Ekel-Wasser vor PalmaBadeverbote! Vor Malle schwimmen massenhaft Fäkalien im Meer

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Wegen Fäkalien im Meer ist Baden hier derzeit verboten: der Stadtstrand Can Pere Antoni in Palma. (Archivbild)

Palma de Mallorca – Entspannen an langen Sandstränden, baden in kristallklarem Wasser: So stellen sich viele ihren Mallorca-Urlaub vor. Doch die Plörre, die derzeit vor Palma an die Ufer schwappt, ist alles andere als ungetrübt. Das Wasser in der Badebucht von Mallorcas Hauptstadt ist stark verschmutzt – mit Fäkalien und Urin.

Der Grund: Regenfälle hätten die Kläranlage in der Nähe zum Überlaufen gebracht und das Abwasser sei ungereinigt in die Bucht gelaufen, berichtet die Mallorca-Zeitung am Sonntag.

Deswegen gelte an den Stadtstränden Badeverbot: Sowohl am Strand Can Pere Antoni als auch am Strand Ciutat Jardí weht demnach die rote Fahne. Wasserproben sollen nun Aufschluss darüber geben, wann die Verbote aufgehoben werden können. Es sei bereits das achte Mal in kaum einem Monat, dass die Strände wegen Abwassers in der Bucht gesperrt werden mussten, so das lokale Medium.

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Klopapierrollen und Fäkalien treiben in der Bucht vor Palma

Die politischen Lager im Balearen-Parlament machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, dass die Kläranlage von Coll d'en Rabassa „nach praktisch jedem Regenfall“ überlastet sei, schreibt die Mallorca-Zeitung in einem weiteren Artikel. Auch das britische Boulevard-Blatt „The Sun“ berichtet von Klopapierrollen und Fäkalien, die in der Bucht vor Palma nahe der berühmten Kathedrale „La Seu“ im Wasser trieben.

„The Sun“ zitiert Touristen, die sich über das nach „Urin riechende Meer“ aufregen. Der Gestank sei so „ekelerregend“ gewesen, dass sie sich die Nase hätten zuhalten müssen. Das Ganze gehe schon seit Jahren so, erklärte ein Anwohner, aber die Insel sei nie so schmutzig gewesen wie jetzt.

Schon 40 Zwischenfälle mit Abwasser in diesem Jahr

Laut Mallorca-Zeitung hat es in diesem Jahr schon 40 Abwasser-Zwischenfälle an Palmas Stadtstränden gegeben – und damit jetzt schon mehr als im Vorjahr. Allerdings seien seit 2012 fast jedes Jahr mindestens 40 Vorfälle verzeichnet worden. Das Problem sei nicht neu, doch es sei an den Stränden noch nie so sichtbar gewesen wie in diesen Tagen.

Abhilfe soll ein neuer Tank schaffen, der bis zum Jahr 2020 an der alten Kläranlage angebracht werden soll. Dadurch können laut der Stadtwerke Emaya etwa 30 Prozent der Abwasseraustritte verhindert werden. Außerdem soll langfristig für 100 Millionen Euro eine neue Kläranlage gebaut werden. Dies könne aber noch mindestens vier Jahre dauern. Eine schnelle Lösung des Abwasserproblems vor Palma ist also nicht in Sicht.

(rer)