Frühblüher perfekt dekorierenHyazinthe – der „blutrünstige“ Blütenstar

Hyazinthen

Wunderschön und schlicht: Hyazinthen in einem schlichten Porzellankrug sind ein frühlingshafter Hingucker.

Sie sehen toll aus und sind im Handumdrehen zu tollen Hinguckern arrangiert: So pflegt und kombiniert man Hyazinthen.

von Stefanie Monien  (smo)

Hyazinthen blühen ebenso unschuldig wie duftend – dabei beruht ihr Name auf einer eher blutrünstigen Begebenheit der griechischen Sage. Bevor wir also zum Biologischen, also beispielsweise zur Pflege der Hyazinthen, kommen, erstmal kurz ein Abstecher ins Mythologische.

Hyakinthos war der Sage nach Sohn des spartanischen Königs Amyklas. Der Gott Apollon (u. a. zuständig für Licht, Frühling, sittliche Mäßigung und Heilkunst) verliebte sich in den hübschen Knaben. Dummerweise löschte Apollon das Leben seines Geliebten aus, als er ihn versehentlich mit einem Diskus traf. Um sich auch posthum an den Geliebten erinnern zu können, verwandelte Apollon die Blutstropfen des Hyakinthos in eine Blume – Hyazinthe genannt.

Hyazinthen: Der Trumpf bei der Frühjahrs-Deko

Genug aus der Sagenwelt, willkommen in der realen Pflanzenwelt. Die Hyazinthe, die zu unseren liebsten Frühblühern gehört, stammt ursprünglich aus dem Orient und dem Mittelmeerraum, im 17. Jahrhundert wurden die ersten Exemplare per Schiff in den Niederlanden angelandet. Bei uns sind inzwischen Hybriden in allen Farben von Weiß, Pink, Blau bis Orange erhältlich.

Während man Hyazinthen-Zwiebeln im Freiland idealerweise in den letzten beiden Oktoberwochen bzw. Anfang November setzt (jetzt, Anfang März, geht es auch noch), kann man momentan dank vorgezogener Pflanzen aus dem Handel mit Hyazinthen dekotechnisch voll auftrumpfen.

Ein Klassiker ist ein Arrangement mit mehreren Hyazinthengläsern. Das sind spezielle „Vasen“, in deren Kelch oben die Zwiebel liegt und die Wurzeln im Wasser hängen. Im warmen Zimmer treiben die Hyazinthen recht schnell aus und die Gläser sind echte Hingucker. Sie können zu Dekozwecken auch mit Hyazinthen-Zwiebeln aus dem Topf bestückt werden. Dann sollte aber die Erde komplett vom Wurzelwerk entfernt werden, bevor sie ins Spezialglas dürfen.

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Blitzschnell dekoriert und hübsch anzusehen sind mehrere im Topf gekaufte Hyazinthen, die zusammen in einem hohen Glasgefäß stehen. Auch als Schnittblumen sind die Pflanzen, die einen intensiven Duft verströmen (der nicht jedermanns Sache ist) gefragt. Kein Wunder, denn in der Blumensymbolik stehen sie für Liebe, Schönheit, Aufrichtigkeit und Glück.

Muscari (Traubenhyazinthen)

Das Porzellan-Häschen kann, muss aber nicht mit in den Terracotta-Topf mit den Muscari: Die Traubenhyazinthen kommen hier in edlem Weiß daher. Es gibt sie aber auch im charakteristischen Hyazinthenblau.

Filigrane Vertreter der recht kleinen Hyazinthen-Familie sind die Muscari, auch Trauben- oder Perlhyazinthe genannt. Sie sind anspruchslos, sehr pflegeleicht und breiten sich im Frühbeet in der Regel von selber aus, ohne, dass man groß Hand anlegen muss. Muscari sehen besonders in Weiß sehr edel aus und machen in schlichten Porzellantöpfen (oder alten Milchkännchen oder Mokkatässchen) eine gute Figur.

Im Gartenbeet oder Balkonkasten machen sich die Pflanzen mit den fleischigen, sattgrünen Blättern hervorragend zu anderen Frühblühern wie:

  1. Bellis
  2. Vergissmeinnicht
  3. Winterlinge
  4. Hornveilchen

Im Haus sehen die Zwiebeln toll in einer schlichten Schale, kombiniert mit Moos und kleinen Sukkulenten, toll aus. Stücke von Weinreben oder ein Zweig der Felsenbirne geben einen rustikalen Twist. Mit kleinen Narzissen und Wildtulpen in einen Korb gepflanzt, machen sich Hyazinthen toll im Eingangsbereich.

Gegossen werden müssen die Pflanzen (so sie denn nicht ohnehin im speziellen Wasserglas stehen) nur mäßig. Sind sie einmal ausgetrieben, halten sie in der Wohnung etwa zwei bis drei Wochen. Sind sie verblüht, können glückliche Gartenbesitzer die Zwiebeln einfach dort ins Beet pflanzen und sich freuen, wenn sie im nächsten Jahr wieder austreiben. Gleiches gilt für die verblühten Traubenhyazinthen.