

Wer nicht auf Fertigfutter setzen will, zum Beispiel weil der Vierbeiner unter Allergien oder Krankheiten leidet, der kann das Futter für den Hund auch selbst zubereiten.

Das geht zum Beispiel, indem das Hundefutter frisch gekocht wird. So lässt sich ganz genau bestimmen, welche Zutaten enthalten sind. Wichtig ist dabei, dass der Nährstoffgehalt im Blick gehalten wird, damit der Hund mit allem Wichtigen versorgt wird und keine Mangelerscheinungen bekommt.

Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte Barfen (BARF = Bones and Raw Food). In diesem Fall wird der Hund mit rohem Fleisch, Knochen und Innereien gefüttert. Wichtig ist auch hier, sich intensiv mit dem Thema Hundeernährung zu befassen. Dem Hund einfach nur etwas rohes Fleisch zu geben, genügt nicht und es kann zu Mangelerscheinungen kommen. Barfen ist daher sehr zeitintensiv, obwohl es eine gute Möglichkeit ist, den Hund zu ernähren.

Ist Getreide schädlich für Hunde?

Viele Marken bewerben ihr Hundefutter mit getreidefrei - doch ist das wirklich ein Qualitätsmerkmal und ist Getreide eigentlich schädlich für Hunde?

Dass Hunde gar kein Getreide vertragen oder fressen sollten, ist falsch. Denn der Verdauungstrakt unserer domestizierten Hunde hat sich über Jahrzehnte so verändert, dass sie auch Getreide verdauen können.

Als Fleisch- und Allesfresser (Carni-Omnivoren) ist Getreide daher nicht grundsätzlich ungesund für Hunde. Eine gewisse Menge kann sogar gesund und vorteilhaft für die Verdauung sein. Dennoch sollte Getreide, wenn überhaupt, aber nur einen kleinen Anteil von gutem Hundefutter ausmachen.

Dennoch kann Getreide bei einigen Hunden zu Allergien führen, weshalb in diesem Fall getreidefreies Futter gewählt werden sollte. Auch Hunde mit Diabetes sollten besser auf Getreide verzichten.

Auch die Art des Getreides kann eine Rolle spielen. So eignen sich sogenannte Pseudogetreide wie Amaranth, Hirse oder Naturreis besser fürs Hundefutter.

Kann man Hunde vegetarisch oder vegan ernähren?

Als Allesfresser können Hunde sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung verwerten. Daher ist es grundsätzlich möglich, seinen Hund vegetarisch zu ernähren und ihn trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Wichtig: Dabei sollte man entweder zu einem Fertigfutter mit optimaler Zusammensetzung greifen oder sich von einem Tierarzt oder Ernährungsberater bei der Erstellung eines Ernährungsplans helfen lassen. Um sicherzustellen, dass der Hund keine Mangelerscheinungen hat, kann ein jährlicher Bluttest helfen. Mittlerweile gibt es auch einige Studien, die nahelegen, dass auch eine vegane Ernährung bei Hunden möglich ist und sogar gesund sein kann.

Zwar ist eine vegetarische oder vegane Ernährung des Hundes grundsätzlich möglich, artgerecht ist sie aber eher weniger, da die meisten Hunde sich, wenn sie die Wahl haben, eher fürs Fleisch entscheiden würden.

Was ist das beste Hundefutter? Liste mit guten Marken

Um die Suche nach dem besten Hundefutter etwas zu erleichtern, haben wir eine Liste mit Marken erstellt, die hochwertiges Hundefutter verkaufen:

  1. AniForte*
  2. Belcando*
  3. Bewi Dog*
  4. Bosch
  5. Defu*
  6. Dogz Finefood*
  7. GranataPet*
  8. Grau
  9. Hardys
  10. Lunderland*
  11. Mac's*
  12. MjaMjam*
  13. Real Nature Wilderness
  14. Strayz
  15. Wildes Land*
  16. Wolfsblut*

Warum hochwertiges Hundefutter statt günstiger Nahrung?

Es liegt nahe, dass man beim Kauf des Hundefutters auf einen günstigen Preis achtet. Und vor allem gutes Hundefutter ist nicht ganz billig. Allerdings bringt hochwertiges Hundefutter einige Vorteile mit sich:

  1. Das Futter besitzt alle wichtigen Nährstoffe und kann vom Hund optimal verwertet werden. Dadurch muss ein Hund weniger von einem guten Futter fressen. Man braucht also insgesamt weniger.
  2. Günstiges Futter wird größtenteils einfach ausgeschieden, da es unnötige Füllstoffe enthält.
  3. Schlechtes Futter kann auf Dauer zu Krankheiten führen oder Allergien auslösen. Zwar spart man Geld beim Kauf des Futters, aber langfristig schlägt sich die Einsparung dann meist in Tierarztkosten nieder.

Hunde richtig füttern: 4 Tipps

  1. Alter, Rasse, Geschlecht und Aktivität eines Hundes haben Einfluss auf seinen Energiebedarf und damit die benötigte Futtermenge.
  2. Setzen Sie auf feste Futterzeiten (zum Beispiel morgens und abends).
  3. Verzichten Sie darauf, dem Hund den ganzen Tag über Futter zugänglich zu machen. Hunde fressen häufig über ihr Sättigungsgefühl hinaus und werden schnell übergewichtig.
  4. Sorgen Sie für genügend Bewegung und Auslauf, damit der Hund gesund und fit bleibt.

Quellen

  1. Buksch, Dr. Martin: Gesunde Ernährung für Hunde: Praxiswissen Hund, Fertigfutter oder selbstgemacht - gesundes Futter für jeden Hund.Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2017.
  2. Temming, Sylvia: Gesunde Hundeernährung: Basiswissen - Hundegesundheit durch artgerechte Fütterung. Amazon Distribution, Leipzig 2020.